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Ein Geist

"Es war doch nur ein Scherz, Sir..."

Doch Henry blieb stur. "Sowas ist kein Scherz, Ben. Bis du das entgültig verstanden hast, bleibt dein Schwert bei mir."

Henry, der gerade aus dem Krieg gekommen war, fand es nicht so lustig das es Ben erwischte, wie er mit seinen Holzschwert einen seiner Brüder spielerisch aufschlitzen wollte. Jungs lasen Ritter Bücher in der Schule und lernten auch theorie über sowas. Aber niemals, nicht einmal im Spaß, würde Henry es tollerieren das die Jungs es untereinander erprobten.

Ben kämpfte hart mit den Tränen. Deshalb musste Henry schnell das weite suchen, ehe er weich wurde. Zum Glück zog der Himmel ein wenig zu, sodass er eine Ausrede hatte, in die Halle zu flüchten. "Geh wo hinein, es regnet bald."

Ben der immer noch kämpfte, nickte und trottete hinter ihm her. Als ihm am Eingang der Halle doch ein Schluchzen entfuhr, wurde Henry doch schwach. "Wenn du dich beim Mittagessen benimmst, denk ich noch einmal darüber nach. Aber das darf nie mehr geschehen."

Schon war alles wieder vergessen und Ben wieder Glücklich. Also war Henry wieder erleichtert und freute sich wieder auf sein wohl verdientes Essen. Noch ehe er in seiner Halle war, wurde er auf den Treppenansatz gezerrt.

"Wow! Verflucht, Elizabeth! Was machst du!?"

"Wir haben Besuch."

"Aha, schön. Wer ist der störensfried?"

"Meine Schwester Enna."

Das kam unerwartet. "Ich dachte deine Familie sei an der Pest gestorben?"

"Es stimmt auch. Aber meine Schwester hat geheiratet und zog fort. So hat sie die Pest kaum gestreift."

Das war die eine Erklärung. "Wieso darf ich nicht in die Halle? Beißt sie?"

"Nein. Sie ist harmlos und hat üble Probleme. Wir müssen ein paar Dinge vor dem Essen besprechen."

"Aber..." nun war es Henry, der hart gegen Tränen ankämpfte. "Aber, ich hab Hunger!"

Ungeduldig packte Elizabeth seinen Unterarm und zog ihn mit sich. "Manchmal bist du ein größeres Baby als die Jungs."

Von einen kindischen trotz übermannt knurrte Henry etwas flegelhaftes und ließ sich in sein Zimmer boxen. "Und nun?"

Der warmes und würzige Essensgeruch stieg nach oben und in seine Nase. Aufs Stichwort knurrte sein Magen. Als hätte das schon alles sagen müssen, sah er seine unbarmherzige Frau an. Völlig empört. Doch die eiskalte Dame schubste ihn in seinen Sessel. Das Leben war manchmal einfach nicht Fair...

"Sie braucht Geld. Sie hat nicht direkt danach gefragt, aber ich seh es ihr an."

Henry deutete mit den Kopf sauer auf die Truhe in der ihr Gold gelagert wurde. "Du hast doch auch den Schlüssel, warum belästigst du mich wegen sowas..."

"Weil ich das nicht allein entscheiden kann!"

Sein Magen knurrte ungehalten. "Wo ist das Problem? Sie ist deine Schwester und somit Familie. Es ist unsere Pflicht ihr zu helfen."

Der Beginn der RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt