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Marik's Sicht::

Wir steigen aus dem Auto und wer kommt gerade mit seiner Mutter aus dem Polizeigebäude? Genau. Robin. Schüchtern versuche ich mich hinter John zu verstecken. "So sieht man sich wieder.", sagt John unter wollte an ihm vorbei gehen. "Genau der Kerl war das.", sagt Robin zu seiner Mutter und zeigt mit seinem Finger auf John. "Ich?", fragt John und dreht sich um. Auch ich bin verwundert. "Wir haben sie eben angezeigt wegen Freiheitsberaubung.", sagt die Mutter arrogant. "Tja, dann bin ich jetzt leider gezwungen ihren Sohn ebenfalls anzuzeigen. Ich dachte wir lassen das, aber gut. Wir sehen uns sehr wahrscheinlich vor Gericht. Komm Marik.", sagt John und wir gehen rein. "War das echt Freiheitsberaubung?", frag ich John. "Nicht unbedingt, aber Bedrohung definitiv."

Vorne an der Anmeldung wartet schon ein Polizist. "Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?", fragt er uns. "Wir würden gerne zwei Anzeigen erstatten.", sagt John und ich halte mich eher im Hintergrund.

Wenn raus kommt, dass wir zwei Klassenkameraden angezeigt haben, werde ich noch unbeliebter und sie machen mich noch mehr fertig. Ich habe es John zwar nicht gesagt, aber die gebrochene Nase ist garantiert nicht der Anfang. Auch wenn ich versuche ihm einzureden, dass es keine Absicht war   Das wird jetzt in der nächsten Zeit bestimmt noch schlimmer und irgendwann prügeln sie mich ins Krankenhaus. Aber dann müsste ich nicht zur Schule und mich nicht mit den Leuten dort anlegen. Ja, ich sollte wirklich alles positiv sehen beziehungsweise aus jeder schlechten Sache etwas positives ziehen.

Der Polizist stellte uns noch weitere Fragen,  nimmt die Anzeige auf und wir können wieder gehen.
Was ein ereignisreicher Tag.

Zuhause angekommen wartet auch schon unser Vater auf uns. "Marik. John. Wo wart ihr denn so lange? John, ich dachte ihr wollt nur ins Krankenhaus.", fragt mein Vater und ich versuche direkt in meinem Zimmer zu verschwinden. "Marik, warte doch noch einen kleine Moment.", bittet mich mein Vater und ich höre John dabei zu, wie er noch von der Polizei erzählt.

John verschwindet auf seinem Zimmer, was ich auch tun wollte, doch mein Dad hält mich auf.  "Marik, jetzt mal ganz ehrlich, warum hast du mir nicht erzählt, dass die anderen dich in der Schule fertig machen?", fragt er uns ich setze mich stumm an den Tisch. Muss ich denn immer unbedingt mit jemanden darüber reden?

"Ich dachte ich komme damit alleine klar. So schlimm ist es doch gar nicht.", antworte ich leise, in der Hoffnung er hat mich nicht gehört und ich könnte mir noch was anderes einfallen lassen.
Er seufzt. "Das denken viele. Aber die Realität sieht meistens anders aus. Wenn du früher mit mir gesprochen hättest, hätte ich da schon viel eher etwas gegen machen können.", sagt er und setzt sich näher zu mir. "Das war doch nur ein Ball, den ich ins Gesicht bekommen habe. Ist ja nicht schlimm.", sage ich leise und starre, wie die ganze Zeit schon, weiter auf meine Hände. "Nein, es ist nicht nur ein Ball. Marik, dass ist Körperverletzung. Es hätte gar nicht so weit kommen brauchen. Ich glaube ich möchte nicht wissen, was deine Mutter jetzt davon halten würde.", sagt er und mir schießen direkt Tränen in die Augen. "Lass doch mal Mama aus dem Spiel.", sage ich etwas lauter als das andere alles und flüchte mich in mein Zimmer.
Das war zuviel des Guten, er weiß wie ich auf meine Mama reagiere.

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Kostory ~ Schönheit muss leiden #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt