Ich warf einen Blick aus dem Fenster meines Zimmers und danach einen auf die Zeitanzeige meines Weckers neben meinem Bett. 9:24Uhr. Meine Mutter summte zu einem Lied aus dem Radio in der Küche vor sich hin, während sie Pancakes machte. Sie hatte sich sofort dazu bereiterklärt, als sie erfahren hatte, dass Jeremy gegen halb zehn käme.
Es war Samstag und die Sonne schien vor dem bevorstehenden Winter noch einmal besonders kräftig scheinen zu wollen und tauchte alles in honigfarbene Töne.
Ich erinnerte mich nicht daran, dass ich jemals zuvor so aufgeregt gewesen war und ich konnte mir nicht vorstellen, in weniger als drei Stunden in einem tadellos hergerichteten Garten voller reicher alter Menschen zu stehen und sie davon zu überzeugen, dass ich es wert war in meine Zukunft zu investieren. Und die Tatsache, dass ich einen zu teuren Anzug tragen würde machte das auch nicht besser.
Als ich die Silhouette entdeckte, die auf unser Haus wie die Ruhe selbst zugeschlendert kam machte mein Herz einen Satz und mit fiel das Atmen noch schwerer. Vielleicht lag nicht die ganze Schuld für meine Aufregung bei den reichen Rentnern, sondern auch bei der Person, die mich dorthin begleiten würde.
Er trug ein blau, grün kariertes Hemd und eine schwarze Jeans. Es wunderte mich, doch hatte ich tatsächlich damit gerechnet, dass er im Anzug auftauchen würde?Er trug zwei Kleidersäcke über dem Arm und schon die wirkten teuer und exklusiv. Dazu hatte er einen Schuhkarton unter den Arm geklemmt. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht und mir wurde mulmig bei dem Gedanken daran, wieviel ich ihm alleine schon für das Umnähen des Anzuges schuldete.
Seine Haare waren ungewohnt zurück gegelt und ich fragte mich, ob er das auch mit meinen Haaren machen wollte.Als die Klingel durch die Wohnung schallte, sprang ich von meinem Bett auf und öffnete die Türe meines Zimmers, doch meine Mutter hatte schon die Haustüre aufgemacht und strahlte ihn an. Bevor er auch bloß einen guten Morgen wünschen konnte, hatte sie ihn schon an sich gedrückt und plapperte los, als sie ihn losließ. „Ich habe Frühstück gemacht. Setzt euch doch schon." Sie lächelte und eilte wieder in die Küche.
Ich trat aus dem Rahmen meines Zimmertüre in der ich bisher gestanden hatte und lächelte verlegen Jeremy an, der leicht die Hand hob, was ich mit einem nervösen Lächeln erwiderte. Es war ein merkwürdiges Gefühl ihn hier zu sehen, kurz bevor wir zusammen zu einem Gartenfest gingen.
Ich bedeutet ihm sich zu setzten und er ließ sich auf einen Stuhl fallen, nachdem er noch einmal zu meiner Mutter gesehen hatte, so als wolle er noch einmal sicher gehen, ob sie auch tatsächlich keine Hilfe brauchte und die Anzüge über die Lehne des Stuhles neben ihm gelegt und die Kiste auf der Sitzfläche abgelegt hatte.
Ich setzte mich ihm gegenüber und schlang mir eine Strähne meiner Haare um den Zeigefinger. Immer noch flatterte mein Herz zu nervös und die Frage, ob das bloß an dem bevorstehenden Fest lag brannte sich langsam in meine Gedanken ein.„Nervös?" Jeremys Stimme, die ungewohnt warm klang ließ mich aus meinen Gedanken schrecken. Ich bekam tatsächlich ein Lächeln zustande. „Ja."
Seine Hand legte sich auf meine, die auf dem Tisch ruhte. Warme Schauer breiteten sich von dieser Berührung durch meinen Arm aus.
„Mach dir keine Sorgen. Du wirst sie mit deinem Charme in den Bann ziehen."Ich starrte ihn überrascht an. Er dachte ich hatte Charme? Und seit wann behandelte er mich beinahe nett? Lag es daran, dass er nicht wollte, dass ich meine Entscheidung bereute? Oder war er selbst nervös? Ich räusperte mich und war mir nicht sicher, ob ich meine Hand zu mir ziehen sollte oder am liebsten unsere Finger verschränkt hätte. „Danke."
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× Messed & Broken Hearted ×
Teen FictionGegensätze ziehen sich an. Und wenn nicht zerfetzen sie einander. Jérôme und Jeremy hätten sich niemals vorstellen können, dass sie einander auch bloß nahe genug kommen würden, um die Augenfarbe des anderen zu erkennen. Aber man kann nicht alles pl...