Kapitel 50

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Die anderen sind mittlerweile schon wieder weg und ich stehe in der Küche und decke den Kaffetisch. Gerade als ich die letzten Tassen auf den Tisch gestellt habe klingelt es an der Türe. Ich laufe aus der Küche um die Türe zu öffnen aber Leo ist schneller.

"Hey.", höre ich Felix's Stimme, die allerdings noch etwas krank klingt. Sofort renne ich zur Türe und schmeiße ihn fast um als ich ihm in die Arme springe.  Wir küssen uns lange und als wir uns voneinander lösen kniet sich Felix vor Leonie auf den Boden und stupst mit dem Finger gegen ihre Nase was sie zum lachen bringt. "Alles gute zum Geburtstag meine kleine Maus.", gratuliert er ihr und drückt sie fest an sich.  Während er sie noch knuddelt hebt er sie hoch und trägt sie in die Küche. Ich schließe die Haustüre und laufe den beiden hinterher.

"Na, willst du mein Geschenk haben?", fragt er Leo die er mittlerweile auf der Küchentheke abgesetzt hat. Sie nickt und versucht an ihm vorbei zu schauen und zu erkennen was er schon die ganze Zeit über hinter seinem Rücken versteckt hält. Er zieht es mit einer eleganten Handbewegung hervor und gibt es ihr. Sie packt es mit Begeisterung aus und zum Vorschein kommt ein schneeweißer, total flauschiger Plüscheisbär mit großen schwarzen Knopfaugen. Leo grinst breit und drückt ihr Gesicht in das flauschige Fell. "Danke.", nuschelt sie durch ihren Schnuller.

"Wollt ihr Kuchen?", frägt uns Lisa und wir bejahen alle und setzen uns an den Tisch. "Leonie leg beim Essen den Eisbären weg. "Nein, Flocke da.", sagt sie und sieht mich mit bösen Blick an. "Aber sonst wird Flocke dreckig.", lache ich weil ihr Blick einfach zu komisch ist.

Es klingelt gerade wieder an der Türe und ich gehe um sie zu öffnen. Kaum das ich die Türe aufgemacht habe liege ich schon in den Armen von Bine die mich stürmisch umarmt. "Hey", begrüße ich sie und nehme nach ihr auch Kathi in den Arm. Mit den anderen im Schlepptau laufe ich in die Küche wo die anderen sitzen und Torte futtern.

Als wir aufgegessen hatten setzen wir uns ins Wohnzimmer wo Leo ihre Geschenke von Karsten und co, Puppenklamotten und Süßigkeiten, auspackt. Nach einiger Zeit in der wir uns unterhalten und Leo und Kathi auf dem Fußboden spielen, klingelt es an der Türe.

"Ich geh schon.", ruft Felix und läuft zur Türe. "Schatzii kommst du mal?", ruft er nach einiger Zeit in der ich nicht verstehen kann was er mit der Person vor der Türe spricht. Ich stehe auf und laufe zur Türe. Als ich erkenne wer vor der Türe steht verdunkelt sich mein Blick und meine Laune sinkt auf den Null Punkt. "Was willst du hier?", schnauze ich sie an während sie mich übertieben nett ansieht. Felix verschwindet im Haus. Er weiß genau das ich das jetzt alleine regeln muss und ich bin mir ziemlich sicher das dieses 'Gespräch' eh wieder in Geschreie enden wird will ich das Felix wirklich nicht antun.

"Was willst du hier?", wiederhole ich meine Frage da sie immernochnicht geantwortet hat. "Ich werde ja wohl mal vorbei kommen dürfen und meiner Enkelin zum Geburtstag gratulieren." "Dein ernst?! Du tauchst nach über zwei Jahren in denen du mich komplett ignoriert hast hier auf um Leo zum Geburtstag gratulieren?", schnauze ich sie an. "Ja, immerhin ist sie meine Enkelin.", antwortet mir meine Mutter ruhig und immer noch mit diesen falschen grinsen auf dem Gesicht. "Davon hat man in den letzten Jahren aber nicht viel bemerkt.", schreie ich sie an und merke wie die Gefühle der letzten Jahre hochkommen und ich immer sauerer werde.

Flashback:

"Du musst es ihr langsam sagen sie ist deine Mutter und glaubst du sie wird auf Dauer nichts merken. Dein Bauch wird langsam immer runder und dir ist dauernd schlecht, da muss sie doch was merken.", sagt Jessi neben der ich auf einer Bank im Park sitze. "Du hast schon Recht. Ich sags ihr wenn ich Zuhause bin.", antworte ich ihr und stehe auf. Langsam laufen wir weiter und unterhalten uns, bis wir vor der Wohnung meiner Mutter, wo ich ja noch wohne, stehen. "Soll ich mitkommen und dir beistand leisten?", frägt sie mich aber ich schüttle den Kopf. "Da muss ich jetzt alleine durch.", antworte ich ihr, umarme sie und schließe die Türe auf. In der Wohnung steht schon wieder der Qualm von ihren Zigaretten und ich muss automatisch husten. Schnell laufe ich zum Fenster und öffne es.

"Mam?", rufe ich durch die Wohnung und laufe ins Wohnzimmer wo ich meine Mutter  unter irgendeinen Kerl mit dem sie wild knutscht auf dem Sofa liegen sehe. Das ist nichts neues für mich. In letzter Zeit bringt meine Mutter jede Woche einen neuen Kerl mit nach Hause wo sie mit ihnen immer was weiß ich alles veranstaltet. Deswegen verbringe ich auch die meiste Zeit bei Freunden.

"Geh in dein Zimmer Lilly siehst du nicht das du störst?", schnauzt mich meine Mutter an während sie den Mann, der ihr mittlerweile unter das Tshirt gegriffen hat und ihr Dekolleté küsst, mit einem Blick ansieht dem ich in letzter Zeit öfters bei ihr gesehen habe wenn sie mit einer ihrer Affären herrummacht. Ich weiß genau was jetzt wieder kommen wird, deswegen verziehe ich mich lieber in mein Zimmer indem meine große Schwester Lisa, mit der ich mir das Zimmer teile, auf dem Bett sitzt.

"Schon wieder?", frägt mich Lisa und verdreht ihre Augen. Ich nicke und lege mich auf dem Bett zurück. Mir ist schon wieder total übel. "Ist dir wieder schlecht?", frägt mich Lisa besorgt aber ich nicke nur. "Du solltest es Mam echt sagen, sie bekommt es sowieso heraus.", sagt Lisa die jetzt neben mir sitzt und mir die Haare aus dem Gesicht streicht. Genau in diesem Moment ertönt ein lautes Stöhnen aus dem Wohnzimmer. Gleichzeitig greifen Lisa und ich auf den Nachtisch wo zwei paar Ohrstöpsel (die gelben Schaumstoffdinger) liegen, die wir uns jetzt in die Ohren stecken.

Nach ca einer halben Stunde, in der ich auf meinem Bett gelegen habe und mit Lisa darüber diskutiert habe wie ich es unserer Mutter beichten soll, höre ich wie die Wohnungstüre ins Schloss fällt. Kurz darauf steht meine Mutter in der Türe und sieht mich fragend an. "Wolltest du nicht was von mir?", frägt sie mich und ich lasse schnell die Ohrstöpsel unter der Decke verschwinden. Wenn sie die gesehen hätte würde sie wieder in die Luft gehen.

Ich nicke und gehe an ihr vorbei in die Küche wo ich mir ein Glaß Wasser einschenke. "Mam ich muss dir was sagen ich... ich ... bin schwanger." "Du bist was? Sag mal bist du zu dumm zu verhüten oder was?", schreit mich meine Mutter an und mir stehen schon die Tränen in den Augen. "So eine Schlampe wie dich will ich nicht in meinen Haus haben!" "Was?", frage ich unter Tränen. Das hätte ich echt nicht erwartet. "Du hast mich schon richtig verstanden raus aus meiner Wohnung! Ich will dich hier nicht mehr sehen.", zischt meine Mutter. "Jetzt sofort!", schreit sie als ich immer noch nicht reagiere. Vor lauter Schreck lasse ich mein Glaß fallen.

Unter Tränen laufe ich in mein Zimmer wo ich meine wichtigsten Sachen in eine Tasche schmeiße. "Lilly was ist los?", frägt mich Lisa und hält mich am Arm fest. Aber ich schüttle ihre Hand ab und stolpere unter Tränen aus der Türe."Lilly!", höre ich Lisa noch schreien bevor die Türe hinter mir ins Schloss fällt.

Hey, ich bin zurück aus dem Urlaub und hab gleich mal ne Blokade. Mir fällt nichts ein und dann kommen auch noch meine Eltern in der Meinung ich soll bei dem auch so tollen Wetter *hust* nicht vorm Laptop sitzen. Also sind in nächster Zeit nicht alzu viele Updates zu erwarten. Ich hoffe ihr Votet und Kommentiert alle trotzdem.

Little AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt