Teil 14

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Info: Der Text in den eckigen Klammern [] ist der, der irgendwo steht

Sicht Ben: Langsam beginne ich die erste Seite zu lesen. [Lieber Ben, ich weiß nicht, ob du das jemals lesen wirst, aber du bedeutest mir sehr sehr viel. Ich vermisse dich jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Ich schreibe in diesem Heft über mein Leben, also ein kleines Tagebuch für dich. Heute ist der erste Schultag in der 9.Klasse. Ich besuche seit der 3. Klasse ein Internat, das ganz am Rande der Stadt Hamburg liegt. Meine Eltern habe ich seit der 6. Klasse nicht einmal in real life gesehen, wir skypen 3 mal im Jahr, und dass auch nur an den Geburtstagen und auch nur ca. 15 bis 30 Minuten. Ich habe oft Phasen, in denen ich fast depressiv bin, die teilweise Wochen dauern. Ich bin niedergeschlagen und nur sehr schwer wieder aufzuheitern. Ich kann mich nicht konzentrieren, schreibe sehr schlechte Noten, kann mich zu nichts motivieren, bin depressiv, male viele schwarze Bilder, singe traurige Songs, schreibe Geschichten, mit tragischem Ende und verkrieche mich in meinem Internatszimmer. Andererseits habe ich aber auch teilweise Wochen oder sogar Monate, ich denen ich der glücklichste Mensch auf diesem Planeten bin. Ich kann alles machen, ohne dabei nur eine millisekunde daran zu zweifeln. Ich bin gut in der Schule, schreibe einsen über einsen, habe in Schulaufgaben teilweise volle Punktzahl. Dann male ich sehr viele farbenfrohe Bilder, singe viele fröhliche Songs, schreibe Geschichten mit tollem, frohem, Happy End, gehe bummeln, fahre oft mit bei Tagesausflügen, spiele mit den Katzen, reite, gehe in die nahegelegene Spiel und Spaßhalle, unternehme sehr viele Sachen mit meinen Freunden (gehe ins Kino, fahre ins Bad, ...), bin dankbar für jede noch so kleine Kleinigkeit und genieße einfach mein Leben. Ich habe diese Beschwerden seit ca. 1. Klasse. Nur da waren sie viel viel schlimmer. Ich hatte länger Depressive Phasen, und nur sehr kurze glückliche Phasen. Meine Eltern haben, als ich ihnen von meinen sehr schlimmen Phasen erzählt habe, nur den Kopf geschüttelt und  gesagt, dass ich mir das nur einbilde. Im Internat bin ich dann, zusammen mit meinen Freunden, zu meiner Klassenleitung gegangen und ihr alles erzählt. Sie hat mir geglaubt und hat mir vorgeschlagen, zuerst zu einem Allgemeinarzt zu gehen und wenn der nichts körperliches feststellt, dann zu einem Psychologen.]


Sorry, dass jetzt solange die Geschichte aus Ben's Sicht erzählt wird, aber ich finde, dass es so besser passt. Die nächsten Teile werden ebenfalls aus Ben's Sicht sein. Ich hoffe ihr versteht das.

Eure Kerstin

Beyla von Kollegen zur FamilieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt