Kapitel 39

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Noch nie in meinem ganzen Leben musste ich so sehr lachen, wie in diesem Moment, als Colin zu mir meinte, dass ich ihn noch immer auf irgendeine Art und Weise lieben würde. Was hatte er denn bitte für Einbildungen, dass er solch eine Scheiße glaubte? Hatte er irgendwelche Beeren aus dem Garten seiner überheblichen Mutter gegessen, die er nicht essen durfte?

Als ich es schaffte, mich wenigstens etwas zu beruhigen, erhaschte ich einen kurzen Blick auf Colin, welcher dastand und mich bitterböse ansah. Oh, hatte ich ihn mit meinem Lachanfall etwa verletzt? Sofort musste ich wieder laut anfangen zu lachen, als er seine Augenbrauen verärgert zusammenzog und ich vor Lachen von meinem Bett und auf den Boden flog, obwohl ich mich extra darauf gesetzt hatte, um nicht auf dem Boden zu landen.

„Scheiße! Mein Bauch tut weh!“ Noch nie in meinem Leben hatte ich Tränen in die Augen bekommen, wenn ich lachte, aber nun war es soweit gewesen und ich heulte, während ich mich nicht mehr zusammenreißen konnte.

„Hör, verdammt nochmal, auf zu lachen, Amilya! Das ist nicht witzig!“, fauchte Colin und stand mit verschränkten Armen vor mir, sah auf mich herab, während ich mich auf dem Boden kugelte.

„Nicht witzig? Verflucht, das war das Witzigste, das du jemals zu mir gesagt hast! Ich und dich lieben? Wie kommst du denn auf den Scheiß?“

„Ich hätte es nicht gesagt, wäre es nicht wahr.“, meinte er nur und rollte mit seinen Augen, während er mich noch immer angepisst anblickte. Ich kicherte noch, als ich mich wieder aufstellte und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.

„Puh.“, machte ich und wischte mir meine Tränen weg, während ich ihn wieder anblickte und daraufhin mit meinen Augen rollte. „Es ist nicht wahr, Colin. Ich liebe dich nicht. Nicht mehr und ich werde es auch nie wieder tun.“

„Ich wette mir dir, du wirst dich wieder in mich verlieben und dann werde ich dir genau diese Situation nochmal vor Augen führen, als du mich ausgelacht hast.“

„Diesen Moment kannst du dir schön vorstellen, denn passieren wird es sowieso nicht und jetzt geh bitte, ansonsten sterbe ich noch vor Lachen, wenn du weiterhin hier bleibst und solch eine Scheiße labberst.“, sprach ich und setzte mich wieder auf mein Bett, während ich mein Handy zur Hand nahm und nachsah, ob mir jemand geschrieben hatte. Ich hatte eine Nachricht von meinem Vater.

,Es tut mir leid, Ilchen. Ich wollte dich nicht verletzen. Auf jeden Fall bleibe ich heute Nacht bei Sophia, nur damit du Bescheid weißt.', Ich antwortete nicht und rollte wieder mal mit meinen Augen. Rannte mein Vater jetzt wirklich von mir weg? Aber wenn er meinte, mich alleine zu lassen, hatte ich kein Problem damit. Außerdem sollte er ruhig bei seiner Freundin bleiben. Nur hoffte ich, dass er nicht wieder eine Woche weg sein würde.

„Ich werde nicht gehen, Amilya.“, sagte Colin und bekam somit meine Aufmerksamkeit, weswegen ich genervt ausatmete und ihn gelangweilt ansah.

„Wieso nicht? Was hält dich hier? Ich bin doch eine egoistische Person, die nur an sich selbst denkt und darauf scheißt, wenn sie andere mit ins Verderben zieht. Außerdem werde ich nicht mit dir schlafen, also habe ich kein Nutzen für dich.“, antwortete ich auf seinen Satz und blickte dann wieder auf mein Handy, nur um im Augenwinkel zu sehen, wie Colin sich neben mich aufs Bett setzte. Der Junge wollte wirklich hierbleiben, nur wollte ich selbst nicht, dass er hier war. Noch angepisster als zuvor, stand ich schließlich auf, packte mein Handy ein und ging aus meinem Zimmer, wissend, dass Colin mir nachkommen würde. Jedoch wollte ich nicht, dass er mir folgte, sondern ich wollte einfach nur, dass er verschwinden und mich alleine lassen würde. Ich brauchte und wollte seine Anwesenheit nicht bei mir haben.

„Wohin des Weges?“, hörte ich ihn hinter mir sagen, als ich mir meine Schuhe anzog und nach meinen Autoschlüsseln griff.

„Weg von dir.“, antwortete ich nur und machte die Haustür auf, schmiss sie hinter mir zu, bevor Colin durchkonnte und lief zügig zu meinem Auto. Schnell war ich eingestiegen, erkannte, wie Colin auch aus meinem Haus ging, mit seinen Autoschlüsseln in der Hand. Wollte er mir jetzt wirklich auch noch hinterher fahren? Was war bitte sein scheiß Problem, dass er mir so hinterherrannte?

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