Akt XVII - One Man, One Woman

402 47 76
                                    

"Um ehrlich zu sein verstehe ich das Problem nicht ganz.", Horang sah mich stirnrunzelnd an und ich fragte mich ob sie das ernst meinte.

"Ich bin mit zwei Menschen am selben Tag verabredet!"

"Ruf an und klär das mit ihm. Was ist so schwer daran?"

"Du verstehst das nicht, Horang!"

Sie nickte bestätigend."Tue ich tatsächlich nicht."

"Ich will beide nicht enttäuschen."

"Dann tanz auf zwei Hochzeiten. Geh tagsüber mit ihm weg und Abends kommst du einfach zurück."

Das war ein Plan!

"Wir machen die Party einfach bei mir", schlug sie zusätzlich vor.

"Du bist die Beste!", dankbar umarmte ich die Ältere und war überrascht wie natürlich diese Gesten allmählich kamen. “Ich weiß”, grinste sie keck.

[…]

11.09.2018

Ich trug ein geblümtes Sommerkleid mit langen Ärmeln und dazu Riemchen Sandalen, die perfekte zu diesem passten.

Namjoon schlief gerade als ich das Haus verließ, doch er wusste von meinen Plänen. Es schien ihm nichts auszumachen, was mich um ehrlich zu sein etwas erleichterte.

Ich entfernte mich von meinem Wohnblock und sprang vor Schreck auf, als das laute Hupen eines Autos neben mir ertönte.

Mit großen Augen starrte ich zu dem weißen Porsche, an dessen Lenkrad ich das Bekannte Gesicht erblickte.

Lachend ließ er das Fenster runterfahren, nachdem er meinen verstörten Gesichtsausdruck regestriert hatte.

"Willst du nicht einsteigen?", Jungkook grinste mich scheinheilig an.

"Ehhh...klar." Ich versuchte die Tatsache, dass ich komplett überfordert war, zu überspielen. Funktionieren tat es allerdings nicht ganz nach Plan.

"Woher wusstest du wo ich wohne?", wollte ich wissen, nachdem ich übermäßig vorsichtig neben ihn in das teure Auto gestiegen war.

"Vertrauenswürdige Quellen", schmunzelnd trat er aufs Gas, wodurch ich sofort in den braunen Ledersitz geschleudert wurde.

"Hoppla", prüfend schielte er zu mir rüber. "Alles in Ordnung?"

Mein Rücken klebte nun förmlich in dem Sitz und ich starrte noch immer wie vom Blitz getroffen zur Windschutzscheibe hinaus.

"Mianhae, ich bin es nicht gewohnt jemanden als Beifahrer zu haben.", entschuldigte er sich schuldbewusst.

Um ihn zu beruhigen zwang ich mich zu einem furchtbar verkrampften Lächeln.

Er führte mich in ein teures Restaurant in Gangnam, was mich so einschüchterte, dass ich kaum ein Wort sagte. Die Preise waren so hoch und die Portionen waren so klein. Der Sinn? Den verstehen wohl nur die Reichen. Vielleicht sollte ich Namjoon mal fragen, was er davon hielt...

Jungkook hatte auf mich nie so gewirkt, als hätte er so viel Geld. Er war....normal. Konnte man das so sagen? Ich meinte damit bloß, dass er nicht so war wie ich mir eine wohlhabende Person vorstellte. Doch das war nicht das Erste mal, dass ich mich in dieser Hinsicht getäuscht hatte.

"Eigentlich wollte ich mir heute mit dir noch den Sonnenuntergang ansehen...", Jungkooks Augen lagen auf der  idyllischen Landschaft außerhalb der gläsernen Fassade.

memento mori - knjWo Geschichten leben. Entdecke jetzt