Als ich meiner Mutter am Abend noch erzählte, was Finn vorhatte, wäre sie vor Aufregung fast gestorben. Warum auch immer, da ja nicht sie mit ihm in die Stadt fährt, sondern ich. Mein Vater nahm es gelassen, aber ich glaube insgeheim freute er sich auch über das, was sich da gerade zwischen Finn und mir bildete.
"Wann holt er dich den ab?", fragte mich meine Mutter am Frühstückstisch.
"Um 11 Uhr.", antwortete ich und schaute mürrisch mein Handy an.
Das Wetter wollte heute nicht so richtig schön werden. Dritter Ferientag mit Regen und nur neun Grad. Und das auch noch im Sommer. Ich hätte kotzen können, aber naja, egal.
"Geht ihr Essen?", kam auch noch eine Frage von meinem Dad.
"Glaube schon.", meinte ich und lächelte als mir Finns 'Guten-Morgen-Nachricht' in die Augen sprang.
"So sehen nur Verliebte ihr Handy an.", schwärmte meine Mutter und tat mir noch etwas Rührei auf den Teller.
Ich brummte nur irgendwas unverständliches und schob mir eine Gabel mit Rührei in den Mund. Nachdem ich meinen Teller leer hatte verschwand ich nach oben in mein Zimmer um mir irgendwas aus meinem Schrank zu suchen. Gerade öffnete ich meine Schranktür als ich plötzlich Schluckauf bekam. Na danke! Nach 10 Minuten stur in meinem Schrank nach was zum Anziehen suchen entschied ich mich für eine graue Jeans und ein T-Shirt, was ich unter den schwarzen dünnen Pullover zog. Mit diesen Sachen verschwand ich ins Bad und zog mich um. Danach putzte ich mir die Zähne und machte mir meine Haare, die ich wie fast immer offen trug. Kurz vor 11 Uhr schnappte ich mir mein Handy und mein Portmonee und steckte es in die schwarze Tasche. Punkt genau 11 Uhr klingelte es und ich öffnete dem braunhaarigen Jungen die Tür.
"Hey.", begrüßte ich ihn und schnappte mir noch schnell den Haustürschlüssel von der Kommode, nachdem ich mir meine Schuhe angezogen hatte.
"Hey.", grüßte er mich zurück und hielt mir, an seinem Auto angekommen, die Tür auf.
Ich nuschelte nur ein Danke und schnallte mich an.
"Hey, wollte mich nur kurz für deinen Schluckauf entschuldigen! Musste die ganze Zeit, als du nicht bei mir warst, an dich denken!", meinte Finn plötzlich und unterdrückte mir ein Lachen.
"Ich hoffe einfach deine nächsten Anmachsprüche werden besser.", grinste ich und schaute ihn von der Seite an.
"Ich werde versuchen deinen Rat zu befolgen.", sagte Finn und konzentrierte sich weiter auf den Straßenverkehr.
"Ich hatte heute früh aber wirklich Schluckauf.", lachte ich und beobachtete Finns Reaktion darauf.
Dieser grinste nur und schaute kurz zu mir rüber, um sich gleich wieder auf den Straßenverkehr zu konzentrieren.
Nach 20 Minuten kamen wir in der Stadt an und Finn suchte einen Parkplatz. Als erstes gingen wir zu einem italienischen Restaurant. Ich schaute mich um und entdeckte gleich Leute aus meiner Klasse am Tisch sitzen. Diese gehörten nicht zu meinen Freunden sondern sie gehörten in der Vergangenheit zu meinen Freunden. Schnell schaute ich Finn an und er schaute mich fragend an. Schnell stellte ich mich auf Zehenspitzen so das ich da sein Ohr kam.
"Dort sind Leute aus meiner Klasse, aber das ist ja nicht das Problem. Das Problem ist nämlich, das sie denken ich hätte einen Freund, den ich aber nicht habe.", flüsterte ich ihm schnell ins Ohr und stellte mich wieder normal neben ihn.
