Akt II - Mamma Mia!!

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"AHHHHH! EIN PERVERSER!!", brüllte ich in voller Lautstärke und fiel einige Schritte zurück,  während der große Koreaner gelassen eine Boxershorts über seine Hüften zog.

"Was ist denn hier- Oh Namjoon, bist du schon fertig? Dann komm gleich in die Küche!", meinte meine Großmutter, als sei es das normalste der Welt einen fremden jungen Mann in Unterwäsche in seinem Bad stehen zu sehen.

"Ja, bin gleich da Halmoni.",

Augenblicklich schien mein Kopf wie leer gefegt, da ich überhaupt nicht verstand was sich hier gerade vor mir abspielte.

"I-ihr kennt euch?", ich konnte deutlich spüren wie meine Augen zuckten, da die Situation immer bizarrer wurde.

"Aber Kind! Ich hab dir doch schon von ihm erzählt! Das ist unser neuer Untermieter."

"WIE BITTE?!"

Wenn ich mir aussuchen könnte wann ich in Ohnmacht fallen könnte, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür... Nein? Okay..

[...]

"Deshalb habe ich dir doch auch immer so betont, dass du kündigen sollst. Mensch, du hast so vieles auf dem Kopf, dass du solche wichtigen Dinge vergisst.", empört schüttelte meine Großmutter mit dem Kopf.

Großvater hatte immer ein Zimmer für seine unzähligen Briefmarken Sammlung, die Großmutter allerdings nach seinem Tod verkauft hat, weil sie es nicht ertrug, dass Zimmer ansonsten zu betreten. Obwohl wir nie Besuch hatten machte Großmutter ein Gästezimmer daraus, welches jedoch immer leer stand - bis heute.

Als die Rede von einem Untermieter war, habe ich eher an einen kleinen glatzköpfigen, alten Knacker gedacht, der sich verschuldet hat deshalb hier wohnen musste... Und jetzt saßen wir mit einem jungen, großen, gutausseh-

Vergesst was ich gesagt habe, er ist und bleibt ein elender Perversling!

"Tut mir leid, wenn ich in irgendeiner Form Probleme bereitet habe. Das war nicht meine Absicht.", meinte er an Großmutter gerichtet, weshalb ich angesäuert eine Braue hob.

Und was ist mit mir? Immerhin habe ich sein Zepter plus Kronjuwelen gerade zu sehen bekommen!

"Wir wurden einander noch nicht vorgestellt. Ich bin Kim Namjoon, 23 Jahre alt.", entgegnete er quer über den Esstisch und wirkte so ausgelassen, dass einem schon übel davon werden konnte.

Dieser Junge besaß kein Gramm Taktgefühl.

"Und du bist?", wollte er erfahren und sah mich nun abwartend an.

"Nicht Interessiert.", antwortete ich kühl auf seine Frage und stand auf damit ich mein Geschirr weg bringen konnte.

"Mijoo! Sei nicht so unhöflich!", hörte ich meine Oma schließlich feixen,  wobei nur ein glucksen des scheinbar Älteren folgte.

"Scheint mir so, als wäre deine Enkelin eine kleine Kratzbürste.", es ärgerte mich, dass er so gelassen und entspannt war, schließlich kannten wir uns gar nicht!

"Aigoo, tut mir leid. Sie ist den Umgang mit Menschen nicht so gewohnt und handelt deshalb oft ein wenig impulsiv."

"Ich beschwere mich überhaupt nicht, Halmoni. Sie ist doch ganz süß so."

Er hat sie nicht mehr alle. Das war mein offizielles Fazit zu ihm.

"Da wärst du allerdings der Erste, der das so sieht.", lachte meine Großmutter nervös.

"Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht, Halmoni.", entgegnete ich beim vorbeigehen und verschwand kurzerhand in mein Zimmer.

Ausgelaugt ließ ich mich in mein Bett fallen und landete dabei mit meinem Gesicht in meinem Federkissen.

memento mori - knjWo Geschichten leben. Entdecke jetzt