Kapitel 76

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Felix's Sicht:

Mit einem lauten krachen fällt sie auf den Boden womit jetzt endgültig alle Blicke auf uns liegen. Scheiße! Schnell knie ich mich neben sie und schüttle mehr oder weniger leicht an ihren Schultern was sie dazu bringt ihre Augen relativ schnell wieder zu öffnen. Unsere Lehrer, die mittlerweile um uns herum stehen beginnen sofort sie mit Fragen zu löchern.

Die sollen sie einfach mal kurz in Ruhe lassen. Während die Lehrer eine Mauer bilden und keinen von unseren Freunden durchlassen lege ich ihren Kopf aus meine Beine und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. Ihre Stirn ist ganz heiß und auch so ist sie nicht gerade die farbigste. Mit anderen Worten... sie ist immer noch schneeweiß.

Lilly's Sicht:

Als ich die Augen wieder aufmache liege ich auf dem Boden und es stehen lauter Menschen um mich herum die mich beschwafeln. Was ist passiert?Felix, auf dessen Beinen ich liege, diskutiert gerade lautstark mit irgendeinen von den Menschen. Über was? Keine Ahnung. Ich will einfach nur in mein Bett und mich ausruhen. 

„Felix?",frage ich schwach womit ich sofort seine volle Aufmerksamkeit habe.„Ich will in mein Bett."

Felix's Sicht:

„Sie haben sie gehört. Ich fahr jetzt mit ihr ins Hotel. Sie können mitfahren wenn sie es für nötig halten aber ich lass sie nicht alleine.", schnauze ich Herrn Skupin an und beende damit unsere Diskussion. Kommt ja gar nicht in Frage das ich Lilly allein lasse und hier bleibe. Entweder die nehmen mich freiwillig mit oder ich fahr ihnen dann halt hinterher. Da von meinem Lehrer keine Antwort kommt stehe ich auf und hebe Lilly hoch die ihren Kopf schwach gegenmeine Schulter legt. Ohne auf Herrn Skupin zu warten gehe ich los in Richtung Ausgang.

Normalerweise ist der ja der gechillteste Lehrer an der Schule, keine Ahnung was er da jetzt für ein Problem hat. Wahrscheinlich wollte er sich vor seinen Kollegen als streng darstellen. Naja ist mir jetzt eigentlich auch egal.

Kurz bevor ich die Türe erreiche werde ich von ihm eingeholt. „Schon gut du darfst ja mit.", sagt er während wir nach draußen zu einem der vielen Taxis am Straßenrand laufen.

Im Hotel angekommen verfrachte ich Lilly in ihr Bett wo sie auch sofort einschläft.

Nach gut zwei Stunden in denen ich sie beim schlafen beobachtet und auf meinem Handy gespielt habe kommen auch Jessi und Babbl wieder zurück.

„Und wie geht's ihr?", fragt mich Jessi sofort.

„Ich denk mal scheiße.", antworte ich und hole mein Handy aus der Hosentasche weil ich einen Anruf bekomme. Mit einem kurzen Blick auf das Display stelle ich fest das es Lisa ist, der ich vorhin geschrieben habe das Lilly zusammengebrochen ist. 

"Ja?", frage ich da ich es für unnötig empfinde mich an meinem Handy mit Namen zu melden. Vor allem nicht wenn ich weis wer die andere Person ist und sie demnach auch weis wer ich bin. 

"Hey Felix ich bin's Lisa. Wie geht's Lilly?" Wie ich gesagt habe Lisa weis auch so das es ich bin.

"Naja. Ich denk mal scheiße. Sie schläft seit wir zurück sind und hat eindeutig Fieber."

"Ouh shit. Hoffentlich geht's ihr bald besser. Aber weshalb ich eigentlich anrufe...", sagt sie nicht so begeistert und der Grund für ihren Anruf, den sie mir dann auch gleich nennt, lässt bei mir auch das letzte bisschen gute Laune schwinden. 

