Kapitel 24

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Ich wedelte mir mit meiner rechten Hand etwas Luft ins Gesicht, als die Hitze, die die Sonne ausstrahlte, meine Haut traf und seufzte auf, während ich weiterhin mit dem Handstaubsauger die Sitze meines Mustangs absaugte. Es war mal wieder Zeit gewesen, mein Baby wieder sauber zu machen und nicht einmal die Hitze würde mich davon abbringen.

Allein deswegen, weil ich gestern eine Spritztour gemacht hatte und kaum mehr der mattschwarze Lack zu sehen war, wegen dem ganzen Staub und Dreck, der sich dort festgesetzt hatte. So konnte ich meinen Mustang nicht stehenlassen und genau deswegen war ich schon seit zehn Uhr in der Früh dabei, ihn zu säubern.

Als ich endlich mit dem Saugen fertig war, fing ich damit an, die Fenster zu putzen und mein Auto mit dem Wasserschlauch abzuspritzen, um auch die letzten Reste wegzubekommen. Weit kam ich aber nicht damit, da mich jemand an der Schulter antippte und ich mich erschrocken, mit dem Schlauch in meiner Hand, der wohl bemerkt Wasser ausspritzte, zu der Person wandte.

„Was, zum Teufel?!", schrie Colin auf, als der Strahl des Wassers ihn genau im Gesicht traf. „Scheiße, Amilya, mach das aus!"

„Oh shit!", ich fing an schallend zu lachen, als Colin versuchte sich mit seinen Händen zu schützen, jedoch brachte es nicht viel. „Selber schuld, wenn du mich so erschreckst.", lachte ich weiter und hielt absichtlich den Wasserstrahl weiterhin auf ihn, bis mein Vater, der wegen Colins Geschrei, aus dem Haus gekommen war, das Wasser abstellte. „Mann, Papa, lass mir doch meinen Spaß!"

„Wenigstens hattest du deinen Spaß!", zischte mich Colin an und kam auf mich zu, schüttelte extra nah bei mir seine Haare aus, weswegen ich nun auch nass wurde.

„Verdammt, verpiss dich, du bist nass!"

„Ach, wirklich?", keine Ahnung, was Colin dazu brachte, aber er kam mir so nah wie nur möglich, legte seine Arme um meine Taille und zog mich an sich, damit nun auch meine Kleidung nass wurde. Wütend schlug ich ihm gegen die Brust, aber er lachte nur. „Jetzt sind wir quitt."

„Fick dich."

„Amilya, nicht solche Ausdrücke bitte!", tadelte mich mein Vater und schüttelte mit seinem Kopf, als er bei Colin und mir ankam und sich, wohl bedacht, mit etwas Abstand zu uns stellte.

„Was machst du überhaupt hier?", fragte ich an Colin gerichtet und sah ihn fragend an, während er allen Ernstes, sein Shirt über den Kopf zog, um damit seine Haare etwas zu trocknen. Sofort landete mein Blick ungewollt auf seinen Oberkörper und ich musste mir eingestehen, dass dieser viel trainierter war, als vor über einem Jahr. Nun konnte man deutlicher seine Muskeln erkennen und sogleich wandte ich meinen Blick wieder ab und sah ihm ins Gesicht. „Musst du hier ein Stripteas hinlegen?"

„Als ob es dir nicht gefallen würde."

„Papa?! Was, zum Teufel?", fragte ich ihn, als ich seinen Satz realisiert hatte, aber er grinste mich nur unschuldig an und Colin kicherte.

„Ich gebe deinem Vater Recht. Als ob es dir nicht gefallen würde."

„Halt deine Klappe, Colin, und sag mir lieber, wieso du hier bist, und das schon so scheiße früh.", lenkte ich ab und verlagerte mein Gewicht auf mein rechtes Bein, während ich auf seine Antwort wartete.

„Na ja, dein Vater wollte, dass ich vorbeikomme."

„Und wieso?"

„Ich soll auf dich aufpassen, meinte er." Und jetzt landete mein Blick auf meinen Vater, der still da stand und die Szene beobachtete. Jedoch, als er merkte, dass ich ihn ansah, zuckte er nur mit seinen Schultern.

„Ich werde ein paar Tage weg sein und möchte nicht, dass du alleine bist.", erklärte mein Vater, aber ich hob nur ungläubig meine Augenbrauen. War das sein scheiß Ernst?

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