Kapitel 25

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Ich zog mir ein schwarzes Kleid an. Ich hätte nie gedacht, das es passieren könnte. Kurama...er...er ist tot. Ich schluckte. Der liebe alte Mann, er ist...tot. Ein Schauer durchfloss mich, aber ich riss mich zusammen, um nicht zu weinen. „Kurama...“, als ich jedoch seinen Namen sagte, war es um mich geschehen. Es klopfte an der Tür. Schnell wischte ich die Tränen ab und gab ein schwaches „herein“. „Sumi...“ Yano kam herein, mit einem gemischten Lächeln. Ich stürmte auf ihn zu und umarmte ihn. Ich fing wieder an zu schluchzen. „Yano...Yano, wieso? Wieso passiert das hier? Ich...ich...Kurama..er...“, meine Stimme brach. Yano festigte seinen Griff um mich. Er küsste mich behutsam am meinem Kopf und es beruhigte mich ein wenig. „Sumi...wir müssen uns beeilen...“, flüsterte er mir behutsam ins Ohr. Ich nickte. „Gib...gib mir bitte nur ein paar Sekunden...ich komme nach...“ Er nickte auch und ging schonmal. Ich atmete tief ein und aus. Ich würde mich jetzt auf dem Weg zur Abschiedsfeier machen...

Es ging ziemlich zügig. Die Abschiedsfeier war eigentlich in Sunagakure, aber es wurde eine extra in Konoha noch gemacht. Es schmerzte so sehr. Auch, wenn ich ihn nur für so kurze Zeit gekannt hatte, er war mir so wichtig. Aber ich hatte beschlossen, nicht mehr zu weinen. Denn letztendlich bin ich eine Kunoichi. Ich muss damit rechnen. Und Kurama war schon alt. Er hatte ein erfülltes Leben gehabt. Ich blickte in den Himmel. Er strahlte blau. Wie falsch das sich anfühlte. Am liebsten sollte es regnen, der Himmel grau sein, meine Tränen sich mit dem Regen vermischen. Aber das tat es nicht und es fühlte sich so falsch an. Genauso falsch, als wenn mich Yano berührte. Genauso fühlt es sich an. Ich schloss die Augen. Innerlich zerbrach etwas in mir.

Der Himmel war dämmrig, ich hatte mich auf das Dach gesetzt und starrte nach oben. Und dann liefen sie. Träne für Träne und färbten das Dach dunkel. Ich hielt meine Hand vor meinen Augen. Und ich konnte ihn noch nicht mal mehr besuchen. Es tut mir leid. Und dann wollte ich nurnoch dort hin. Den ich hatte Sehnsucht. Sehnsucht, nach diesem magischen Ort.

Ich sprang von Baum zu Baum. Die Tränen wollten nicht aufhören, und ich ließ es einfach geschehen. Langsam kam der Sakura(Kirschblüten)duft, das plätschern des Wasserfalls, das alte, morsche Schild, wo eine Adresse stand.

Und mitten drin ein Junge. Und wären dort tausende gestanden, ich hätte ihn nur gesehen. Als ich ihm näher kam, drehte er sich langsam um. Er ging auf mich zu. Als er bei mir angekommen war, legte er behutsam seine Hand auf meine Backe und wischte mir die Tränen weg. „Sumi..“, flüsterte er schwach. Und wie ich seine Berührung vermisst hatte. Es überkam mich. Stürmisch legte ich meine Arme um ihn, umarmte ihn, drückte ihn fest an mich und krallte mich an seinen Armen fest. Und es tat so gut. Er stand dort erst sehr steif da, aber dann erwiderte er die Umarmung. Dort standen wir erstmal eine Weile. „kiba...“, murmelte ich. „Weinst du?“, fragte er leise. Doch ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ Ich hatte aufgehört, als er mich berührt hatte. Er löste sich langsam von mir und legte seine Hände um mein Gesicht. „Weißt du noch, wie er erzählt hat, das er seiner Frau hier einen Heiratsantrag gemacht hat?“ Ich nickte. „Wie du hier dir meine Liebe gestanden hast?“, fragte er danach. Auch hier nickte ich. „Wie wir uns hier zum ersten mal geküsst hatten?“, fragte er dann. Und wieder nickte ich. Natürlich konnte ich mich daran erinnern! An jede einzelne wundervolle Sekunde! Und ich würde das niemals hergeben wollen. Er blickte kurz zur Seite. „Jetzt wird er bei ihr sein...“, murmelte er. Ja, jetzt wird er bei seiner Frau sein. „Ein wirklich magischer Ort...“, fügte er hinzu. Dann sah er mich wieder an. Seine unendlich schwarzen Augen. Seine Zähne, die einen Sichelmond hatten. Seine Lippen. Ich legte meine Arme um ihn. Merkte seinen Atem an meinen Gesicht. Wie er mir näher kam und und nur noch Zentimeter entfernten. Kurz kam mir Yano in den Sinn, aber es war mir egal. Verdammt nochmal, es war so derbst egal! Den hier war ich mit ihm. Und es fühlte sich so verdammt richtig an. Ich merkte, meinen Herzschlag, wie er raste und seinen...

Und dann küsste ich ihn. Und wie es mir gefehlt hatte. Ihn zu küssen ist soo gut! Ich löste mich nach einiger Zeit von ihm, um kurz Luft zu schnappen, drückte meine Lippen aber wieder auf seine, fordender, leidenschaftlicher. All die Wochen ohne ihn...ich steckte alles in diese Küsse. Dort wo er mich berührte, bekam ich kleine elektrische Stöße durch meine Haut. Noch nie war mir so heiß gewesen und noch nie habe ich etwas so sehr gewollt. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Meine Hand ging durch seine Haare und alles war so natürlich. Mein Bauch fühlte sich an wie auf einer Achterbahnfahrt und ich liebte es. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns aus dem Kuss. Wieder musste ich weinen, aber nicht vor Trauer, vor Frust oder weil ich verletzt bin. Nein, ich war glücklich. Und mir wurde klar, das Yano mich niemals so glücklich wie Kiba machen könnte. „Kiba...“ Ich umarmte ihn nochmal. „Ich habe dich so vermisst.“ Er flüsterte mir ins Ohr, woraufhin ich eine Gänsehaut bekam: „Ich dich auch...Oh Gott, wie ich dich vermisst habe!“ Ich sah ihm dann wieder ins Gesicht, und sagte ihm, was ich nur ihm sagen konnte. Wozu ich mich bei Yano nie zu überwinden konnte. „Ich liebe dich.“

Wo Wir Uns Unter Den Kirschblüten trafen (KIBA Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt