6|Fotoshooting

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Und siehe da, es war schon Mittwoch und die erste Woche der Ferien war schon wieder fast um. Aber das Problem kennt ja glaub ich jeder. Heute würde ich Night wieder dressurmäßig reiten und meine Mum kommt mit zum Bilder machen. Whiskey wird heute von meiner Mutter ein bisschen geritten. Meine Mum hatte heute 'frei', aber was heißt bei einer Autorin schon frei?! Der Verlag gibt ihr einen Termin, an dem das Buch fertig sein muss und den Rest entscheidet meine Mutter selbst. Es war seit ihrem neuen Buch immer seltener geworden, dass sie mit in den Stall kam. Das Buch was sie gerade schrieb trug den wunderbaren Name 'Katherina und ihr verkorkstes Leben'. An dieser Stelle würde ich meiner Mutter gern den Preis für den einfallsreichsten Titel eines Buches überreichen. Nicht nur das die Protagonistin in diesem Buch Katherina auch genannt Kat heißt, also wie ich, sondern auch, dass das Leben der Protagonistin nicht ganz nach ihrem eigenen Plan läuft, sonder das Schicksal mit offenen Karten spielt. Wow, eigentlich wollte ich nicht zur Handlung des Buches meiner Mutter abschweifen, aber es hatte sich gerade angeboten.

"Kat!", ertönte die Stimme meiner Mutter aus dem Wohnzimmer.

"Ja!", rief ich zurück und stopfte zwei Flaschen Wasser und eine Packung Kekse in die Tasche, die ich mit zum Stall nahm.

"Hast du schon die Kamera eingepackt?", fragte sie und ich klatschte mir innerlich mit der Hand gegen die Stirn.

"Jaha. Die liegt seit gestern Abend auf der Kommode im Flur.", antworte ich ihr und stellte die Tasche zurück in den Flur.

"Okay gut, danke.", bedankte meiner Mutter und ich zog meine Stallschuhe an.

"Also ich wäre jetzt bereit.", sagte ich und schulterte meine Tasche.

"Dann geht es jetzt los.", lachte meiner Mutter, öffnete die Tür und lief in die Garage um das Auto rauszufahren.

Ich schloss hinter mir die Tür und und wartete bis meine Mutter das Auto rausgefahren hatte. Als sie endlich startbereit war stieg ich auch ein und schnallte mich an.

"Willst du nicht doch lieber Lady Night reiten?", fragte ich meine Mum.

Die Frage kam nur, da ich heute doch gern Whiskey dressurmäßig arbeiten wollte.

"Kann ich gern machen, muss dann sowieso wieder eher los, da ich noch weiter schreiben muss.", erklärte mir meine Mutter und konzentrierte sich auf die Straße.

"Gut, okay.", meinte ich und schaute aus dem Fenster.

Im Stall angekommen führte mein erste Weg zum Spinderaum. Meine Mutter holte, während ich schon mal Nights Sachen holte, die Pferde rein. Mit den Sachen lief ich nach draußen auf den Putzplatz um meiner Mutter meinen Wallach abzunehmen.

"Ich mach Night schnell fertig und geh schon mal auf den Platz raus.", informiert mich meine Mutter und ich nicke.

Mit meinem Wallach am Strick betrat ich den Stall und lief zielstrebig zu seiner Box. Heute hatte ich in lauter Eile gar nicht geschaut, ob Finns Auto da stand. Deshalb zuckte ich plötzlich zusammen als seine Stimme hinter mir ertönte.

"Du bist ganz schön schreckhaft.", lachte der braunhaarige Junge mit der Brille und ich schnaubte nur kurz ehe ich mich zu ihm rumdrehte.

"Hatten wir dieses Erschrecken-Thema nicht gestern schon?!", bemerkte ich und schaute ihn mir genauer an.

Heute sah er mal wieder äußerst gut aus. Nicht so, dass er nicht immer gut aussieht, aber heute sah er halt mal wieder extra gut aus.

"Ich weiß ja dass Milch schön macht. Aber, hey, wie viel hast du getrunken?", kam die Frage von Finn.

"Ich will dir mein Geheimrezept ja ungern verraten, aber fast jeden Morgen einen Kakao trinken reicht da schon. Außer man ist von Natur aus ein hässlicher Mensch, da hilft nix mehr außer eine Schönheitsoperation.", erklärte ich ihm und machte mich auf den Weg zum Spinderaum.

Er folgte mir und blieb in der Tür stehen, während ich meine Stallschuhe gegen meine Reitstiefel tauschte. In meine Helm schmiss ich meine Reithandschuhe und meine Sporen. Mit diesen Sachen drehte ich mich zu Finn um, der noch im Türrahmen stand und mich musterte.

"Ich würde die Sachen noch zu Whiskeys Box bringen und gehe dann meiner Mutter beim reiten zuschauen, da ich ein paar Fotos machen möchte.", teilte ich dem Jungen mit der Brille mit.

"Gut, ich komme mit. Soll ich dann Bilder von dir machen?", fragte mich Finn.

"Ehm gern.", antwortete ich ihm und schlängelte mich an ihm vorbei nach draußen.

Finn und ich setzten uns auf die Bank am Dressurplatz und schauten meiner Mutter erstmal so zu. Danach positionierte ich mich immer wieder neu um Fotos zu machen. Trotz das meine Mutter seit fast einem Monat nicht mehr geritten ist, sah es sehr gut aus. Es waren viele gute Bilder geworden und meine Mutter beschloss mit ihrer Stute noch eine kleine Runde ins Gelände zu gehen. In der Zeit wo sie im Gelände war, half mir Finn beim fertig machen meines Pferdes.

"Ich muss hier mal sagen, dass dein Pferd total toll aussieht.", bemerkte Finn um die Stille zu brechen.

"Danke, aber Deinen finde ich auch nicht hässlich.", lenkte ich ein und befestigte meine Sporen an den Stiefeln.

"Der stammt ja auch aus gutem Haus.", witzelte Finn.

"Aber auf Papieren kann man ja nicht reiten.", lachte ich und machte mir einen Franzosenzopf um meinen Helm aufsetzten zu können.

"Das stimmt.", betont Finn und schloss den Sattelgurt.

"Danke fürs Helfen und schon mal Danke fürs Bilder machen.", warf ich noch ein und trenste meinen Wallach auf.

Wie schon meine Mutter vorhin ging ich auch auf den Dressurplatz. Meine Mutter hatte sich schon verabschiedet und ich würde später mit Finn heim fahren. Ich ritt in Ruhe warm und fing nach 10 Minuten an zu traben. Finn machte immer wieder Bilder und nach fast einer Stunde beschlossen wir nochmal eine kleine Runde ausreiten zu gehen. Der braunhaarige Junge schnappte sich noch sein Pferd. Natürlich ließen wir uns es auch nicht nehmen noch ein paar Bilder zu machen. Vor allem nicht, da Shadow mit war und er sich einfach als Model herausstellte. Whiskey war eher unbeeindruckt und schaute öfter mal wie ein Esel, aber was soll man machen? Er ist auch nur ein Lebewesen.

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