Jérôme #1

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Herr Schamm schubste mich in den kleinen Raum. Ich strauchelte und fiel auf die Holzdielen. "Da bleibst du jetzt, bis du wieder weißt wie man sich benimmt!" Ich hörte wie er den Schlüssel im Schloss drehte. Ich sprang auf und hämmerte gegen die Türe. "Das dürfen Sie nicht! Das ist Freiheitsberaubung! Dafür kann ich Sie anzeigen, Sie Schwein!" "Das würde ich an deiner Stelle lieber lassen. Das macht ihn nur noch wütender.", hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Ich wirbelte herum. Jemand lag auf dem einzigen Bett im Raum. Ich sah bloß seine Beine, die in einer dunkelgrauen Hose steckten, die für meinen Geschmack zu anliegend war. Er legte sein Buch weg und schwang seine Beine über die Bettkante. Ich erhaschte einen Blick auf das Cover. P. D. James. Ein Krimiliebhaber. Im Hintergrund lief ein Lied, das mir wage bekannt vorkam. Irgendsoein Song, der wochenlang im Radio hoch und runter gelaufen war, bis ihn keiner mehr hatte ertragen können. Den hatte ich aber nur so am Rand mitbekommen. Ich hörte nie Radio. Er stellte sich vor mich hin. Zu der Jeans trug er einen schwarzen, oversize Kapuzenpullver. Er war zwei, drei Zentimeter größer als ich. Erst da erkannte ich, wer er war. Jeremy. Schläger und Drogendealer. Na super. Ich hatte ihn ein paar Mal gesehen. Seine Art war abschätzig und arrogant. Ich mochte ihn nicht. "Du bist doch Jérôme?" Er betonte meinen Namen überdeutlich. Seine Oberlippe kräuselte sich überheblich. Ich hatte den Drang ihm ins Gesicht zuschlagen. "Snob aus reichem Haus? So hört sich der Name zumindest an.", stellte er fest. "Reichlich vermessen für einen Junkie, der nicht mal bis drei zählen kann." Seine dunkelgrauen Augen bohrten sich emotionslos in meine. Sie erinnerten mich an Schiefer. "Eins. Zwei. Drei.", sagte er extra überdeutlich. Ich wusste nicht mehr, was ich darauf entgegnen sollte. Er beobachtete ein paar Sekunden lang meine Mimik und drehte sich dann mit den Händen in den Hosentaschen von mir weg. "Du stehst wahrscheinlich nicht so auf One Direction." Er setzte sich ans Kopfende seines Bettes und tippte an seinem Handy rum. Er und One Direction?? Ich lehnte mich gegen die Türe und rutschte an ihr herunter. Bei ihm hatte ich satanistische Typen mit komischen Masken erwartet, die um einen Tisch herumtanzten, auf dem sie einen Menschen geopfert hatten. Aber das nächste Lied, das er anmachte bestärkte mich in dieser Annahme nicht. Je veux von Zaz. Er drehte sich zu mir um. "Ich hab heute gute Laune.", erklärte er, als habe ich seine Gedanken gelesen. "Sei froh drum." Oh, und wie ich das war. Ich wäre jetzt wahrscheinlich schon längst tot.

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Neues Buch, neues Glück. Das sind also die beiden Hauptpersonen. Wie findet ihr es bis jetzt? Hoffe es gefällt euch.
Bis Bald. Leona

× Messed & Broken Hearted ×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt