Die erste Nacht in meiner neuen Wohnung schlief ich überraschend gut. Wie auch meine alte Wohnung war diese schon mit einigen Möbeln ausgestattet und so musste ich nicht auf einer Matratze auf den Holzdielen des Schlafzimmers schlafen. Ich schlief lange aufgrund der kurzen Nacht und der Tatsache, dass mich der mir sonst so vertraute Straßenlärm nicht aus dem Schlaf holte. Es war zwar Sonntag, doch selbst für einen Sonntag war es in Greenwich Village verhältnismäßig ruhig im Vergleich zu Altbrooklyn. Ich stand spät auf und beschloss, nachdem ich ausgiebig geduscht hatte, eine Runde durch die Straßen des Viertels zu drehen, um mich mit meiner neuen Umgebung vertraut zu machen und irgendwo ein Frühstück zu mir zu nehmen. Als ich das Haus verließ und auf die Straße trat, kam mir meine Vermieterin mit einem Hund an der Leine entgegen. Sie grüßte mich und ich erwiderte erfreut den Gruß, danach fragte ich sie, ob sie mir eine gute Bäckerei oder etwas Vergleichbares empfehlen könnte. Sie überlegte kurz und beschrieb mir dann den Weg zu einem Café ein paar Straßen weiter. Ich kraulte den Hund, einen wunderschönen Irish Setter, hinter den Ohren. Sie beobachtete mich, während ich mit der Hand durch das hellbraune Fell des Hundes fuhr und fragte: „Sagen sie Mister Blair, hatten sie jemals selbst einen Hund? Anscheinend Wissen sie ja, wie man mit ihnen umgeht und was ihnen gefällt." Ich wandte meinen Blick ab von den dunklen Hundeaugen, die mich neugierig musterten, und schaute meine Vermieterin nun direkt an: „Selbst nie, aber meine Großeltern in Sheffield hatten einen Labrador Mischling und bitte nennen Sie mich doch einfach Athan." „Sheffield?" entgegnete sie und warf mir mit schief gelegtem Kopf einen interessierten Blick zu, wobei ihr eine lange Strähne ihrer rotblonden Haare ins Gesicht fiel. „ Nun Athan, ich bin Liza. Wie wäre es, wenn wir mal was zusammen trinken gehen und du mir etwas mehr über deine Heimat erzählst? Ich liebe England musst du wissen, ich habe dort eine Zeit lang gelebt und gearbeitet, nachdem ich die Schule abgeschlossen habe." Ich nahm die Einladung dankend an und verabschiedete mich von ihr. Einerseits freute ich mich, mit meiner neuen Mieterin so gut auszukommen, andererseits war ich nicht grade darauf aus, ihr von meiner nicht ganz so glänzenden Vergangenheit und den Problemen meiner Jugend zu berichten. Außerdem hatte ich momentan Dringenderes zu tun, als mir den Kopf darüber zu zerbrechen, wie ich meiner Vermieterin meine Vergangenheit möglichst schön und anschaulich präsentieren konnte. Ich schlenderte durch die Straßen, bis ich die angegebene Adresse erreicht hatte. Das Café lag an einer Straßenecke direkt gegenüber von einem kleinen Park. Trotz der schon relativ späten Jahreszeit und des teils schneidenden Windes, war es in der Sonne noch recht angenehm und so setzte ich mich an einen der vor dem Café aufgestellten Tische. Kurze Zeit später erschien ein Kellner an meinem Tisch und nahm meine Bestellung entgegen. Ich bestellte eine Tasse Kaffee und dazu das auf der Karte aufgeführte „englische Frühstück". Während ich auf mein Frühstück wartete, welches man angesichts der Uhrzeit wohl schon eher als Mittagessen bezeichnen konnte, beobachtete ich von meinem Sitzplatz aus die Leute, die im angrenzenden Park spazieren gingen und die Herbstsonne genossen. Der Kellner kam mit meiner Bestellung zurück und ich begann zu essen. Ich hatte zwar im Laufe der Jahre gelernt, dass die Definitionen und Vorstellungen der Amerikaner, insbesondere in der Esskultur, nur äußerst selten dem europäischen Wesen entsprachen, machte aber dennoch oft genug den Fehler die Hoffnung nicht aufzugeben. Das amerikanisierte „englische Frühstück" auf dem Teller vor mir, war leider nicht die erhoffte Ausnahme. Es bestand aus zwei Scheiben körnigem Schwarzbrot, einem nur leicht gegarten Spiegelei, zwei Scheiben gebratenen Speck und einer Handvoll gebackenen Bohnen in Tomatensoße. Es war an sich kein schlechtes Essen - mit Ausnahme des Eies vielleicht - aber es kam nicht im Entferntesten an das heran, was ich als kleiner Junge von meinen Eltern beziehungsweise meinen Großeltern her kannte. Während ich aß, checkte ich meine Mails auf meinem Handy und zog erstaunt eine Augenbraue hoch, als ich eine Mail von unserem Abteilungsleiter fand, in der von einer Angelegenheit von äußerster Wichtigkeit und größter Ehre die Rede war. Irritiert lud ich das PDF-Dokument im Anhang herunter und verschluckte mich im nächsten Moment an einem Stück Brot mit Schinken, als ich sah, was der Anhang beinhaltete. Nachdem ich meinen Hustenanfall überwunden hatte und die vereinzelten Brot- und Schinkenreste von meinem Handydisplay gewischt hatte, die mir während des Hustenanfalls aus dem Mund geflogen waren, nahm ich das Dokument näher in Augenschein. Es handelte sich um einen eingescannten Brief, der an unseren Chef adressiert war und ein mir unbekanntes Logo im Briefkopf trug. Der Grund für meinen Hustenanfall war ein Name, der unmittelbar nach den einleitenden Floskeln des Briefes auftauchte und sämtliche Synapsen in meinem Gehirn elektrisierte: Kane Davian! Ungläubig starrte ich erneut auf den Namen und überflog danach den Rest des Briefes. Geschrieben war er von Davians persönlichem Wahlkampfleiter, einem Mann namens Collin Seth. Er beinhaltete zuerst eine Lobpreisung des Versicherungsunternehmens und offenbarte sich später als „großzügiges Angebot" des Bürgermeisterkandidaten ein, wie es in dem Brief hieß „amerikanisches Unternehmen des Mittelstandes nach dem Vorbild einer modernen Gesellschaft", zu besuchen. Unser Chef dachte natürlich nicht im Geringsten daran diese Einladung abzulehnen, da er so bei dem Mann, der schon sehr bald Bürgermeister der Stadt New York sein könnte, einen Eindruck hinterlassen und eventuelle Vorzüge sowie Unterstützungsgelder im Austausch gegen eine befürwortende Position gegenüber der Politik des Millionärs, erwirtschaften könnte. Dem eingescannten Brief lag ebenfalls ein Memo unseres Abteilungsleiters bei, in dem jeder Mitarbeiter dazu aufgefordert wurde am kommenden Montag, pünktlich und in einem angemessenen Dresscode zu erscheinen. Ich schüttelte erneut ungläubig den Kopf und konnte es nicht fassen, dass dieser schmierige Bastard sich bei uns in der Agentur blicken ließ und dies sogar noch als „Ehre" für uns „einfache Angestellte" betitelte. Ich aß die letzten Bissen meines Frühstücks und bezahlte den Kellner, danach stand ich auf und beschloss noch eine kleine Runde durch den Park zu drehen, bevor ich mich wieder auf den Weg zurück zu meiner Wohnung machte und anfing die wenigen Umzugskartons, die mein neues Wohnzimmer seit gestern bevölkerten, auszuräumen. Während ich über den schmalen Schotterweg des Parks schritt, der mitten durch die grüne Wiese führte und mit den ersten braunen Blättern der Bäume bedeckt war, fiel mir ein, dass mein Anzug sich ebenfalls in einer der Umzugskisten befand und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht grade in einem berauschenden Zustand sein würde. Ich fluchte leise, als ich weiter hin realisierte, dass es Sonntag war und ich ihn so in keiner Wäscherei, säubern, geschweige denn bügeln konnte. Auf dem Weg zurück zu meiner Wohnung kam ich zu dem Entschluss, dass ich wohl Liza fragen müsste, ob sie eine Waschmaschine und ein Bügelbrett zur Verfügung hätte. An der Doppelhaushälfte angekommen, ignorierte ich die Tür zu meiner eigenen Wohnung und ging direkt auf die Tür auf der gegenüberliegenden Seite des schmalen Hausflurs zu und betätigte die Klingel. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Liza blickte mich mit einem leicht verwunderten Blick an und ich erklärte ihr mein Anliegen in meiner leicht vertrackten Situation. Sie lächelte und sagte, dass es kein Problem sei und ich den Anzug doch eben zu ihr bringen sollte, da sie ohnehin noch eine Maschine Wäsche anstellen wollte. Ich dankte ihr und war sichtlich erleichtert über die schnelle Lösung meines Problems. Nachdem ich meine Wohnung betreten und kurz in den wenigen Umzugskisten gewühlt hatte, fand ich meinen sichtlich zerknautschten Anzug und brachte ihn nach nebenan zu Liza in die Wohnung. Ich händigte ihr den Anzug aus und sie sagte, dass ich gegen Abend wieder vorbeikommen könnte, um ihn zu bügeln. Ich dankte ihr erneut, doch sie tat den Dank mit einer lockeren Handbewegung ab und lächelte mich nur verschmitzt an. Wieder in meiner eigenen Wohnung fuhr ich meinen Laptop hoch und überprüfte noch mal mein E-Mail Postfach, fand dort aber keine weiteren Nachrichten bezüglich des am nächsten Tag anstehenden Besuches in der Agentur vor. Den Rest des Tages verbrachte ich damit die Umzugskisten auszuräumen, und mich in meiner neuen Wohnung richtig häuslich einzurichten. Nach getaner Arbeit war es draußen schon dunkel geworden und ich beschloss noch kurz etwas zu Abend zu essen, bevor ich mich erneut auf den Weg zu Liza machte. Während ich mir mein Abendessen kochte, schaltete ich den Fernseher ein und schaltete planlos durch die Kanäle bis zu dem Punkt, an dem ich an einer Nachrichtensendung hängen blieb. Es handelte sich um die New Yorker Lokalnachrichten, in denen irgendein Politexperte dem Zuschauer grade eine Grafik der neusten Umfragewerte zur Bürgermeisterschaftswahl präsentierte und erklärte. Scheinbar war der Experte grade mit seinen Ausführungen am Ende, denn nun wurde die Grafik ausgeblendet und man sah wieder den Nachrichtensprecher an seinem Tisch sitzen. Er nutzte geschickt die vorher gezeigte Grafik und die Einschätzung des Experten, um auf das nächste Thema der Sendung einzugehen. Hierbei handelte es sich um die „Arbeiterbesuche" des Bürgermeisterschaftsanwärters Davian die ab dem morgigen Tag im Großraum New York anstehen würden. Denn Anfang machte laut ihm das Versicherungsunternehmen „Coleman&Seed's". Ein sarkastisches Lächeln umspielte meine Lippen, als ich das Logo und den Slogan meines Arbeitgebers über den Fernsehbildschirm flimmern sah. Dieser PR Auftritt auf dem wohl wichtigsten Nachrichtenkanal New Yorks war für unseren Chef nur noch ein Grund mehr gewesen, den Besuch Davians ohne zu zögern anzunehmen. Ich war mir mehr als sicher, dass wir am morgigen Tag den roten Teppich für dieses millionenschwere Arschloch ausrollen mussten und ihm, wenn nötig auch die Schuhe ablecken durften, wenn unserem Chef danach war. Mit einem Seufzer nahm ich mein Essen vom Herd und setzte mich an den im Verhältnis zu meinem alten Couchtisch riesigen Esstisch im Wohnzimmer. Während des Essens schaute ich mir die Zusammenfassung der Basketballspiele dieses Wochenendes an und verzweifelte fast daran, dass die Brooklyn Nets nun schon zum dritten Mal in Folge verloren hatten. Nach dem Essen verließ ich meine Wohnung und klingelte an Lizas Tür, diesmal dauerte es etwas länger, bis sie öffnete und grade als ich erneut die Klingel drücken wollte, zog sie die Tür auf. Sie trug eine weite Trainingsjacke, die bis zur Hälfte geöffnet war. Darunter trug sie ein weißes T-Shirt, welches an einigen Stellen kleine Wasserflecke aufwies, die von ihrem feuchten Haar stammten. Zu der Jacke trug sie eine passende Jogginghose, die ihr scheinbar etwas zu lang war und über den Boden schleifte. Hinter ihr in der Wohnung fing ihr Hund an zu bellen und ich riss meinen Blick von der halb offenen Jacke und dem darunterliegenden T-Shirt. Hastig hob ich meinen Kopf, um ihr in die Augen zu schauen und bemerkte ein kaum merkliches Grinsen auf ihren Lippen. Ich merkte, wie ich errötete und fragte schnell, ob mein Anzug schon fertig gewaschen sei. Ihr Lächeln wurde breiter und sie winkte mich in die Wohnung, während sie sich umdrehte und vorausging. Ich folgte ihr und streichelte dem Irish Setter im Vorbeigehen über den Kopf, der nun neugierig um meine Beine herum wuselte. Ich folgte ihr durch das Wohnzimmer in eine kleine Waschküche, in der sich eine Waschmaschine samt Trockner den Platz mit einem Wäschekorb und einem Bügelbrett teilte. Sie zog den Anzug aus dem Trockner und reichte ihn mir, ich dankte ihr und machte mich an dem Bügelbrett zu schaffen. Sie stand noch einen kurzen Moment in der Tür und beobachtete mich, dann entschwand sie in das Wohnzimmer, in dem der Hund grade anfing zu bellen, wahrscheinlich verlangte er nach seinem Abendessen. Ich bügelte meinen Anzug zu Ende und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort angekommen fand ich jedoch nur den Hund, der sich in einer Ecke genüsslich aus seinem Fressnapf bediente. Ich ging in Richtung der anderen Tür, die noch aus dem Raum heraus und in die Küche führte. Liza stand mit dem Rücken zu mir vornübergebeugt am Kühlschrank und wühlte in der unteren Schublade. Wortlos stand ich einige Sekunden in der Tür und starrte sie von hinten an, während mein Blick ihre Beine von unten empor wanderte und am höchsten Punkt innehielt. Selbst in den weiten Sachen, die sie trug, war ihre sportliche Figur deutlich zu erkennen und ich merkte, wie sich mein Puls unwillkürlich beschleunigte. In diesem Moment drehte sie sich um und tauchte mit zwei Bierflaschen in der Hand aus den Tiefen der Kühlschrankschublade auf, als sie mich in der Tür stehen sah, blickte sie mich erstaunt an und fragte: „Oh, schon fertig?" Danach schwenkte sie die Bierflaschen in ihrer Hand und fragte weiter: „Magst du Porter? Ich lasse es mir regelmäßig aus Übersee importieren, seitdem ich mich in meiner Studienzeit in dieses Bier verliebt habe." Auch mir war das dunkle Bier von der Insel wohlbekannt. Es war das Bier gewesen, welches wir als Jugendliche getrunken hatten, wenn wir uns nachts aus dem Waisenhaus geschlichen hatten und in den nahe gelegenen Pub gegangen waren. Noch bevor ich antworten konnte, hatte sie die Verschlüsse von beiden Flaschen entfernt und reichte mir eine, während sie an mir vorbei durch die Tür ins Wohnzimmer ging. Sie hatte bereits auf der Couch platz genommen und verscheuchte den Hund von der Sitzfläche, damit ich mich neben sie setzen konnte. Der Hund bedachte mich mit einem bettelnden Blick, in der Hoffnung seinen alten Sitzplatz wieder ergattern zu können. Als Liza den Blick sah, verwies sie den Hund lachend in seinen Korb und wandte sich dann zu mir: „Das ist Alice, ich hab sie als Welpen gekauft, nachdem ich mein Studium abgeschlossen habe. Ich wollte schon immer einen Hund haben aber meine Eltern erlaubten es nicht, als ich noch zuhause gewohnt habe und während des Studiums hatte ich weder Platz noch Geld für einen Hund." „Was hast du eigentlich studiert?" Fragte ich sie und sie antwortete: „Ich habe Geschichte studiert und arbeite momentan für das Stadtarchiv. Es ist echt beeindruckend. Die Aufzeichnungen dort bis in die frühen Anfänge der Stadt New York sind beinahe vollständig und äußerst gut erhalten. Es ist schon merkwürdig, wenn man so direkt an der Schnittstelle zur Vergangenheit sitzt und in der Gegenwart mitbekommt, in welche Richtung sich die Stadt entwickelt. Aber genug von mir, was ist mit dir?" Ich zuckte innerlich zusammen, als sie die Frage stellte, und überlegte fieberhaft, wie ich es möglichst geschickt umschiffen konnte, ihr von meiner Vergangenheit zu erzählen. Ich entschloss mich dazu, es vorerst bei meiner Arbeit und meinem Leben in Amerika zu belassen und tatsächlich sprang sie unmittelbar darauf an. Als ich ihr erzählte, dass ich bei der Versicherungsagentur „Coleman&Seed's" arbeitete, horchte sie auf und fragte neugierig: „Die Agentur, die momentan auf jedem Nachrichtensender zu sehen ist und morgen Besuch von Kane Davian persönlich bekommt?" Erleichtert das Gespräch aus der Gefahrenzone manövriert zu haben, nickte ich stumm und Liza fuhr fort und ließ sich die nächsten Minuten ausladend über Davians Politik und seine falsche Persönlichkeit aus. Wir verloren uns im Gespräch und gelangten über die Politik hin zur Stadt und von dort wieder zu ihrer Studienzeit und sie erzählte mir von ihrer Zeit in England. Sie schwärmte von den malerischen Landschaften und so merkten wir nicht, wie die Zeit verging, bis sie auf ihr Handy schaute, um mir Fotos von ihrem letzten Urlaub an der Küste von Wales zu zeigen. Es war bereits nach zehn Uhr und unser Gespräch hatte sich, so schön es auch war, wieder unangenehm in Richtung meiner Vergangenheit entwickelt und so beschloss ich die Uhrzeit als guten Vorwand zu nehmen, um mich zu verabschieden und wieder in meine eigene Wohnung zu gehen. Wir erhoben uns vom Sofa und gingen zu Tür, dort angekommen standen wir uns kurz unschlüssig gegenüber. Ich überlegte noch, ob ich ihr einfach die Hand gegeben sollte, als meine Arme sich schon fast automatisch um ihren Oberkörper schlossen und ich sie kurz drückte. Zu meiner Überraschung war sie keinesfalls über diese recht direkte Art der Verabschiedung irritiert und erwiderte den Druck ebenfalls, während sie ihren Kopf gegen meine Brust lehnte. So standen wir ein paar Sekunden lang voreinander, bis sie ihren Kopf hob und mich flüchtig anlächelte. Danach löste sie sich aus der Umklammerung, drückte mir meinen Anzug in die Hand und sagte leise: „Schlaf gut." Ich trat aus der Tür, kurz bevor ich hinter meiner eigenen Wohnungstür verschwand, drehte ich mich noch einmal zu ihrer Wohnung um und sie winkte mir, während sie noch in der Tür stand, ein letztes Mal zu, bevor sie diese schloss. Ich betrat meine Wohnung und legte den frisch gebügelten Anzug über die Lehne von einem der Esstischstühle. Meine Gedanken rasten, während ich nach oben ins Bad ging. Doch dieses Mal waren es keine Bilder von Dämonen oder meiner Vergangenheit, sondern von ihr. Mein Gehirn spielte jede Szene des Abends noch einmal vor meinem inneren Auge ab, während meine Gedanken jedes Detail und jede Bewegung ihres Körpers, sowie jedes gesprochene Wort in diesen Bildern analysierte. In dieser Nacht vergaß ich alle Schatten meiner Vergangenheit, die mich verfolgten. Mehr noch ich vergaß alles um mich herum, meine Gedanken kreisten nur um den vergangenen Abend in ihrer Wohnung und um sie.
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The Demons Mirror
FantasyVor sieben Jahren hat Athan Blair versucht seinem Schicksal zu entfliehen und ein neues Leben in Amerika zu beginnen . Doch das was ihn verfolgt kennt keine Grenzen in der irdischen Welt. Die dämonischen Mächte jener Spiegelwelt, die seit Anbegin se...