Kapitel 58

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Als ich meine Augen aufschlage werde ich von hellem Sonnenlicht geblendet. Sofort schließe ich meine Augen wieder öffne sie aber als ich merke wie die Türe geöffnet wird.

"Guten Morgen.", ruft eine gut gelaunte Krankenschwester. "Morgen.", antworte ich. "Haben sie gut geschlafen?", fragt sie während sie mir mein Frühstück auf meinen Tisch stellt. Sie scheint nicht viel älter als ich zu sein und ich tippe das sie erst in der Ausbildung ist.

"Geht so.", antworte ich während sie eine neue Infusion anhängt. "Hast du noch Schmerzen?", fragt sie und zieht die Vorhänge auf "Nein. Aber ich habe auch ein Schmerzmittel bekommen.", antworte ich ihr. "Gut. Sonst noch Wünsche?"

"Ab wann darf ich aufstehen?", frage ich. "Das weis ich nicht genau aber der Chefarzt kommt später bei dir vorbei dann kannst du ihn ja fragen.", antwortet sie und verlässt mein Zimmer wieder. Ich schallte den Tv ein und zappe (?) durch die Kanäle.

Bis kurz vor eins sehe ich Fernseh. Dann kommt wieder eine Schwester und bringt mir mein Essen. Da ich keinen Hunger habe lasse ich es erst einmal stehen und nehme mein Handy. Die anderen müssten jetzt Schule aus haben und prompt kommt eine Nachricht von Louis.

'Hey, ist das Ok wenn wir heute Nachmittag vorbei kommen?"

'Ja klar',
antworte ich und widme mich wieder dem Fernseher.

Felix's Sicht:

"Hey gehen wir dann gemeinsam zu Lilly?", fragt mich Louis der mit jessi und Veri neben mir herläuft. "Also ich treffe mich erst mit Basti und wir gehen dann gemeinsam ins Krankenhaus.", antwortet Jessi und grinst wie bekloppt.

Warum hat das nur passieren müssen? Ich hoffe das Lilly mir nicht sauer ist. Ob sie mich überhaupt sehen will? Sie tut mir so unendlich Leid.

"Felix.", ruft Louis und wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. "Ja?", antworte ich und sehe ihn fragend an. "Ich wollte wissen was mit dir ist.", wiederholt er seine Frage.

"Achso. Ich muss erst Leonie vom Kindergarten abholen und dann auf sie aufpassen."

"Ok."

Ich verabschiede mich von den anderen und steige in den Bus Richtung Kindergarten. Vor dem Kindergarten steige ich aus. Ich laufe zu Leonie's Gruppe und klopfe an der Türe die ich gleichzeitig öffne. "Hallo ich hole Leonie ab.", sage ich zu der Frau die auf einem Sessel sitzt und mich fragend ansieht.

"Leonie du wirst abgeholt.", ruft die Frau und ich sehe wie Leonies Kopf hinter einem Puppenschrank auftaucht. "Daddy.", ruft sie und kommt mir lachend entgegen gerannt. Ich knie mich vor sie auf den Boden und sie schmeißt sich in meine Arme.

Als ich mich von ihr löse sehe ich eine Schramme in ihrem Gesicht. "Was hast du denn da?", frage ich sie und deute mit dem Finger auf ihr Gesicht. "Sie ist heute beim spielen hingefallen.", antwortet die Erzieherin. Wir verabschieden uns von ihr und Leo zeigt mir wo ihr Platz ist. Ich hebe sie auf die Bank und ziehe ihr ihre Stiefelchen an.

Während ich ihr auch die Jacke, Mütze und den Schal anziehe hüpft sie die ganze Zeit auf der Bank umher und macht mir das Anziehen somit nicht gerade leichter. Als wir fertig sind nehme ich ihren Rucksack in die eine und sie an die andere Hand und laufe mit ihr aus dem Kindergarten.

"Na wie wars im Kindergarten?", frage ich sie während sie hüpfend neben mir herläuft. "Sön. Leo draußn spielt und dann hinfallen und etz aua.", beginnt sie zu erzählen. Bis zur Bushaltestelle plappert sie durchgehend was mich zum grinsen bringt.

Als der Bus kommt steige ich mit ihr ein und setzt mich hin. Nach drei Haltestellen steigen wir aus.

"Na wen haben wir denn da?", höre ich plötzlich eine bedrohliche Stimme hinter mir. Ich drehe mich um. Na super. Ausgerächnet die Schläger der Schule. Es waren vier Jungs die alle größer waren als ich und mindestens doppelt so breit. Mit ihren schwarzen Lederjacken sahen sie für andere bestimmt angsteinflösend aus.

Ich habe keine Angst vor ihnen dafür waren sie einfach zu lächerlich. Leo sieht das allerdings ganz anders. Sie hat das plappern aufgehört, krallt sich in meine Hose und versteckt sich hinter mir.

"Was willst du Lars?", frage ich abschätzig. "Ich glaube wir haben noch eine Rechnung offen."

Ach stimmt. Das ist schon ewig her. Lars und seine Gang haben im Park meinen Nachbarn geschlagen und ich bin dazwischen gegangen. Dabei habe ich ihn geschubst, er ist in den See gefallen und sein Handy ist kaputt gegangen.

"Das? Das ist doch schon lange vorbei Ist doch kindisch das noch hervor zu ziehen.", versuche ich ihn dazu zu bringen keine Schlägerei anzufangen. Ich darf es jetzt nicht auf eine Schlägerei ankommen lassen immerhin ist Leo ja da.

Normalerweise macht Lars immer einen großen Bogen um mich da ich ja meistens mit den anderen Jungs rum hänge und da hält er lieber Abstand. Aber jetzt bin ich alleine und noch dazu habe ich ein kleines Kind dabei.

"Ach was haben wir den da?", lacht Lars und geht vor Leo in die Hocke. "Lass sie aus dem Spiel sie hat die nichts getan.", sage ich und versuche Leo wieder hinter mich zu schieben da sie jetzt neben mir steht. "Na und?", sagt er. "Wenn du dich schlagen willst such dir gleichaltrige.", sage ich und balle meine Hände zu Fäusten.

Little AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt