Kapitel 57

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Felix's Sicht:

Ich gehe zu Leo und knie mich etwas vor sie auf den Boden. Da sie sich in der Ecke zwischen Schrank und Bett verkrochen hat und ich nicht zu ihr hinter komme um sie hervor zu holen.

"Leo kommst du vor?", starte ich meinen ersten Versuch gehe aber schon jetzt davon aus das es nichts bringt.

"Nein.", motzt sie mich an und verschränkt ihre Arme vor der Brust.

Ich rede eine ganze Weile auf sie ein uns nach einiger Zeit merkt man das es langsam wirkt.

"Komm doch her.". probiere ich meinen letzten Versuch und tatsächlich steht sie auf und lässt sich in meine Arme fallen. Ich drücke sie an mich und stehe mit ihr auf dem Arm auf und gehe in Lillys Zimmer wo ich mich aus ihr Bett fallen lasse.

Leonie heult immer noch bzw. schon wieder. "Was machen wir denn jetzt?", frage ich sie. Leonie hebt ihren Kopf von meiner Schulter und sieht mich mit großen Augen an. Nach einiger Zeit zuckt sie mit den Schultern. 

"Magst du deiner Mami ein Bild malen?", frage ich und sie nickt. Sie klettert vom Bett und läuft in ihr Zimmer und ich ihr hinterher. Sie setzt sich an ihren kleinen pinken Tisch und beginnt ein Blatt Papier zu bemalen.

Ich setze mich neben sie auf den Boden und sehe ihr beim malen zu. Insgeheim hoffe ich das sie durch das Malen müde wird und dann schneller einschläft. Nach einiger Zeit ist sie anscheinend fertig und hält mir das Bild vor die Nase. Auch wenn man nichts außer Striche erkennen kann nicke ich anerkennend. "Super. Das bringen wir ihr dann morgen mit wenn wir sie besuchen.", sage ich und sie grinst.

"Magst du was trinken?", frage ich sie und Leo nickt. "Na dann komm.", sage ich und stehe auf aber Leo schüttelt den Kopf. "Daddy mir bringen", sagt sie und gähnt. Das 'Daddy' hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Ich laufe die Treppe nach unten und in die Küche wo Lisa und Simon am Tisch sitzen und sich unterhalten. "Schläft sie?", fragt Lisa, kaum das sie mich bemerkt hat.

"Nein, aber sie ist schon mal aus ihrer Ecke heraus. Ich wollte eigentlich nur etwas zum trinken für sie holen.", sage ich und Lisa deutet auf einen Schrank. Ich hole einen Becher heraus und fülle ihn mit Saft. Danach mache ich den Deckel drauf und laufe wieder nach oben.

Als ich in Leo's Zimmer bin sehe ich sie zusammen gekauert in ihren Kuscheltieren liegen und mit ihrem Daumen im Mund schlafen.  Ich gehe auf sie zu und hebe sie auf die Wickelkomode. Vorsichtig ziehe ich sie um und lege sie in ihr Bett. Schnell tausche ich ihren Daumen noch gegen ihren Schnuller aus und ziehe die Jalousien herunter.

Leise ziehe ich die Türe hinter mir zu und laufe wieder nach unten.

"Ist was oder warum bist du schon wieder da?", fragt Lisa die jetzt alleine herum sitzt.

"Nein. Aber Leonie ist eingeschlafen während ich weg war.", sage ich und lasse mich auf einen Stuhl sinken.

"Na endlich. Zieh dich schnell an ich fahre dich nach Hause.", sagt Lisa und fährt sich mit der Hand durch die Haare. Ich nicke und gehe aus der Küche wo ich mich umziehe.

"Felix könntest du morgen Nachmittag vielleicht auf  Leonie aufpassen weil Simon muss arbeiten und ich hab nen wichtigen Termin und will sie nicht unbedingt mitnehmen.", sagt Lisa als ich gerade aus dem Auto steigen will. "Ja kann ich machen. Ab wann seit ihr denn dann weg?", frage ich. "Also ich muss um eins los. Wäre nett wenn du sie gleich aus der Krippe abholen kannst.",

"Okey kann ich machen." "Super. Ich lege dann einen Haustürschlüssel von uns in ihre Tasche damit ihr dann ins Haus kommt.", sagt sie noch. Ich verabschiede mich von ihr und laufe ins Haus.

Lilly's Sicht:

Ich liege immer noch in meinem Bett, wo sollte ich denn auch sonst sein. Langsam werden die Schmerzen echt unerträglich und ich überlege ob ich die Schwester rufen soll als die Türe aufgemacht wird. "Hallo. Brauchst du noch etwas vorm Schlafen? Hat die Narkose schon nachgelassen?", frägt mich die etwas ältere Frau.

"Nein danke. Jaa ich glaube schon auf jeden Fall tut mir alles weh.", sage ich und genau in diesem Moment durchzuckt wieder ein stechender Schmerz mein Bein. Automatisch fahre ich vor Schmerz hoch und halte mit der Hand mein Bein.

"Ich gebe ihnen noch ein Schmerzmittel. Hatten sie schon einmal eine Operation?", fragt sie leicht genervt. "Ja vor etwas über zwei Jahren.", antworte ich der Frau. "Und was wurde da gemacht?", fragt sie und kramt in ihrem Wagen. "Kaiserschnitt.", antworte ich jetzt auch genervt weil die Alte so gut wie kein Interesse zeigt. Als ich das sage reißt die Frau ihren Kopf hoch und sieht mich entgeistert an.

Ich starre nur stur und ohne Mimik im Gesicht zurück und warte darauf das sie nochmal etwas sagt. "Weißt du noch welches Schmerzmittel du damals hattest", fragt sie weiter. "Ich kann mir nicht alles merken.", antworte ich und sie hängt mir irgendein Schmerzmittel an und verlässt ohne ein weiteres Wort das Zimmer.

Little AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt