Kapitel 30

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Lachend stieg ich in meinen Mustang, schlug die Tür zu und fuhr rechtzeitig aus der Einfahrt, als Colin gerade, mit einem nicht sehr glücklichem Gesichtsausdruck, aus meinem Haus und direkt auf mich zu gerast kam. Ich konnte ihm genau ansehen, dass es ihm gar nicht gefiel, dass ich ihn so ausgetrickst hatte, aber was dachte er sich auch dabei, mich in meinem Haus festhalten zu können?

Ich zeigte ihm meinen Mittelfinger, als ich mit einem zufriedenen Grinsen an ihm vorbeifuhr und er entgegnete diese Geste nur, aber mit einem bitterbösen Blick, was mich jedoch kalt ließ. Sollte er doch sauer auf mich sein, was interessierte es mich? Von mir aus könnte er auf ewig sauer auf mich sein und es könnte mich nicht weniger interessieren. Wahrscheinlich wäre ich sogar glücklich darüber, da er mich dann in Ruhe lassen würde.

Seufzend lehnte ich mich in meinem Autositz zurück und sah auf die Straße, während ich meinen Weg zur Bushaltestelle, an der bestimmt schon alle warteten, fortfuhr. Ich konnte nur froh darüber, sein, dass Colin nicht wusste, wo ich hinging, denn ich konnte ihm mehr als nur zutrauen, dass er mir folgen würde.

„Da bist du ja endlich!“, rief Gwen aus, als sie mich entdeckte, während ich aus meinem Auto stieg und sofort mit meinen Augen rollte, da sie mich, wie immer, umarmen musste.

„Ich bin vielleicht nur zwei Minuten zu spät. Außerdem sind Elias und Hunter auch noch nicht da, wie es aussieht.“

„Doch, nur sind sie schnell zum Supermarkt gegangen, da sie sich irgendwie Alkohol kaufen wollen. Keine Ahnung was die Zwei für diesen Abend geplant haben.“, antwortete Gwen, zeigte in die Richtung, in der anscheinend die Jungs verschwunden waren und zuckte mir ihren Schultern, während ich nur nickte.

„Na dann.“ Ich setzte mich auf die Bank der Bushaltestelle und überschlug meine Beine. „Dann müssen wir eben auf die Jungs warten.“

Während wir warteten, sprach Gwen auf mich ein, dass so glücklich darüber war, dass ich mitgekommen war. Sie meinte, sie wollte sowieso mehr Zeit mit mir verbringen, da ihr bewusst war, ich würde nicht für den Rest meines Lebens hier bleiben und damit hatte sie ja auch recht.

Sobald die Ferien fertig sein würden, wäre ich wieder weg. Zwar müsste ich wieder zurück zu meiner Mutter, was mich nicht wirklich glücklich stimmte, aber ich konnte auch nicht daran glauben, dass ich in dieser Stadt, in der Colin wohnte, glücklich werden könnte.

„Ich weiß jetzt schon, dass ich dich unfassbar vermissen werde, wenn du wieder gehst.“, weinte Gwen fast schon und umarmte mich von der Seite, bevor ich mich überhaupt hätte wehren können.

„Gwen.“, seufzte ich, während ich mich aus ihrer Umarmung wandte und sah sie mit einer gehobenen Augenbraue an. „Ich werde nicht ewig weg sein. Außerdem sehen wir uns bestimmt nochmal. Du bist eine gute Freundin von mir und nur weil ich bald wieder gehe, heißt es nicht, dass ich den Kontakt nochmals abbrechen lasse.“, versprach ich ihr indirekt, was sie wieder lächeln und mich erleichtert aufatmen ließ.

„Ich wünschte nur, du könntest für immer hier bleiben.“

„Ich auch, aber ich kann es nicht. Es reicht mir jetzt schon, dass Colin in meinem Haus lebt, solange mein Vater sonst wo ist und sich wahrscheinlich mit seiner neuen Freundin vergnügt.“

„Apropos Colin.“, fing sie an und sah mich neugierig an, als ich ihren Blick erwiderte. „Was ist eigentlich letztens noch passiert?“

„Was genau meinst du?“

„Na, die Sache mit dem Bad und so. Als er dich aus dem Badezimmer gescheucht hat.“ Leise kicherte sie, da sie sich diese Situation wahrscheinlich als witzig vorstellte, obwohl sie es überhaupt nicht war.

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