[4]《Wo ist er?》

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Nachdem mich Dr.Berger alleine gelassen hatte, schlief ich ein bisschen.
Ich wurde erst wieder wach, als sie am nächsten Morgen wieder kam.

,,Na? Wie geht es Ihnen? Sind die  Erinnerungen wieder da?"

In meinen, noch etwas verschlafenen, Gedanken wühlte ich nach Informationen herum. Informationen, die mir helfen konnten...
Raoul! Wie konnte ich ihn vergessen?

,,Wo ist er?", fragte ich wie aus der Pistole geschossen.

,,Wo ist wer?", fragte mich daraufhin die Ärztin.

,,Raoul...", flüsterte ich.

,,Ist das ihr Freund?"

,,Ja..."

,,War er auch in dem Flugzeug?"

Ich nickte nur.

,, Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber sie sind die einzige, die aus dieser Maschine überlebt hat."

,,Was!?", mir trieb es die Tränen in die Augen.

,,Das ist jetzt bestimmt ein Schock für Sie. Ich lasse Sie jetzt alleine, damit Sie diesen verarbeiten können. Ach und übgrigens, Sie haben nur eine Gehirnerschütterung und ein paar Schrammen. Sie dürfen sich jetzt wieder normal bewegen und werden morgen entlassen. Bis später!"

Schon war sie weg.

Sie hatte mir gerade indirekt gesagt, dass  mein Freund, meine große Liebe, bei dem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist und geht einfach?

Was läuft eigentlich bei ihr falsch!?

Die Tränen, die sich in meinen Augen gesammelt hatten, verließen diese.

Er ist tot. Einfach so. Ich konnte mich noch nicht einmal verabschieden. Warum ist er gestorben und nicht ich?
Warum lässt er mich jetzt alleine?
Er war bei mir, als meine Zwillingsschwester starb.Er war immer bei mir und jetzt ist er einfach fort?

Ihr fragt euch jetzt, warum ich nie über Mila, meine Zwillingsshwester, gesprochen habe?

Nach ihrem Tod, vor 17 Jahren wurde nie über mein zweites Ich gesprochen.
Mila ist mit 8 Jahren gestorben.Wir waren auf der Straße und spielten fangen.In unserer Straße, wo wir wohnten, war die  Geschwindigkeitsbegrenzung bei 10 km/h, weil die Grundschule dort war.
Also wie schon gesagt, wir waren auf der Straße und plötzlich kam ein Auto mit über 80 km/h auf uns zugefahren.Ich nahm Mila am Arm, um sie wegzuziehen, doch sie verstand nicht, was ich von ihr wollte.Sie schüttelte meine Hand von ihrem Arm und blieb auf der Straße. Im nächsten Moment hörte ich einen schmerzerfüllten Schrei.
Sie lag reglos auf dem Boden, um sie herum eine Blutlache.Mir wurde von dem Aufprall nur das Bein gebrochen. Doch sie, mein Zwilling, war sofort tot. Das war alles meine Schuld.Ich hätte sie direkt wegziehen müssen.

Meine Schwester war fort.Immer wenn Mom mich ansah, sah man Tränen in ihren Augen. Ist ja klar, ich sehe genauso aus, wie sie. Eineiige Zwillinge eben.

Ich kannte Raoul schon seitdem wir 5 waren und mit 17 kamen wir dann zusammen. Wir wollten später einmal heiraten und Kinder kriegen. Doch daraus wird jetzt nichts mehr. Er ist tot.

Ich möchte auch tot sein. Ich sah mich nach einem spitzen Gegenstand um. Nichts. War ja klar.

Vielleicht sind im Bad ja Rasierklingen?
Nein. So doof sind Ärzte ja wohl nicht.
Oder doch?

Ich bin doch nur ein Herzschlag entfernt   (Wincent Weiss ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt