Remeny & Emlek - Stumme Schreie | Kapitel 17 Emlek

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Als es endlich Nachmittag war wurde ich mit jeder Minute nervöser, fast als müsste ich selbst noch einmal den Spielmachern gegenüber stehen. Immer wieder sah ich auf die Uhr, bis ich mich entschloss etwas früher nach unten zu gehen. Ich musste sie abholen, musste wissen wie es ihr ging, konnte nicht warten bis sie zu mir nach oben kam. Und wer wusste es schon, vielleicht würde sie dann erst noch duschen gehen und ich bekam sie noch später zu Gesicht?

Unten angekommen lief ich nervös auf und ab. Bei jeder Tür die sich öffnete hoffte ich dass sie es war, doch ich musste warten bis Distrikt 9 an der Reihe war.

Als Parsley auftauchte stürmte ich regelrecht auf ihn zu und erschreckte ihn dabei, ehe er sich dann aber zu freuen schien dass ich hier wartete. Ich habe ihn über das Einzeltraining ausgefragt und ihn dann zum Duschen gescheucht. Ich wollte mit Remeny allein sein wenn sie kam. Und das tat sie nach weiteren 15 Minuten auch.

Sofort hellte sich meine Miene auf und ein zaghaftes Lächeln erschien auf meinem Gesicht als ich sie erblickte.

Sie erwiderte das Lächeln und mein Herz begann zu rasen. Doch als sie mich erreicht hatte gab sie nur ein schüchternes "Hi" von sich.

Ein wenig enttäuscht blickte ich drein, ehe ich es sofort wieder zu verbergen versuchte. Ich musste mich erst daran gewöhnen dass sie nicht Lizza war, die mich oft stürmisch begrüßte und mit Küssen überhäufte.

Das hier war Remeny und das war im Endeffekt tausendmal besser.

"Hi.", erwiderte ich und blieb stehen wo ich war. Womöglich ertrug sie meine Nähe im Moment einfach noch nicht.

"Ich... also", stammelte sie und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr, doch mehr bekam ich nicht mit, da ich damit beschäftigt war auf ihre Lippen zu starren und mit mir selbst eine Diskussion führte, ob ich sie nicht doch einfach küssen sollte.

"Gehen wir hoch?", fragte ich nach einiger Zeit um meine Gedanken dadurch abzustellen.

Sie ging voraus und ich folgte ihr, ehe ich auf den Knopf hämmerte und sich die Aufzugtür öffnete.

Leise traten wir ein, ehe er sich, nach einem erneuten Hämmern auf den Knopf, in Bewegung setzte.

Ich ertappte mich wie ich zu Remeny starrte und wieder ihr Gesicht musterte, als dieses Mal mein Herz die Diskussion gewann.

Sie hatte genug Zeit, länger wollte ich nicht warten, konnte es auch gar nicht. Und deshalb küsste ich sie.

Kaum hatten sich unsere Lippen berührt krallten sich ihre Finger auch schon in mein T-Shirt und zogen mich näher an heran.

Wieso hatte ich Idiot so lange gewartet? Sie schien meine Nähe noch nicht satt zu haben.

Meine Hände legten sich wie automatisch um ihre Hüften während sich wieder dieses Verlangen in mir breit machte. Es war unglaublich, ich konnte nicht beschreiben was ich fühlte. Doch ich war mir sicher dass ich schon zu viel für sie empfand als es in unserer Situation sinnvoll war. Solche Gefühle hatten in den Hungerspielen keinen Platz.

Langsam löste ich meine Lippen von ihren, was mir selbst einen Stich in Brustgegend verursachte, und blickte ihr tief in die Augen.

"Ich würde dich am liebsten mit in mein Zimmer nehmen, doch du solltest erst duschen und dich ausruhen.", sagte ich und gab ihr noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

"Die anderen sollen nichts mitbekommen. Schon klar.", kommentierte sie und ihre Stimme klang ausdruckslos.

"Die anderen? Die sind mir ziemlich egal. Ich kann nur nicht garantieren dass ich mich... Dass... Also dass ich dich in Ruhe lassen kann sodass du Kraft schöpfen kannst. Noch dazu wenn du zuerst noch duscht.", gestand ich und spürte wie meine Ohren heiß wurden.

Remeny & Emlek - Stumme Schreie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt