Kapitel 15

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„Papa!“, rief ich die Treppe hinunter, mit meinem Handy in meiner Hand und wartete darauf, dass er kommen würde, als ich mich erschrocken umdrehte.

„Ja?“, er stand direkt hinter mir und grinste mich an, während mein Herz schneller schlug, da ich fast vor Schreck gestorben wäre. Verdammt, seit wann war er bitte hier oben gewesen? „Was gibt’s?“

„Ich muss mit dir reden!“, sofort nahm ich seine Hand und zog ihn hinter mir her in mein Zimmer, worauf ich mich auf mein Bett setzte und er sich mir gegenüber, fragend, warum ich so drauf war. Ich war nervös, dass merkte er und ich konnte nur hoffen, dass er Ja zu meiner Frage sagen würde. „Du magst doch Tiere, habe ich Recht?“

„Ja?“, er hatte eine Vorahnung, ich konnte es in seinen braunen Augen sehen.

„Also magst du auch Katzen, oder?“

„Ilchen, komm zum Punkt.“, seufzte er und sofort als er dies gesagt hatte, hielt ich ihm mein Handy entgegen und zeigte ihm ein Bild von der süßesten Katze, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. „Und jetzt?“

„Mutter dachte, dass es eine gute Idee wäre, sich eine Katze anzuschaffen, ohne daran zu denken, dass sie eine Allergie hat und keine Zeit, um sich um ein Tier zu kümmern.“, fing ich an und sah meinen Vater bittend an.

„Und weiter?“

„Nun ja, bevor Mutter wieder zum Teufel höchstpersönlich wird und die Katze weggibt oder noch schlimmer einschläfern lässt, dachte ich mir, dass ich sie vielleicht haben könnte?“, mit meinem besten Schmollmund sah ich meinen Vater an, der nur eine Augenbraue hob.

„Amilya..“

„Bitte, Papa!“

„Ich hätte nichts dagegen, wenn du eine Katze hättest, denn dann wärst du nicht mehr so traurig.“, ich war traurig? „Aber es geht nicht.“

„Wieso?“, meine Stimme brach und ich sah ihn  verständnislos an. Katzen waren eigentlich ein leichtes Haustier, denn man musste nicht mit ihnen Gassi gehen, sondern musste sie nur Füttern, Wasser geben und sie kuscheln.

„Du lebst hier nicht, Amilya. Nach den Ferien bist du wieder bei deiner Mutter und was ist dann mit der Katze?“, scheiße, er hatte Recht.

„Vielleicht kannst du dich um sie kümmern, wenn ich weg bin? Bitte, Papa, du kennst Mutter, wenn sie etwas nicht mehr haben will. Sie setzt die arme kleine Katze aus, lässt sie verhungern oder sonst was! Bitte, Papa.“, ich hielt ihm nochmals das Bild vor die Nase und schmollte. „Lass den kleinen Knuffi doch nicht sterben! Schau wie süß er ist!“

„Knuffi?“

„Etwas Besseres ist mir nicht eingefallen, außerdem passt der Name dennoch zu ihm. Schau doch, wie knuffig er ist!“, ich fing an zu Grinsen, da die rote Katze, die auf dem Display auf meines Handys zu sehen war, wirklich verdammt süß war.

„Ich überlege es mir, okay?“

„Das ist kein Nein!“, freute ich mich, warf mein Handy neben mir aufs Bett und klatschte mit meinen Händen, als ich mich freute.

„Aber auch kein Ja.“, ruinierte mir mein Vater die Freude und ich rollte mit meinen Augen.

„Das ist mir klar, Papa.“, seufzte ich und fuhr mir durch meine Haare. „Mutter will aber spätestens morgen Bescheid wissen.“

„Das ist Zeit genug, um nachzudenken.“, mein Vater stand auf und streichelte mir sanft über die Haare, als er mich anlächelte und ab da wusste ich bereits, dass ich die Katze bekommen würde. Ich kannte meinen Vater einfach. „Jetzt muss ich dich was Fragen, Ilchen.“

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