Johns Sicht::
Nach der Schule fahre ich sofort durch zu Roxy. Ich spüre ihre Anspannung. Verständlich.
Sie weiß was ihr blüht, wenn ihre Mutter das in den falschen Hals bekommt.
An einer roten Ampel sehe ich zu ihr rüber, sie weicht meinem Blick allerdings aus. Wahrscheinlich möchten sie nicht, dass ich sehe, dass sie kurz vorm weinen ist. Um sie zu beruhigen lege ich meine Hand auf ihren Oberschenkel, muss diese aber relativ schnell wieder zurück ziehen, da ich ungerne nur mit einer Hand lenke.Vor dem Mehrfamilienhaus bleiben wie stehen und ich parke ein. Bevor wir aussteigen sehe ich sie noch einmal an und greife nach ihrer Hand. "Hey. Egal wie sie gleich reagiert, egal was sie sagt. Du bist immer bei mir willkommen und auch Marik wird nichts dagegen haben, wenn du ein bisschen bei uns einziehst. Du bist nicht alleine, ok?"
Sie nickt ängstlich und versucht zu lächeln. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Hand und steige mit ihr aus. Hand in Hand gehen wir ins Haus und vor der Wohnungstür bleibt sie skeptisch stehen. "Ich habe Angst.",sagt sie, steckt aber dennoch den Schlüssel ins Loch und schließt die Tür auf."Ich bin wieder da!",ruft sie und ihre Mutter kommt aus der Küche gestürmt. "Wo warst du?",fragt sie wütend. Bevor das eskalieren kann, mische ich mich ein. "Sie war bei mir.",antworte ich schnell. "Habe ich mit dir geredet? Fräulein, das kommt nicht nochmal vor, dass du einfach abhaust.",sagt sie und wackelt drohend mit dem Kochlöffel. "Entschuldige.",entgegnet Roxy kleinlaut. "Nichts 'Entschuldige'. So habe ich dich nicht erzogen, Roxana, so garantiert nicht! Kannst du dir eigentlich vorstellen, was ich mir für Sorgen gemacht habe?",schreit sie förmlich und Roxy greift eingeschüchtert nach meiner Hand. Ich beschließe mich erneut einzumischen. Ich beschließe mich einsichtig zu zeigen und mich so etwas einzuschleimen. "Es war wahrscheinlich wirklich nicht richtig, dass sie ohne Absprache einfach zu mir gekommen ist, zudem ich sie auch noch abgeholt habe. Aber haben sie in unserem Alter nicht sich mal scheiße gebaut, oder sowas erlebt. Es war absoluter Nervenkitzel nicht erwischt zu werden und außerdem wird es nicht mehr vorkommen, versprochen." Ihre Mutter seuftzt einmal, schüttelt dann den Kopf. "Ist ja gut.",sagt sie und geht wieder in die Küche. Plan eins hat funktioniert. Nun kommen wir zu Plan zwei.
Während Roxy in ihr Zimmer geht, um ein paar Sachen zu packen, gehe ich vorsichtig in die Küche.
Ich weiß, dass ihre Mutter mich eigentlich gut leiden kann, weshalb ich jetzt versuchen werde, sie zu überreden, dass Roxy ein paar Tage zu mir zieht.
"Ich hätte da noch eine Frage.",sage ich leise und sie wendet sich mit einer Geste mir zu. "Und zwar haben Roxy und ich gemerkt, dass wir im Haushalt gut kooperieren können und das wir uns dann nicht so zanken, wie wir eigentlich erwartet hatten.",dass mit dem Haushalt ist zwar geschwindelt, aber das muss sie nicht wissen. Tatsächlich macht Marik aktuell im Haushalt mehr als ich. "Da wäre halt die Frage gewesen, ob sie für ein paar Tage zu mir, beziehungsweise zu mir und meinem Bruder ziehen dürfte. Wir möchten halt ausprobieren, ob ein reeller Zusammenzug funktionieren würde."
Sie dreht sich zu mir um und mustert mich, wie ich so im Türrahmen stehe. Dann seuftzt sie erneut und wendet sich erneut ihrem Kochtopf zu. "Mein Mädchen ist viel zu schnell erwachsen geworden. Aber meinetwegen. Macht was ihr wollt.",sagt sie, wirkt auf mich allerdings mehr gleichgültig, als besorgt oder begeistert. Ich danke ihr noch und gehe zu Roxy ins Zimmer, die gerade den Reißverschluss ihrer Tasche schließt. "Sie ist einverstanden.",sage ich zu ihr und schmeiße mir ihre Tasche über. Roxy grinst mich breit an, drückt mir daraufhin einen Kuss auf die Wange und sagt leise 'Danke'.
In der Küche bedankt sie sich auch bei ihrer Mutter und verlässt mit mir gemeinsam das Haus.
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Kostory ~ Schönheit muss leiden #wattys2017
FanfictionMarik geht in die zehnte Klasse eines Gymnasiums und strebt sein Abitur an. Trotz seines gutem Aussehens wird er von allen ausgegrenzt und nicht akzeptiert. Und das, obwohl niemand sein größtes Geheimnis kennt. Kostas ist einer von denen. Auch er g...