Akt XI - Dancing Queen

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›Namjoon‹
Der Morgen danach

Ein breites Grinsen lag auf meinen Lippen, als ich sah wie die verschlafene Mijoo auf einen Schlag hellwach wurde, nachdem diese realisierte, dass sie neben mir auf dem Boden lag und mich fest umschlungen hatte.

"Oh mein Gott!", stieß sie schockiert aus und riss ihre Augen weit auf, als sie mich neben ihr liegen sah.

"Sorry, ich glaube du verwechselst mich mit jemandem.", neckte ich sie verspielt, während ich die Arme unter meinem Kopf verschränkte.

Mijoo saß nun kerzengerade auf dem Fußboden meines Zimmers auf dem wir zusammen die Nacht verbracht hatten und ich tat mich schwer dabei nicht laut loszuprusten, weil es so aussah, als würden ihre Augen mir gleich ins Gesicht springen.

"W-wieso bin ich hier?", zögernd sah sie an sich herunter, stellte jedoch erleichtert fest, dass sie noch angezogen war.

"Du bist wirklich unglaublich, Perle.", sagte ich gespielt beeindruckt. "Das war die Beste Nacht meines Lebens."

Ihre Reaktion war noch viel besser, als ich sie mir erhofft hatte. Mijoo's Kopf wurde rot vor Wut, ihre Lippen presste sie gewaltsam aufeinander und durchbohrte mich anschließend mit einem Blick, der mich zum schaudern bringen würde - wäre es mir nicht völlig egal. Stattdessen bebte ich vor lachen.

"Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern, außer, dass du mich abgefüllt hast!", gröllte die Jüngere aufgebracht.

"Willst du wirklich wissen, was wir gestern getan haben?", hakte ich wissend nach und zog theatralisch eine Braue in die Höhe.

Sie wartete kurz, ehe sie nervös nickte und als ich die Panik in ihren Augen flackern sah, entschied ich mich dafür sie nicht mehr im dunkeln zu lassen, sondern sie aufzuklären.

"Also..."

-Rückblick-
Abend zuvor

Ich stand an der kleinen Bar an welcher man sich selbst bedienen konnte, als mich zwei Mädchen an dieser abfingen, die ich zuvor noch nie in meinem Leben gesehen hatte.

"Du bist Namjoon, oder? Kim Namjoon!", piepste mir die hellhaarige der beiden ins Ohr, wodurch ich eine unwohle Gänsehaut bekam.

Ich gab keine Antwort, zuckte bloß mit den Schultern und wollte dann mit meinem Drink in der Hand wieder verduften.

"Wir haben gehört du wohnst mit einer Studentin zusammen. Stimmt das?", fragte mich die andere und klimperte wie verrückt mit den Wimpern. Das sollte wohl süß sein, war es allerdings nicht. Ganz und gar nicht.

"Ich wüsste nicht, was euch das angeht.", entkam es mir desinteressiert und wollte zurück zu den anderen, doch die zwei versperrten mir immer wieder den Weg.

Obwohl ich diese Mädchen noch nie zuvor gesehen hatte, kannten sie mich erschreckend gut, was ich als sehr unangenehm empfand. Wie Geier ihre Beute umkreisten, so taten es die zwei bei mir und ich wusste genau, dass sie nicht mich sahen, sondern nur das Geld meiner Familie. Ihre Augen glitzerten schon vor Gier.

Als ich dachte ich würde die zwei Aßgeier an diesem Abend gar nicht mehr loswerden, tauchte eine torkelnde Mijoo vor mir auf und befreite mich aus dessen Klauen. Dieses Mädchen war meine Rettung.

memento mori - knjWo Geschichten leben. Entdecke jetzt