Akt XXXV - Honey, Honey

288 42 3
                                    

Einige Wochen später

"Und da war meine alte Schule", ich deutete auf ein Gebäude, welches nicht weit von uns stand.

"Haben deine Großeltern immer in Cheongdo gelebt?"

"Ja, meine Mutter wurde ursprünglich auch dort geboren, aber sie kam dann hier nach Ulsan zu meinem Vater."

Die Großeltern väterlicherseits hatte ich nie kennengelernt, da mein Vater den Kontakt zu ihnen abgebrochen hatte, noch bevor ich überhaupt geboren wurde.

"Wie kommt es eigentlich, dass du genau in unser kleines Städtchen gekommen bist?"

Cheongdo lag immerhin nah an Daegu und das war ein ganz schönes Stückchen. Die beiden Städte lagen jeweils am anderen Ende Südkorea's.

"Ich wollte nicht gefunden werden, also habe ich keine Hauptstadt genommen, aber ich hatte einen alten Freund der aus Daegu kam."

"Kommt Tae nicht auch ursprünglich aus Daegu?"

"Ja, Zufälle über Zufälle", kicherte er, während wir mit ineinander verschränkten Fingern über meinen Geburtsort wanderten.

Es schneite bereits ein wenig, da der Dezember wiedergekehrt war.

"Es ist so kalt", jammerte ich gespielt, weil ich noch eine Überraschung für ihn hatte.

"Dann lass uns fahren", bot mein Freund fürsorglich an, doch ich schüttelte meinen Kopf.

"Ich habe eine viel bessere Idee."

[…]

"Mijoo... Was zum?", mein Freund sah mir völlig fassungslos dabei zu, wie ich mich rücklings in das riesige Hotelbett fallen ließ.

Es war mittlerweile etwas Zeit vergangen, seitdem wir zusammen waren und noch immer hatten wir nicht so richtig über unsere gemeinsame Nacht gesprochen, die alles verändert hatte.

Ich hatte tatsächlich geglaubt, dass es von selbst kommen würde oder er wenigstens Andeutungen zu diesem Thema machen würde, doch dies passierte nicht. Meine Versuche von mir aus einen Schritt weiterzugehen scheiterten, weshalb ich endlich darüber sprechen wollte.

Also setzte ich mich auf, zog mir meine Daunenjacke aus und klopfte anschließend neben mich aufs Bett.

Er verstand meine Geste, kam zauderhaft auf mich zu und pflanzte sich neben mich.

"Was soll das hier?" In seinen Fuchs Augen lag trotz der Frage eine gewisse Vorahnung.

"Ich wollte dir einen unvergesslichen Tag bereiten", antwortete ich ehrlich und lächelte ihn an.

"Das machst du doch jeden Tag, Perle."

Namjoon sagte dies so eindringlich, dass ich perplex die Brauen hob.

Der braunhaarige nahm meine Hand und fuhr mit seinem Daumen dann über meine Fingerknöchel, die er sanft betrachtete.

"Zwing dich bitte zu nichts, nur um mich zufrieden stellen zu wollen. Du weißt ganz genau, dass ich das niemals von dir verlangen würde."

"Ich möchte es nicht nur, um dich zufrieden zu stellen, sondern weil ich dich liebe und es auch möchte."

Das ließ seinen Kopf ruckartig heben und er starrte mich schon beinahe erschrocken an.

"Damals haben wir nicht nachgedacht und voreilig gehandelt, aber ich bereue es nicht, Namjoon. Oder willst du etwa nicht mit mir...", ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter.

"Was? Oh Gott. Mijoo, nein", er ließ meine Hand los, um sich seine Jacke ebenfalls auszuziehen.

"Das ist es nicht, okay? Mein Gott, ganz und gar nicht. Wenn du bloß wüsstest, wie schwer es mir immer fällt mich zurückzuhalten", entkam es ihm durcheinander.

"Was ist es dann?", mein Atem war flach vor Nervosität und mein Puls erhöhte sich spürbar.

"Es ist nur so...", ich verlor mich in seinem Blick, der so intensiv auf mir lag. "Wenn ich anfangen würde, könnte ich damit nicht mehr aufhören. Ich möchte nicht wieder einen Fehler machen und dich damit verunsichern. Deshalb habe ich dir auch vorher auch nichts von meinen Gefühlen gesagt."

"Namjoon..." Ich legte eine Hand auf seine Wange, während ich seinen Blick erwiderte. "Wer hat denn gesagt, dass du damit aufhören sollst?", hauchte ich leicht und kaum hörbar.

Das glühen seiner Wange erwärmte meine kühle Hand mit einem Mal.

"Also... Möchtest du...?", Namjoon blinzelte mich überfordert an.

Meine Antwort auf diese Frage war ein Kuss, den ihn sofort verstummen ließ. Und er erwiderte ihn, ohne noch weiter zu zögern.

 Und er erwiderte ihn, ohne noch weiter zu zögern

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

-

memento mori - knjWo Geschichten leben. Entdecke jetzt