12|Filmabend

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Nur gedämpft nahm ich ein Klicken einer Kamera war und versuchte mich ein bisschen zu drehen um mich nach dem Geräusch umzuschauen. Doch an meinem Vorhaben hinderten mich zwei Arme um meinen Bauch. Somit grummelte ich nur und kuschelte mich weiter an diese Person.

"Ihr seid so süß.", hörte ich nur die Stimme meiner Mutter.

Neben mir machte Finn ein undefiniertes Geräusch und lies kurz von mir ab.

"Elizabeth?", kam es fragend von dem braunhaarigen Jungen.

"Guten Morgen Finn.", antwortet meine Mum und riss die Jalousie auf.

"Mum man!", rief ich, also ich versuchte es.

"Guten Morgen Schatz.", grinste meine Mum mich an.

Finn stöhnte nur neben mir und lies sich wieder nach hinten fallen.

"Ich hab Frühstück gemacht.", erzählte meine Mum gut gelaunt.

"Danke.", grummelte ich nur und lies mich auch nochmal nach hinten fallen.

"Ach noch was, ihr habt heute Abend sturmfrei. Dad und ich fahren zu Tante Ella und übernachten dort.", verbreitete sie weiterhin ihre gute Laune und ich schob die Information weiter in den Hintergrund.

Tante Ella war nervig, sehr nervig. Ich frage mich wie Mum ihre Kindheit mit ihr verbringen konnte. Sie mag mich auch einfach nicht und als sie dann noch erfuhr, dass Mum und ich uns ein Pferd angeschafft haben war es für sie vorbei und sie kam nicht mehr zu Besuch. Mum und Dad fuhren mindestens vier Mal im Jahr zu ihr. Nur zu ihrem oder Onkel Peters Geburtstag fuhr ich mit. Das reichte auch vollkommen aus.

"Über was denkst du noch?", fragte Finn und beugte sich über mich.

"Von Tante Ella sollte ich dir dann mal vielleicht erzählen. Sie ist der Horror, sage ich dir.", murmelte ich und schaute den Jungen, der leicht über mir lehnte, an.

"So schlimm?", lachte er und pikste mir in die Seite.

Mit ein bisschen zu viel Schwung rollte ich aus meinem Bett und landete mit schmerzverzerrten Gesicht landete ich auf dem Parkettboden.

"Hat es nicht wehgetan als du vom Himmel gefallen bist?" , grinste Finn mich vom Bett aus an.

Ich verdrehte nur die Augen und stand endlich auf um mich mal ein bisschen menschlich zu machen, den Rest konnte man ja keinem anbieten.


Nachdem Finn und ich um 12:00 Uhr "gefrühstückt" hatten sind wir direkt in den Stall gefahren und Finn hat mich sofort auf Whiskey in den Springsattel verfrachtet. Ich selbst war wenig optimistisch ob das gut gehen würde, nach meinem Sturz von und mit Whiskey. Der whiskey-farbene Wallach unter mir galoppierte mit mir über den großen Springplatz und wir warteten nur noch auf Finn, der gerade den Parcours aufbaute.

"Komm erstmal das Kreuz hier vorn und danach den kleinen Steil dort drüben.", rief mir der Junge mit der Brille zu.

Ich nickte nur und ritt das Kreuz im Trab an. Ich zählte die Galoppsprünge leise mit und ging dann flüssig in Whiskeys Bewegung mit. Auf der Geraden zu dem Steilsprung lies ich den Wallach unter mir fleißig galoppieren und ging in den leichten Sitz. Vorm Sprung setzte ich mich wieder fest in den Sattel und folgte der Bewegung des Wallachs perfekt.

"Das sah sehr gut aus. Ich würde jetzt gern die Kombi miteinbringen. Also erst das Kreuz, dann der Steil und die Kombi. Da würde ich vorher schön die Ecke mitnehmen.", wies mich Finn an und ich nickte wieder nur.

Am Zaun erblickte ich meine Beste Freundin Charlotte, die auf das gleiche Turnier mit ihrem Pferd Icequeen fahren würde. Zusammen sind wir schon viele Prüfungen geritten und wir Beide brachten und sozusagen gegenseitig Glück. Somit konnte unser Turnier am Sonntag nur gut werden. Ich lächelte sie von weitem kurz an und sie lehnte sich gespannt an den Zaun des Springplatzes. Ich trabte an und lies meinen Wallach über das Kreuz hüpfen. Wie auch vorher setzte ich mich in den leichten Sitz und verlagerte mein Gewicht vorm Sprung in den Sattel. Der Steilsprung fühlte sich wieder sehr gut an und somit machten wir uns in einem guten Fluss auf den Weg in die Kombination. Der Wallach unter mir blieb gelassen und sprang Souverän durch die Kombination. Ich lies den Wallach unter mir abschrauben und weiter galoppieren.

"Endlich wieder im Springsattel.", freute sich Charlotte über mein Wiedersehen im Springsattel.

"Das verdanke ich eigentlich nur Finn.", grinste ich und schaute zu dem Braunhaarigen rüber.

Dieser ging sich gerade durch seine Haare und richtete seine Brille. In diesem Moment könnte ich ihn stundenlang beobachten, aber ich wusste genau, dass Charlotte neben mir stand und mein starren höchstwahrscheinlich mitbekommen hat. Als mein Blick zu ihr zurück ging, bestätigte sich meine Vermutung und sie schaute mich mit diesem Blick an, wie sich mich immer anschaute, wenn ich Finn ein Stück zu lange ansah.

"Ich glaub dein Loverboy wartet schon auf dich.", lachte sie, schlug meinem Pferd den Hals und stieß sich vom Zaun ab.

Ich schaute ihr noch kurz hinterher und schüttelte dann den Kopf. Schnell wendete ich mich wieder Finns Training zu.


Nachdem ich mein Springtraining unter Finn hinter mich gebracht hatte verräumte ich die Sachen meines Wallachs, putzte ihn nochmal über und entließ ihn dann auf die Koppel. Finn musste sein Pferd auch noch bewegen und beschloss auf dem Springplatz seine Runden zu ziehen. Ich hingegen holte die schwarze Stute meiner Mutter und ritt diese dressurmäßig auf dem Dressurviereck. Lange hatte ich meine Ruhe bis die Stallzicken die Anlage betraten und ich mich wieder in den Stall verzog. Finn beendete sein Training auch schnellst möglich als er von der Gruppe belagert wurde und somit beeilten wir uns mit verschwinden.


"Home sweet home.", rief ich nachdem ich die Haustür hinter uns geschlossen hatte.

Schon im Auto hatten wir uns ausgemacht einen Filmabend zu machen und Pizza zu bestellen. Während ich duschen war, nahm Finn die Pizza entgegen und machte es uns im Wohnzimmer gemütlich. Als Finn dann duschen war suchte ich noch schnell einen Film raus und machte es mir auf der Couch gemütlich.

"Ich hab Hunger.", meckerte Finn, nachdem er die Treppe runter gekommen war.

"Dann komm her und nimm dir ein Stück Pizza.", lachte ich und klopfte auf den Platz neben mich.

"Also ich möchte auch ein bisschen Decke.", murrte der Junge neben mir dann auch noch und entriss mir ein Stück der Decke um sich auch zuzudecken.

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