7|Rosa, Rosa, Rosa sind alle meine Kleider

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Heute war Donnerstag und das hieß, ich hatte Reitstunde mit Whiskey bei meinem Reitlehrer. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mich da nicht schon die ganze Woche darauf gefreut habe. Whiskey hatte vor 3 Wochen endlich seinen neuen Sattel in Braun bekommen ich muss sagen, ich liebe Braun an ihm einfach unnormal, deshalb trug er es auch nur fürs Turnier und halt meine wöchentlichen Reitstunden. Sonst trug mein Wallach traditionell schwarz. Meine Mutter war natürlich der totale Rosa-Fan und da sie Whiskey auch ab und zu ritt, lies sie es sich nicht nehmen eine rosa Schabracke und rosa Steigbügel zu kaufen. Ich hatte es leider auch in den 3 Wochen nicht geschafft mir schwarze Steigbügel und eine Iceblue Schabracke zu kaufen. Also musste ich heute wieder in Rosa reiten.

"Wann hast du heute Reitstunde?", fragte meine Mutter und lugte in mein Zimmer.

"14:30 Uhr, da Ferien sind.", antwortete ich ihr und sortierte meinen Schrank weiter aus.

"Gut, ich bring dich dann gleich nach dem Essen in den Stall.", sagte meine Mutter und schaute auf das Chaos vor meinem Schrank.

"Da kannst du ja auch bald mal im Pferdezimmer sortieren und außerdem soll ja auch bald was Neues einziehen.", zwinkerte sie mir zu und ich rollte nur mit den Augen.

"Jap.", meinte ich nur und räumte weiter.

"Gut, danke.", bedankte sich meine Mutter und verlies mein Zimmer wieder nach unten.

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Um 13:00 Uhr war ich dann auch im Stall mit vier neuen Schabracken, den dazu passenden Bandagen und frisch gewaschene Bandagierunterlagen. Zwei der Schabracken packte ich mit den Bandagen und Bandagierunterlagen in den Spind. Mit den anderen zwei Schabracken lief ich in die Sattelkammer und tauschte die Schabracken aus, da die anderen mal in die Wäsche mussten. Nur die Pinke musste musste heute nochmal ran. Mit Night mache ich dann noch ein bisschen Stangentraining auf dem Springplatz.

"Na Kleine.", ertönte Finns Stimme plötzlich hinter mir.

Ich erschreckte mich natürlich wieder und drehte mich dann zu dem Jungen um.

"Du sollst mich nicht immer erschrecken man.", beschwerte ich mich bei ihm und drehte mich wieder zum Spind um meine Stiefel anzuziehen.

"Es ist aber immer wieder witzig zu sehen wie du dich erschrickst, obwohl du genau weißt, dass ich immer ungeplant auftauche.", lachte er und schaute auf die Rosa Bandagen, die neben meinem Spind standen.

"Seid wann magst du Rosa?", fragte er und schaute mich entsetzt an und hielt seine Hand theatralisch auf sein Herz.

"Meine Mutter liebt diese Farbe.", teilte ich ihm mit und holte meinen Helm, meine Handschuhe und meine Bandagierunterlagen aus dem Spind.

"Und deine Lieblingsfarben sind grau und blau, oder?!", kam die Frage von Finn.

"Ehm ja, woher weißt du das?", erstaunt schaute ich ihn an.

"Naja, ich weiß vieles über dich über dich, die du nicht weißt. Lust morgen mit in die Stadt zu kommen?", meinte er und schaute mich fragend an.

"Ehm ja, ich hätte Zeit. Warum willst du gerade mit mir in die Stadt?", wollte ich wissen und lief schon mal vor in den Stall zu Whiskey.

"Ich wollte wissen, ob es hier noch andere Sehenswürdigkeiten in der Stadt gibt, außer dich.", witzelte er.

"Ich glaube da gibt es keine anderen Sehenswürdigkeiten, aber ja, ich komme gern mit.", antwortete ich ihm und betrat Whiskeys Box.

Der Wallach schnaubte mich an und genoss das Kopfstreicheln. Aus meiner Putzkiste schnappte ich mir einen Hufkratzer und eine Wurzelbürste.

"Ich mach schnell die Hufe und du kannst dann schon mal bandagieren, nachdem du die Beine geputzt hast.", bot mir Finn an und nahm mir den Hufkratzer ab.

Ich putzte schnell die Beine und bandagierte die Vorderbeine meines Wallachs. Mit der Hilfe von Finn saß ich schon 14:10 Uhr auf dem Pferd und ritt draußen auf dem Platz warm. Finn hatte sich an den Zaun gelehnt und beobachtete mich mit kritischem Blick. Er gab mir auch hin und wieder ein paar Anweisungen wie ich reiten sollte. Der Braunhaarige blieb sogar über die Reitstunde hinweg am Zaun stehen und lächelte mich immer wieder an. Wenn er nur wüsste was er mit mir macht.

"Sah doch sehr gut aus.", lobte mich Finn nach der Reitstunde und lief neben mir her durch den Wald.

Wir hatten beschlossen noch eine Schrittrunde in den Wald zu gehen und die Seele ein bisschen baumeln zu lassen.

"Mhh ja, aber er hätte in der Hinterhand aktiver sein können.", murrte ich und schaute zu dem braunhaarigen Jungen runter.

"Da können wir ja noch dran arbeiten.", lächelte Finn und legte mir seine Hand auf den Oberschenkel.

Ich lächelte in nur an und versuchte das Kribbeln in meinem Oberschenkel und das Herzrasen zu ignorieren.

"Ich müsste an so vielem arbeiten. Mein Sitz, meine Hän-"

"Du musst bei dir an gar nichts arbeiten. Dein Sitz ist klasse. Deine Hände sind schön ruhig. Es ist alles perfekt.", unterbrach Finn mich und schaute zu mir hoch.

"Doch.", meinte ich nur trotzig und schaute nach vorn, wo man schon wieder die Anlage sehen konnte.

"Du brauchst jetzt nicht diskutieren, Kleine.", flüsterte Finn und drückte einmal meinen Oberschenkel.

Ich schaute nur schnell zu ihm nach unten und grinste ihn an. Auf der Anlage wieder angekommen trennten sich unsere Wege kurz und er verschwand in die Halle. Ich hingegen verschwand in den Stall um Whiskey stallfertig zu machen. Als ich meinen Wallach fertig hatte räumte ich meine Sachen weg und machte mich auf den Weg zum Springplatz. Dort legte Finn gerade schon Stangen hin.

"Kannst du Gedanken lesen?", fragte ich und ging auf ihn zu.

"Gut möglich. Und jetzt mach dein Pferd fertig zum Reiten.", lachte er und machte unbeirrt weiter.

Somit stiefelte ich wieder in den Stall und putzte die Stute meiner Mutter schnell um danach in dem gleichen Tempo noch zu satteln, trensen, und Gamaschen dran zu machen. Mit Helm auf dem Kopf und Gerte in der einen Hand machte ich mich auf dem Weg zum Springplatz. Finn wartete schon auf mich und schaute von seinem Handy auf, als er mich wahrscheinlich bemerkt hatte.

"Na endlich", grinste er und steckte sein Handy weg.

"Also so lange habe ich doch gar nicht brauch.", beschwerte ich mich und gurtete nach.

"Jaja.", murmelte Finn.

"Jaja heißt Leck mich am Arsch mein Lieber.", sagte ich und stieg auf.

"Soll ich das Angebot jetzt annehmen?", fragte er nun grinsend.

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