Der Junge neben mir verstand die Situation und ergriff schnell meine Hand. Gerade noch rechtzeitig, da die Gruppe auf mich und den Braunhaarigen neben mir aufmerksam wurden. Zum Glück kam jetzt ein Kellner und wies uns auf unseren Platz. Finn hatte uns einen Platz am Fenster, mit einer bomben Aussicht, reserviert.
"Gefällt es dir hier?", fragte er und schaute mich erwartungsvoll an.
"Mir gefällt es sehr gut.", strahlte ich und hing meine Tasche an den Stuhl.
Nachdem wir ganz entspannt das Essen genossen haben, beschlossen Finn und ich ein bisschen durch die Stadt zu bummeln. Ich natürlich in der Hoffnung nicht nochmal die Leute aus meiner Klasse anzutreffen. Als wir kurz vor einem Buchladen waren zog ich Finn leicht am Ärmel.
"Mhh?", brummte er und drehte sich zu mir.
"Können wir in den Buchladen gehen?", fragte ich ein wenig schüchtern.
"Na klar Kleine.", antwortete er mit einem Lächeln im Gesicht, nahm meine Hand und zog mich in den Laden.
"Welches Buch möchtest du den gern haben?", kam die Frage von Finn.
"Tote Mädchen lügen nicht auf Englisch wäre geil.", meinte ich und schaute mich um, wo ich es finden könnte.
Finn wurde schneller fündig als ich und hielt es mir unter die Nase.
"Danke.", bedankte ich mich bei dem Jungen vor mir und schenkte ihm ein Lächeln.
"Immer doch gern.", lächelte Finn und hielt das Buch immer noch in seiner Hand.
"Ich brauch nix mehr. Brauchst du noch was oder kann ich bezahlen gehen?", fragend schaute ich den Braunhaarigen an und streckte die Hand nach meinem Buch aus.
"Ich bezahle.", bekam ich nur von ihm zu hören und er schlenderte vor an die Kasse.
"Du hast aber schon mein Essen bezahlt.", meckerte ich und wollte ihm das Buch aus der Hand reißen.
"Und ich habe dich heute eingeladen.", sagte er nur und gab der Verkäuferin das Geld in die Hand.
"Das hättest du jetzt aber nicht bezahlen müssen.", diskutierte ich weiter mit dem Braunhaarigen vor mir.
"Ist gut jetzt.", beendete er die Diskussion jetzt und schob mich nach draußen.
Ich brummte nur und schaute Finn dann erwartungsvoll an, als wir wieder in der Einkaufsstraße standen.
"Lust auf Eis?", fragte dieser nun und schaute mich, durch seine Brille, an.
"Immer doch.", lachte ich und lächelte ihn an.
"Na dann, auf geht's!", meinte Finn und wir liefen die Straße wieder ein Stück nach vorn.
Nach nicht mal fünf Minuten erreichten wir das kleine Café neben dem Kino. Finn und ich setzten und ans Fenster und suchten uns jeder ein Eis aus.
"Irgendwann lad ich dich auch ins Kino ein.", sagte der Junge, mir gegenüber, plötzlich.
"Planst du schon meine Ferien durch oder was?", kam lachend von mir.
"Vielleicht wird das auch die Fortsetzung meiner Date-Reihe.", grinste Finn mich an.
"Also bezeichnest du das heute als Date?", fragend zog ich meine Augenbraue nach oben.
"Kann man so sagen.", antwortete er und grinste weiterhin.
Ich lies diese Antwort so stehen und wir bestellten bei dem Kellner etwas. Ich nahm ein Kiwi-Eisbecher und eine heiße Schokoladen während Finn sich einen Kaffee und einen Stracciatellaeis bestellte.
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FINNtastisch
Teen FictionErst als ich die Wärme und den Atem in meinem Nacken spürte und sich eine Gänsehaut über meinen Körper legte, wusste ich, wer den Raum betreten hatte. "Ich hab meine Nummer verloren, bekomm ich deine?", fragte er mit seiner rauen Stimme in mein Ohr...