Kapitel 32

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Wutentbrannt schmiss ich meine Haustür hinter mir zu und schmiss meine Schlüssel etwas zu stark auf die Kommode, aber es konnte mir nicht weniger egal sein. Ich war unglaublich sauer auf Colin, dass er so etwas getan hatte und ich konnte es noch immer nicht wirklich glauben, dass er mich auf so einer Art und Weise benutzt hatte, nur um Hunter zu provozieren. Es hatte schon gereicht, dass er mich vor meinen Freunden wie eine Schlampe dargestellt hatte und nun hatte er so etwas getan.

Seufzend ging ich in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen, da ich wieder einen klaren Kopf bekommen musste. Ich musste mich beruhigen, bevor ich noch irgendetwas in meinem Haus auseinandergenommen hätte.

„Amilya?“, sofort als ich seine Stimme hörte, waren die letzten Minuten, in denen ich versucht hatte mich zu beruhigen, unnötig gewesen. Stattdessen verdoppelte sich meine Wut und mein Griff um das Glas in meiner Hand wurde fester – so fest, dass ich beinahe schon die Angst hatte, ich würde es zerbrechen. „Wo bist du?“

Keinen einzigen Moment dachte ich daran ihm zu antworten, wieso denn auch? Es würde nichts bringen, mit ihm zu streiten oder auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln, weswegen ich mich einfach dazu entschied, ihn mit meinem Schweigen zu strafen – auch wenn ich glaubte, dass ihm das nicht wirklich etwas ausmachen würde.

Das Glas stellte ich ins Waschbecken, nachdem ich den Inhalt ausgetrunken hatte und lief dann aus der Küche. Colin hatte bis jetzt noch nicht aufgehört nach mir zu rufen, bis ich in den Flur trat und er mich somit bemerkte. Kein einziges Mal sah ich ihn an, während ich meine Schuhe auszog und daraufhin die Treppe nach oben stieg, hörend, dass er mir nachrief.

„Amilya, benimm dich nicht wie ein Kind und komm her!“, rief er, während er mir nun nach oben folgte, aber bevor er bei mir ankommen konnte, war ich bereits in meinem Zimmer und schmiss vor seiner Nase meine Zimmertür zu, natürlich verschloss ich sie, damit er nicht hineinkommen konnte. „Ist das jetzt dein Ernst? Amilya, sei nicht kindisch.“

Ich und kindisch? Wer von uns war an diesem Tag das größte Kind gewesen? Colin war der Meinung gewesen, sich wie ein pubertierendes Arschloch zu benehmen und mich in die Scheiße miteinzubeziehen.

„Ich wollte Hunter nur ärgern, sonst nichts, also nimm das nicht so ernst.“, sprach er weiter und klopfte zusätzlich immer wieder gegen meine Tür, aber ich regte mich kein Zentimeter. Ich stand einfach mitten in meinem Zimmer, versuchte den Drang zu unterdrücken die Tür aufzureißen und ihm mit meiner Faust ins Gesicht zu schlagen.  „Willst du mich jetzt wirklich nur noch anschweigen? Du weißt, dass bringt bei mir nichts.“

Arschloch. Er war einfach nur ein so verdammtes Arschloch. Wie hatte ich mich früher in ihn verlieben können?

„Amilya, hör jetzt auf zu schmollen, verdammt. Ich habe im Grunde nichts getan.“ Meine Wut stieg, während ich seinen letzten Satz realisierte und das war der Moment, in dem ich mich nicht mehr zusammenreißen konnte. So schnell wie noch nie, hatte ich meine Tür aufgeschlossen und sie aufgerissen, worauf ich ihn mit so viel Kraft wie ich nur konnte wegschubste und er deswegen etwas nach hinten taumelte.

„Nichts getan?! Willst du mich eigentlich verarschen, Colin?!“, rief ich aus und schlug gegen meine Tür, während er mich geschockt ansah.

„Du bist sauer.“, merkte er an und ich hob meine Augenbrauen, worauf ich anfing leicht zu lachen.

„Sauer? Oh nein, ich bin mehr als das! Ich bin stinksauer und würde dir am liebsten jeden einzelnen Zahn nacheinander rausschlagen!“, zischte ich und schubste ihn wieder weg, als er ernsthaft versuchte, mir näher zu kommen. „Verpiss dich und denk nicht einmal daran mir noch einen Millimeter näher zu kommen!“

„Amilya, übertreibe nicht.“

„Ich soll nicht übertreiben? Was hast du bitte heute gemacht? Du hast mehr als nur übertrieben, als du meintest, diese Scheiße auf dem Mädchenklo abzuziehen!“

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