Kapitel 56

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"Mami?", höre ich ihre weinerliche Stimme und sofort treibt es mir die Tränen in die Augen.

"Mäuschen.", sage ich und versuche nicht zu weinen.

"Mami heim?", fragt sie und schon rennen mir die Tränen über die Augen.

"Das geht nicht. Ich muss hier bleiben."

"Warum?"

"Weil Mami sich weh getan hat und der Arzt auf sie aufpassen muss.", versuche ich es ihr so zu erklären das sie es auch versteht. Kaum das ich ausgesprochen habe höre ich wie Leonie in Tränen ausbricht und laut in den Hörer schluchzt.

"Maus geh schlafen und morgen kommst du dann mit Lisa zu mir.", versuche ich die dazu zu bewegen das sie ins Bett geht.

"Nain. Mami soll heim."

"Maus das geht nicht. Lisa kann dich auch ins Bett bringen."

"Nahain."

"Maus was soll ich den tun ich kann hier nicht raus. Möchtest du das Felix dich ins Bett bringt?"

"Nein Mami.", heult sie immer noch.

"Hörmal entweder du lässt dich von Lisa ins Bett bringen oder ihr ruft Felix an und fragt ihn ob er vorbei kommt.", sage ich und warte darauf das Leo mir antwortet.

"Nein. Ohne Mami nicht slafen.", heult sie und mir zerbricht endgültig das Herz.

"Schatz gib mir bitte mal Lisa.", sage ich als man nur noch ihr weinen hören kann.

"Jaa", höre ich kurz darauf Lisas Stimme.

"So wird sie dir nicht einschlafen. Ruft mal Felix an vielleicht kann er vorbeikommen und sie ins Bett bringen. Er hat diese beruhigende Wirkung auf sie bei ihm ist sie schon immer gut eingeschlafen.", schlage ich ihr vor.

"Ok wir versuchen es. Sonst schläft sie eigentlich immer ohne Probleme ein wenn du nicht da bist."

"Ja, sie merkt das hald das es nicht so ist wie sonst wenn ich weg bin.", sage ich.

"Hmm. Bis gerade eben ist sie auch oben in ihrem Zimmer in der Ecke hinter ihrem Bett gesessen und hat geweint und sich durch nichts hervor bewegen lassen."

"Auu.", stöne ich auf weil plötzlich ein stechender Schmerz mein Bein durchzuckt.

"Lilly bitte ruf die Schwester wenn du Schmerzen hast.  Mach es nicht so wie sonst das du erst etwas sagst wenn es nicht mehr anders geht.", bestimmt Lisa und hat mal wieder diesen fürsorglich-mütterlichen Ton.

"Ja mach ich. Und ihr ruft jetzt mal Felix an."

"Machen wir. und du schläfst wir kommen morgen wieder vorbei."

"Ciau.", verabschiede ich mich und lege dann ohne ein weiteres Wort auf.

Felix's Sicht:

Nach dem ich mehr oder weniger aus dem Krankenhaus geschmissen wurde bin ich sofort nach Hause und habe mich ohne ein Wort zu meinen Geschwistern oder meiner Mutter in mein Bett verkrochen.

Ich gebe mir verdammt noch mal die ganze Schuld an den Unfall und die Tatsache das mein Schatz jetzt nur wegen mir im Krankenhaus liegt zerreißt mir das Herz. Das ist noch schlimmer als die zeit in der ich es ohne sie aushalten musste und das alles nur wegen meiner verdammt blöden Eifersucht.

"Felix willst du uns nicht sagen was los ist?", fragt mich Stella bestimmt schon zum 20 mal. Seit dem ich ohne ein Wort zu sagen in mein Zimmer  verschwunden bin kommen sie und Jonas im minutentackt in mein Zimmer gestapft und wollen wissen was mit mir los ist.

"Hast du schon wieder Stress mir Lilly?", hackt sie nach.

"NEIN VERDAMMT SIE LIEGT IM KRANKENHAUS UND DAS ALLES NUR WEGEN MIR.", schreie ich sie an weil mir jetzt endgültig der Kragen geplatzt ist.  Ich rutsche an der Wand hinter meinem Bett herunter und vergrabe mein Gesicht in der Decke.

"Was?", fragt Stella verblüfft nach und setzt sich auf mein Bett.

"Sie war ja bei uns und dann ist sie heute Mittag aus dem Haus und auf die Straße und dann hat sie sich umgedreht und dann ist die von einem Auto angefahren worden.", leiere ich ohne Emotionen in der Stimme herunter.

Plötzlich geht meine Türe schon wieder auf und Jonas kommt mit dem Telefon in der Hand auf mein Bett zu. "Sag ich bin nicht da. Ich will mit keinem reden.", sage ich und ziehe mir die Decke über den Kopf. "Es ist Lisa sie sagt es ist irgendetwas wegen Leonie.", sagt Jonas und hält mir das Telefon stur entgegen.

Ich grabe eine Hand unter meiner Decke hervor und nehme das Telefon in die Hand. "Jaa?", frage ich desinteressiert. "Ich komme.", antworte ich und steige aus meinem Bett.

"Hey.", begrüße ich Simon der mir die Türe öffnet und sehr erleichtert darüber aussieht das ich da bin. "Wo ist Leo?", frage ich während ich mir meine Jacke und die Schuhe ausziehe. "Die ist mit Lisa oben.", antwortet er und geht in die Küche. Ich laufe die Treppe nach oben und in Leo's Zimmer aus dem ich Lisa's verzweifelte Stimme höre.

Ich klopfe an und betrete das Zimmer. Leo sitzt zusammen gekauert in einer Ecke wo sie weint und Lisa steht davor und redet beruhigend auf sie ein, dreht sich aber sofort um als ich herein komme. "Hey da bist du ja, dann versuch du mal dein Glück. Ich bin unten wenn irgendetwas ist.", sagt sie erleichtert und läuft nach unten zu Simon.

Little AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt