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Rosalinde

Es stellte sich herraus, das Rosalinde sich einen Narren an Henry gefressen hatte. Sie war immer hinter ihm her und suchte geradezu unanständig oft seine Nähe. Es störte ihm auch gar nicht, ihr immer wieder das zu geben was sie wollte, doch wirklich begeistern konnte er sich nicht für sie. Es ging einfach nicht. Nichts an ihr entfachte sein Feuer, brachte ihm in Wallungen oder berauschte ihm. Es amüsierte ihn, entspannte ihm. Aber für mehr waren sie einfach nicht gemacht.

In der letzten Woche, schliefen sie oft miteinander. Rosalinde erklärte Henry sogar, das sie gerne einmal Kinder hätte. Ab da an, machte er ihr erneut bewusst, das er an ihr nicht auf diese Art interessiert war. Sie nahm es hin, als würde er es nicht ernst meinen. Da wusste er auch nicht weiter.

Nash hingegen war schlecht drauf und so provokant in Rosalindes Richtung, das Henry schon keine Entschuldigungen mehr fand. Deshalb nahm er sich vor, mit ihm zu reden. Wie zu erwarten stieß Henry auf taube Ohren.

"Wieso sollte es sie kümmern, ob ich sie mag oder nicht?" Nash packte Henrys Schwert und übte. Mitlerweile war er soweit, das er ein echtes Schwert führen durfte.

Henry verschränkte die Arme vor der Brust. "Das tut sie nicht. Aber mich nerven deine Zwischenrufe." Arrogant hob Nash die Schulter und beachtete Henry nicht weiter. "Was ist dein Problem? Rosalinde hat dir noch nie was getan."

Der Knappe verzog sein Gesicht. "Warum sollte ich was gegen sie haben? Sie ist mir egal."

Der junge Soldat rang um Ungeduld. "Wir wissen beide, dass das nicht Stimmt."

Nash war wie eine echte Frau, wenn er sich bockig stellte. Und es machte Henry beinahe genauso Machtlos. "Verdammt, Nash! Du spielst den beleidigten, obwohl ich dir nichts getan habe! Kannst du mir das erklären?"

"Muss ich?"

Was zum..! "Ich bitte darum."

"Ich hasse Weiber die einen so offentsichtlich nachschleichen. Sich so aufdrängen, anbieten."

"Sie ist eine Hure, Nash. Eine weiter oben stehende, aber dennoch."

"Ich mag sowas eben nicht." Er stopfte das Schwert zurück in die Scheide. "Du hast ihr tausendmal gesagt, das du bei ihr nur deine Zeitvertreibst und doch plant sie ja irgendwie eure Hochzeit. Und das, finde ich, einen verdammt miesen Charakterzug."

Gott, er ist auch so kompliziert wie eine Frau! Henry hob ergeben die Hände. "Wenn du so gütig wärst, über ihre Unvollkommenheit hinwegzusehen und mir meinen Spaß gönnen würdest, wäre ich dir sehr verbunden."

Nash stechend Blaue Augen sahen mürrisch zu ihm auf. Der Blick war so scharf, das Blau so klar, das Henry die Luft wegblieb und er musste sich wieder erinnern, das diese großen runden Augen keiner Frau gehörten. "Bitte, wie du willst. Tu mir den Gefallen und lass mich vorbei."

"Wo gehst du hin? Zündest du wieder was an? Diesmal zur Abwechslung mal eine Hexe?"

Nash verweigerte seine Antwort und verdrehte nur genevt die Augen. Henry fand, das der Bengel sich heute schon mehr als genug aufgespielt hatte. Er packte ihm am Arm und zerrte ihn zurück. "Ich hab dich was gefragt."

"Hast du Angst ich hol mir deine Rosalinde? Keine Angst. Die Göttin mit den Saphierblauen Augen, gehört nur dir und dem Rest des Lagers. Ich fasse sie nicht an."

Der Beginn der RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt