[12]《Ich möchte nichts essen, Mom》

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Ich stehe gerade mit meinen Koffern vor meinem Elternhaus. Ich packte meinen Schlüssel aus und sperrte die Tür auf.

,,Hey!", rief ich in das Haus hinein.

,,Oh, Hallo Spatz. Wie geht es dir?", meine Mom war ganz aufgeregt.

,,Mir geht es gut. Ich kann aber nicht in unserer Wohnung bleiben. Dort stehen überall Raouls Sachen."

,,Das kann ich verstehen. Aber jetzt einmal ehrlich, wie geht es dir?"

,,Wie soll es einem schon gehen, wenn dein Freund tot ist und dein einziger Freund für vier Monate weg ist?"

,,Wen hast du denn kennengelernt?"

,,Wincent. Ich habe ihn im Krankenhaus kennengelernt."

,,Was hat er denn?"

,,Ihm geht es gut. Er verbringt seine Freizeit dort, um Menschen, die jemanden verloren haben, zu helfen. Nach meiner Entlassung sind wir in Kontakt geblieben und Freunde geworden."

,,Und warum ist er jetzt vier Monate weg?"

,,Er ist Sänger. Seine Tour hat heute begonnen."

,,Oh, das ist ja schade. Wenn er wieder da ist, kannst du ihn uns ja einmal vorstellen."

,,Ja, kann ich machen."

,,Wie heißt er denn mit Nachnamen? Kommt er auch aus Eutin?"

,,Er heißt Wincent Weiss und ja, kommt er."

,,Oh, ja. Den kenne ich. Der ist doch schon öfters im Radio gelaufen. Unter meiner Haut, Regenbogen, Musik sein, Feuerwerk, Frische Luft, Nur ein Herzschl-"

,,Ja, ist okay, Mama. Mann, ist das peinlich. Jeder kennt ihn, nur ich nicht."

,,Tja, du hörst eben kein Radio. Wie lange bleibst du denn jetzt bei uns?"

,,Willst du mich direkt schon wieder loswerden?"

,,Nein, mein Kind. Wir freuen uns, wenn du da bist."

,,Ich bleibe bis ich eine neue Wohnung habe oder Wincent zurück ist. Wo ist eigentlich Dad?"

,,Ok. Dad? Der ist noch auf der Arbeit."

,,Ok. Ich bringe mal meine Sachen nach oben."

,,Mach das, Schätzchen."

Mit diesen Worten ging sie zurück in die Küche und ich mit meinen Koffern hoch.

Ich ging in mein altes Zimmer und ließ mich auf das Bett fallen.

,,Schätzchen, das Essen ist fertig!", rief Mom von unten.

,,Ich möchte nichts essen,Mom!", schrie ich zurück.

Ich hörte Schritte, die die Treppe hochliefen. Sie kamen immer näher, bis meine Mutter im Türrahmen stand.

Sie sah mich prüfend an.

,,Schatz, wann hast du das letzte Mal etwas gegessen? Ich sehe doch, dass du abgenommen hast."

,,Ich habe einfach keinen Hunger."

,,Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?"

,,Seit dem Unfall habe ich nur etwas gegessen, wenn ich bei Wincent war, weil er mich gezwungen hat."

,,Schatz, warum isst du nichts?"

,,Ich kann einfach nicht. Wenn ich Essen sehe wird mir schlecht."

,,Soll ich dir eine Suppe kochen?"

,,Ich glaube nicht, dass das etwas bringt."

,,Ok. Versuche etwas zu schlafen."

Sie stand auf, nachdem sie mir einen Kuss auf die Stirn drückte und dann das Zimmer verließ.

Ich bin doch nur ein Herzschlag entfernt   (Wincent Weiss ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt