Little Angel

Kapitel 68

Als ich nach der letzten Stunde mit Felix aus der Schule gehe sehe ich schon Simon vor dem Schultor auf mich warten.

"Eigentlich kannst du ja gleich mitfahren, immerhin kreuzt du heute Nachmittag eh wieder bei mir auf.", sage ich zu Felix.

"Ja schon, ich muss dann nur zu Hause Bescheid geben wo ich bin."

"Na ihr zwei!", begrüßt uns Simon der gegen die Fahrertüre gelehnt steht. "Hey, wir können Felix doch bestimmt mitnehmen.", frage ich aber in einem bestimmenden Ton. "Klar.", antwortet er und verstaut den Rollstuhl, aus dem Felix mich gerade gehoben hat ihm Kofferraum.

"Bin gleich wieder da.", ruft Simon als wir vor dem Kindergarten halten und springt aus dem Auto.

"Duu Felix?", frage ich und drehe mich so weit es mit meinen Rücken geht zu ihm herum.

"Ja?"

"Ich habe mir überlegt mir ein Tattoo mit Leos Namen stechen zu lassen aber in Deutschland bekommt man unter 18 ja nur mit Einwilligung der Eltern eines und meine Mutter würde durchdrehen und außerdem will ich sie gar nicht fragen..."

"Was hast du vor?", unterbricht er mich.

"...Lisa hat eine Freundin in Berlin und die würde mir das Tattoo machen weil sie das mit unserer Mutter ja weis und darum muss ich irgendwie dafür sorgen das ich unbemerkt da hin komme und du musst mich begleiten.", beende ich meinen Satz von vorhin.

"Okey, wenn du das willst komm ich natürlich mit. Wir haben ja öfters Zeit zum shoppen also werden wir da dann schon hinkommen."

"Super.", freue ich mich. In solchen Sachen ist Felix so schön unkompliziert. Er weis das es meine Sache ist und das er es mir eh nicht ausreden kann.

Zuhause angekommen lasse ich mich von Felix gleich bis auf die Couch tragen. Felix verschwindet wieder in den Gang um seine Mutter anzurufen und kommt kurz darauf mit Leonie die sich an sein Bein klammert zurück.

Das sieht so goldig aus das ich sofort mit meinen Handy ein Foto mache und es als neuen Hintergrund einstelle. "Lilly denk dran das wir dann zum Arzt müssen also iss schnell.", weist mir Lisa an als sie mir das Essen hinstellt um kurz darauf wieder in der Küche  zu verschwinden.

"Kommst du auch mit zum Arzt? Gegenüber ist ein toller Spielplatz da kannst du dann ja mit Leo derweil hingehen.", frage ich Felix der als Antwort nickt.

**

Als ich auf Krücken, und relativ gut gelaunt auf den Spielplatz zu humple sehe ich schon von weiten Felix mit Leo oben auf der Rutsche sitzen. Ich hüpfe über die Straße und lasse mich neben Lisa auf die Bank fallen.

Lisa telefoniert gerade und ich lausche um herauszufinden um was es geht.

"Ja, ok dann bis Freitag.", beendet sie das Gespräch.

"Wer war das?", frage ich als Lisa ihr Handy in ihrer Tasche verschwinden lässt.

"Karsten. Er bringt am Freitag Kathi vorbei und sie übernachtet dann übers Wochenende dann bei uns weil wir am Samstag doch mein Brautkleid und die Brautmädchenkleider kaufen wollen.", erklärt sie.

"Und was hat der Arzt gesagt?", fragt Felix als er mit Leo, die er über die Schulter geworfen hat, vor unserer Bank auftaucht.

"Jede menge Sachen die ich mir nicht gemerkt habe und das es gut verheilt und so, deswegen habe ich ja auch die Krücken,", erzähle ich während wir auf das Auto zugehen.

** Zeitsprung Freitag**

"Beeil dich Lilly. Ein bisschen schneller wirst du es wohl auch mit Krücken schaffen sonst verpassen wir den Bus.", treibt mich Jessi an als ich mit ihr und Babbl nach dem Unterricht zur Bushaltestelle laufe.

"Tut mir ja Leid aber es ist glatt da kann ich nicht schneller sonst falle ich hin."

"Schon klar. Aber zumindest ein bisschen."

"Ich beeile mich doch und den Bus verpassen wir eh nicht, der fährt eh immer so spät."

"Ja aber dann müssen wir stehen."

"Boah dann trag mich wenn es dich stört.", rufe ich aber ohne es wirklich ernst zu meinen.

"Kann ich gerne machen.", höre ich eine vertraute Stimme an meinen Ohr und im nächsten Moment werde ich hoch gehoben.

"Felix, spinnst du mich so zu erschreicken?", kreische ich auf.

"Ne sorry Schatz.", entschuldigt er sich und läuft dabei neben den anderen her.

"Wo wart ihr so lange?", frage ich an ihn und Louis, den ich meine Krücken in die Hand gedrückt habe, gerichtet.

"Wir mussten noch mit Herr Skupin reden."

"Warum das?", hake ich nach, in der Erwartung das er schon wieder irgendetwas angestellt hat.

"Erzähle ich dir im Bus.", antwortet er nur und legt noch einen Zahn zu.

"Also um was gings denn?", frage ich nachdem Felix mich im Bus auf den letzten freien Sitz abgesetzt hat und die anderen alle stehen müssen.

"Wegen dem Zimmer. Irgendwelche zwei Zwerge haben bei so einen Matherätsel gewonnen und fahren jetzt mit und so. Auf jeden Fall sind die bei uns im Zimmer und wir sollen ein bisschen auf die aufpassen.", rattert er in Rekordzeit herunter.

"Oukey?", antworte ich wenig begeistert.

"Ja. Ich habe sogar schon ausfindig gemacht wer das ist. Das sind die zwei kleinen Nerds aus der fünften die sowieso rießen Schiss vor Felix und mir haben.", schmunzelt Louis und deutet auf die erste Reihe wo zwei kleine Jungen sitzen.

"Wie kann man denn bitte Angst vor euch haben?", lache ich und wuschle durch die Haare der beiden.

"Hey.", rufen beide empört und versuchen sofort ihre Frisuren wieder in Ordnung zu bekommen.

"Chillt Ladies, ihr seht schon perfekt aus.", lache ich und stehe auf da ich an der nächsten Haltestelle aussteigen muss.

"Kommst du heute Nachmittag wieder vorbei?", frage ich an Felix gerichtet. "Klar.", antwortet er und verabschiedet mich mit einen Kuss.

**

"Ich bin wieder da.", rufe ich in den Hausflur und sofort kommt Leo, gefolgt von Kathi um die Ecke gerannt.

"Naa ihr süßen.", begrüße ich die beiden und folge ihnen in die Küche aus der schon Stimmen zu hören sind.

 "Ihr seit ja schon da.", sage ich als ich mich neben Karsten sn den Küchentisch fallen lasse.

"Ja, ich muss dann später noch arbeiten.", erklärt Karsten.

"Ach so.", antworte ich und beginne mein Schnitzel zu essen. Als ich fertig bin nehme ich meine Krücken und hüpfe aus der Küche.

"Ich bin in meinem Zimmer. Felix kommt später noch vorbei. Schickt ihr ihn dann zu mir nach oben?", frage ich und zeige Leonie und Kathi mit einem Kopfnicken das sie mit nach oben kommen sollen.

 Oben in Leo's Zimmer setzte ich mich mit den kleinen auf den Boden und spiele mit ihnen mit Leonie's Puppen.

Nach einer weile klingelt es an der Haustüre und kurz darauf ertönen Schritte auf der Treppe.