"Das dürfen die doch gar nicht oder?", frage ich nach in der Hoffnung das ich Recht habe.

"Das hoffe ich auch. Ich hab gleich morgen einen Termin bei unserem Anwalt der überprüft das ganze.....", erklärt sie mir.

"Na hoffentlich gibt's dann morgen gute Nachrichten. Wie geht's Leo überhaupt?", hake ich nach um von dem hässlichen Thema wegzukommen. 

"Sie vermisst Lilly schon sehr aber solang sie nicht ins Bett muss hält es sich in Grenzen."

Ich unterhalte mich noch ein bisschen mit ihr bevor ich auflege und mich wieder zu Lilly ans Bett setze. 

"Was wollte Lisa denn?", fragt mich Jessi kaum das ich aufgehört habe und bei Lilly am Bettrand sitze.


Lilly's Sicht:

Als ich aufwache fühle ich mich wie gerädert. Die Stimmen der anderen kommen wie in einem Tunnel nur gedämpft bei mir an und ich verstehe nur einzelne Wortfetzen. 

"Leonie" und "wegnehmen" sind so ziemlich die einzigen Wörter die ich mitbekomme, die anderen reden einfach zu leise und das rauschen in meinen Ohren macht es auch nicht besser. Aber ich kann die beiden Wörter einfach in keinen Zusammenhang miteinander bringen. 

Langsam drehe ich mich zur Seite womit ich die Aufmerksamkeit von meinem Freund auf mich ziehe.

"Du bist wach.", stellt er fest und legt seine Hand auf meine Stirn. "Wie geht es dir?", fragt er besorgt.

Ich zucke mit den Schultern und lächle ihn schwach an. "Geht schon.",  antworte ich, da ich jetzt nicht unbedingt jammern will. Meine Decke ziehe ich bis zum Kinn hoch weil mir nicht gerade warm ist. Einige Zeit liege ich nur so rum während Felix neben mir sitzt und mich besorgt mustert bis ich in einen Traumlosen Schlaf falle. 

Der nächste Tag geht wie in Trance an mir vorbei. Ab und zu bin ich mal wach, trinke was, hoffe das es da bleibt wo ich es hin befördert habe, was es aber nicht immer tut und schlafe dann wieder weiter.  

Als ich am nächsten morgen wieder aufwache geht es mir schon deutlich besser. Außer das ich Kopfschmerzen habe, was aber auch am Wetter liegen kann, fehlt mir nichts. Komischerweise ist außer mir keiner wach. Langsam steh ich auf und verschwinde im  Bad um mich fertig zu machen. 

Nachdem ich geduscht und meine Haare geföhnt habe, binde ich sie zu einem Zopf zusammen weil sie aus unerklärlichen Gründen scheiße aussehen. Mit einem Finger streiche ich über den Knutschfleck an meinem Hals den man immer noch relativ gut sehen kann. Da hat Felix ganze Arbeit geleistet. 

Mittlerweile sind die anderen beiden auch wach und packen ihre Koffer.  Stimmt ja heute geht es wieder nach Hause. Mein Koffer steht komischerweise schon fast fertig gepackt vor meinem Bett. 

"Den hat Felix gestern Abend gepackt weil wir nicht sicher waren ob es dir heute schon wieder gut geht. Aber anscheinend hätte er sich die Arbeit sparen können.", klärt mich Jessi auf die anscheinend gemerkt hat das ich es bemerkt habe.

Gerade schmeiße ich die letzten Sachen in meinen Koffer als es an der Türe klopft. Bevor einer von den anderen reagieren kann bin ich schon an der Türe und reiße diese auf. 

Vor mir steht ein grinsender Felix. "Dir geht's wieder gut." 

"Sieht ganz danach aus.", antworte ich bevor ich ihn küsse. 

Durch ein räuspern das weder von Babbl noch Jessi stammen kann werden wir unterbrochen und lösen uns voneinander. 






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