Remeny & Emlek - Stumme Schreie | Kapitel 8 Remeny

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Nach dem entmutigenden Ende, bei Emlek, schlich ich schnell in die angegebene Richtung, von vorhin und warf die Tür hinter mir zu.

Auch hier herrschte Prunk und edel wohin ich auch schaute. Es widerte mich an. Das einzige was mir gefiel, war das große, weiche Bett, in der Mitte, welches zum schlafen einlud. Doch ich wusste, dass meine Betreuerin das nicht zulassen würde. 

Also begann ich mich aus meinem Kleid zu schälen, was sich als schwieriger herausstellte, als ich im ersten Moment dachte. Erst gute zehn Minuten später, hatte ich mich daraus befreit und konnte endlich im Bad mir die ganzen Cremes und Lotions abwaschen, mit denen meine Haut gequält wurden war. 

Zu lange genoss ich die wärmenden Wasserstrahlen auf meiner Haut, wodurch ich hochschreckte, als auf einmal Fee ins Bad gestürmt kam.

„Da bist du ja!", rief sie außer Atem. „Ich hab dich schon überall gesucht!"

Ich verkniff mir, ihr zu antworten, dass wenn man jemanden suchte, es doch am sinnvollsten war, in dessen Zimmer anzufangen. Sie schien mir, als würde sie diesen kleinen Witz nicht wirklich heute verstehen. 

„Tut mir Leid.", brachte ich leise hervor, doch Fee winkte ab.

„Beeil dich einfach nur Schätzchen, dass Essen wird sonst kalt." Ohne auf eine Antwort zu warten, rauschte sie auch schon wieder davon und ließ mich alleine zurück.

Schnell ließ ich mich trocken pusten, bevor ich mir Kleidung nahm um hinein zu schlüpfen. 

Im gleichen Moment wurde mir bewusst, dass Emlek auch da sein würde.

Sogleich verspürte ich wieder den Stich der Zurückweisung und ließ mich auf mein Bett fallen. 

Konnte ich mich vielleicht vor dem Essen drücken?

Mein Magen beschwerte sich auf der Stelle und seufzend stellte ich fest, dass Fee dies wahrscheinlich auch nicht zulassen würde. 

Auch wenn ich nicht wollte, verließ ich deshalb mein Zimmer und gesellte mich zu den anderen. 

Am Tisch saßen jedoch nur eine schlechtgelaunte Fee und ein Parsley, der versuchte unter ihren Radar zu fliegen. 

Ich tat es ihm gleich und versuchte nur schnell etwas essen ab zugreifen, während unsere Betreuerin sich in allen Tonlagen darüber beschwerte, dass Emlek das Essen ausfallen ließ.

Parsley nutzte einer ihrer Erholungspausen, um sich zu Bett begeben zu dürfen und ich nutzte die Chance, um ebenfalls aus ihrem Blickfeld zu verschwinden und mich in meinem Zimmer zu verstecken.

Dort lag ich nun schon seit Stunden mit offenen Augen. Ich war mit dem Vorhaben, wirklich etwas Schlaf zu bekommen, in mein Zimmer gegangen. Da ich die Nachthemden des Kapitols kaum so nennen konnte, griff ich nach einem Shirt, welches nur knapp bis in die Mitte meiner Oberschenkel ging, aber niemand würde mich so sehen. In der Sekunde, in der ich mit meinem Kopf das Kissen berührt hatte, wusste ich, dass ich nicht schlafen konnte. Trotzdem blieb ich liegen. Sah dabei zu, wie die Lichter der Stadt immer mehr gedimmt wurden, bis nur noch wenige brannten. 

Irgendwann hielt nicht einmal ich es jedoch mehr aus und setzte mich, genervt seufzend, auf. Ich schlug die Decke zur Seite und ließ meine Füße bestimmen, wohin sie gehen wollten.

Eine dumme Entscheidung.

Bevor ich wusste, was für Verräter sie waren, stand ich auch schon vor Emleks Tür.

Gerade, als ich wieder gehen wollte, ging die Tür auf und mein Mentor kam herausgestürmt. Gerade so konnte er abbremsen und ragte nun mit voller Körpergröße vor mir auf. Ich versuchte dabei zu ignorieren, dass er nur eine Jogginghose trug; besonders wenn man meinen eigenen Aufzug bedachte.

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