Kapitel 59

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Felix's Sicht:

"Ups.", lacht Lars und schubst Leonie. Bevor ich reagieren kann ist sie schon auf den Boden gefallen. Sofort beginnt sie zu heulen.

Ohne nachzudenken hole ich aus und schlage Lars auf die Nase, welche sofort zu bluten anfängt. Schnell nehme ich Leonie auf den Arm und laufe mit ihr zu ihr nach Hause. Im Haus ziehe ich sie und mich aus und laufe in die Küche. Wie leise es doch ohne Lilly hier ist.

Auf dem Herd steht ein Topf mit Nudeln und einer mit Soße. Daneben liegt ein zettel.

'Hey, ihr könnt alles aufessen. Versuch Leonie nach dem Essen zum Schlafen zu bringen sonst ist sie abends zu müde. Wenn du magst kannst du sie auch mit zu dir nehmen dann holen wir sie von dir ab. Lg Lisa.

Nach dem Essen stelle ich die Teller in die Spüle und trage Leonie nach oben. Ich ziehe sie aus und trage sie ins Bad wo ich ihr Gesicht von der Tomatensoße befreie. Als sie wieder einigermaßen sauber ist lege ich sie in ihr Bett und gehe nach unten.

Kaum das ich unten bin beginnt Leo zu weinen. ich laufe die Treppen wieder nach oben und gehe in ihr Zimmer. Sie sitzt in ihrem Bett und sieht mich mit großen, überhaupt nicht müden Augen an.

"Bist du nicht müde?", frage ich und sie schüttelt den Kopf. "Mami gehen.", sagt sie und streckt mir ihre Arme entgegen. Säufzend hebe ich sie auf die Wickelkomode und öffne die Schranktüren um ihr etwas zum anziehen heraus zu holen da das was sie an hatte ja mit Soße versaut ist.

Als sie fertig angezogen ist nehme ich das Bild welches wir gestern gemalt haben und trage sie die Treppe nach unten.

Vor Lilly's Türe bleibe ich stehen und klopfe. Als von innen ein leises 'Ja' ertönt öffne ich die Türe.

Lilly's Sicht:

Wie langweilig kann ein Leben eigentlich sein? Nie und nimmer hätte ich gedacht das es so langweilig ist den ganzen Tag im Bett zu liegen. Immerhin bekomme ich heute schon einmal Besuch. Vorhin habe ich mit meiner Oma telefoniert. Die war der Meinung das ich spätestens in vier Tagen wieder raus darf. 'Das ist das Krankenhaus. Die behalten einen nie länger als vier Tage außer es ist wirklich schlimm. Da kann man mitzählen' hat sie gesagt.

Plötzlich klopft es an der Türe. "Ja?", rufe ich und kurz darauf kommen Leo und Felix in das Zimmer. Leonie kommt sofort auf das Bett zu gerannt und versucht darauf zu klettern. Felix kommt lachend hinterher und hebt sie vorsichtig auf das Bett.

Sofort nehme ich meine kleine Maus in die Arme. Ich habe sie so sehr vermisst. Als ich sie wieder losgelassen habe gebe ich Felix einen langen Kuss. "Setz dich.", sage ich und rutsche zur Seite das er sich neben mich auf das Bett setzen kann, was er auch macht.

Leo die neben mir gesessen ist klettert jetzt auf Felix's Schoß und hält mir ein zusammengerolltes Blatt mit einer Schleife darum hin. "Ist das für mich?", frage ich und sie nickt begeistert.

Ich rolle das Bild auseinander und betrachte es. "Hast du das gemalt?", frage ich. "Jaa. Ganz alleine.", antwortet sie mit einem noch größeren grinsen, wenn das überhaupt nicht geht. "Das hast du schön gemacht.", sage ich und drücke ihr einen Kuss auf die Wange.

Einige Zeit lang sitzen bzw. liegen wir nur so da ohne etwas zu sagen. "Wie geht es dir?", fragt Felix nach einiger Zeit ohne mich richtig anzusehen. Leo ist von seinem Schoß geklettert und hat sich neben mich gekuschelt. Nach kurzerster Zeit ist von ihr nur noch schnarchen zu hören.

"Es geht. Tut hald alles weh aber man kann es aushalten.", antworte ich und versuche ihm in die Augen zu sehen was allerdings nicht klappt, da er stur auf die Bettdecke blickt. "Felix was ...", fange ich an als es an der Türe klopft und sie schwungvoll geöffnet wird.

Es ist der Doktor. Na super auf den habe ich wirklich keine Lust.

"Guten Tag. Ich wollte nur einmal nachsehen wie es ihnen geht.", sagt der Doktor. "Einigermaßen gut.", antworte ich und hoffe das das alles war was er wollte. "Ok. Ich wollte ihnen noch mitteilen das sie wenn es keine Komplikationen gibt sie voraussichtlich doch schon am Mittwoch entlassen werden."

Oma hatte recht. Bis Mittwoch dann waren es genau vier Tage. "Wenn es sonst keine Fragen gibt.", sagt der Arzt und wendet sich zum gehen als mir wieder einfällt was ich ja noch wissen wollte. "Ähm. Ab wann darf ich denn wieder aus dem Bett raus?", frage ich.

"Morgen wahrscheinlich.", antwortet er und verlässt mein Zimmer wieder.

Little AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt