Akt XV - Disillusion

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Mijoo

"You can dance! You can jive! Having the time of your life. Ooh, see that girl,
watch that scene. Dig in the dancing queen~", sang ich wild in mein Mikrofon, das eigentlich meine Haarbürste war.

"Namjoon-ah! Wer ist diese junge Frau und wo ist mein zickige Enkelin geblieben?"

Ich ignorierte meine Großmutter und machte weiter mit meiner Performance.

"Diesmal hat es nichts mit mir zu tun. Sie hat für ihre Projektarbeit eine eins bekommen.", erklärte Namjoon ganz gelassen, während er mit meiner Oma am Esstisch saß.

"Oh, das ist ja toll! Sonst gingen diese Aufgaben doch immer schief, weil du mit anderen arbeiten musst. Hast du mit Horang zusammengearbeitet?"

"You are the dancing queen. Young and sweet, only seventeen. Dancing queen, feel the beat from the tambourine. Ooh yeah!"

"Nein, sie hat mit einem Jungen Names Jungkook gearbeitet. Die beiden sind vom gleichen Gemüt. Ich denke deshalb hat es so gut funktioniert."

Daraufhin schüttelte Halmoni ihren Kopf und klopfte unserem Mitbewohner behutsam auf die Schulter.

"Aber ich denke es ebenfalls dir zu verdanken, Joonie."

Sie hatte recht und das würde ich auch nicht zugeben müssen, da es absolut auf meiner Strin geschrieben stand.

"Ich habe keine Ahnung wovon du redest, Halmi. Das hat sie ganz alleine gemeistert."

Es war komisch das Namjoon so bescheiden war, auch die Art wie er sprach und am Tisch saß war dubios.

Später wusch er sein Geschirr ab und meinte er würde schlafen gehen, was ich ihm nicht geglaubt hätte, wenn ich es vor kurzem nicht selbst erlebt hätte. An seine Schlafgewohnheiten würde ich mich wohl nie gewöhnen.

Ich entschied mich einfach dafür wach zu bleiben, bis er aus seiner Hasengrube gehüpft kommen würde. Meine Erste Lesung am nächsten Tag würde erst um 14:00 Uhr stattfinden, also konnte ich mir das erlauben.

Wir hatten gerade Mitternacht als Namjoon in die Küche getappst kam und nicht schlecht staunte, als er mich auf dem Küchentresen sitzen sah.

"Was ist los, Perle? Kannst du nicht schlafen?", er bemühte sich entspannt zu klingen, während er eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm.

"Was ist mit dir, Joon? Du siehst erschöpft aus."

Der große Junge Mann gesellte sich zu mir nachdem er die Flasche leerte und lehnte sich neben mir an die Theke.

Ein tiefgründiges Lächeln zog seine Mundwinkel herauf, bevor sich unsere Blicke trafen.

"Ich denke bloß an meine Schwester. Das ist alles.", gestand er aufrichtig und ich war ehrlich überrascht darüber.

"Du bist so anders.... Du musst sie wohl sehr vermissen.", ich legte das Kinn auf meine Knie, die ich angezogen hatte.

Er nickte und in seinen Augen lag plötzlich dieser traurige Ausdruck, den ich von ihm überhaupt nicht kannte. Mein Herz konnte es kaum ertragen.

"Kim Namjoon scheint ein großer Softie zu sein, wenn es um seine geliebte kleine Schwester geht.", stichelte ich sofort und atmete erleichtert auf, da seine Grübchen wieder sichtbar wurden.

"Und du bist so erbarmungslos direkt.", er kicherte leicht, seine braunen Augen leuchteten und ich war zufrieden.

"Wie gut, dass du damit umgehen kannst.", neckte ich den Riesen neben mir, weshalb er belustigt seinen Kopf schüttelte.

memento mori - knjWo Geschichten leben. Entdecke jetzt