Kapitel 18

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„Amilya? Ist alles okay bei dir?“, nur gedämpft nahm ich Gwens Stimme wahr, während ich weiter meinen Blick auf Justin gerichtet hatte und ihn beinahe schon mit meinem Blick killte. Auch die anderen bemerkten meine starre Sicht auf den blondhaarigen Jungen, was ich im Augenwinkel erkannte und sofort sahen sie alle zu ihm, fragend. Sie wussten alle nicht, was gerade los war, während ich versuchte nicht auf Justin loszugehen und ihm eine zu Klatschen und Justin mich ängstlich und unsicher ansah, als wüsste er, dass ich alles wusste.

„Amilya?“, fragte nun auch Colin, der sich auch keine Antwort auf mein Benehmen zusammenreimen konnte und deswegen ein Schritt näher auf mich zukam.

Bildete ich es mir ein oder wurde ich ruhiger, umso näher er bei mir war?

Ich wollte jedoch nicht ruhig sein, ich wollte meine ganze Wut, die ich empfand an Justin auslassen und ja, ich wollte, dass er wegen mir weinte wie ein kleines Kind, wenn ich erst einmal mit ihm fertig wäre, weswegen ich meine Hand hob, damit sich Colin keinen Zentimeter mehr bewegte. Anscheinend merkte er, dass es keine gute Idee war, meinem stummen Befehl zu missachten, weswegen er seufzend stehenblieb.

„Du dreckiges, kleines Arschloch.“, waren die ersten vier Wörter, die ich zu Justin sprach, nachdem mir bewusst war, was er eigentlich getan hatte.

Jetzt machte alles Sinn.

Er war derjenige gewesen, der vor über einem Jahr Jane gesagt hatte, wo wir campen waren. Er war derjenige, der sie früher sozusagen in unsere Gruppe gebracht hatte. Er war derjenige, der behilflich war, dass all das, was geschehen war, passiert war.

Genau aus diesem Grund hatte er nie akzeptiert, dass Colin und ich einst zusammen waren. Er wollte unsere Beziehung sabotieren, so wie Jane und er hatte es auch geschafft. Er half  Jane dabei, dass sie Colin näher kommen konnte, er war beteiligt an all der Scheiße.

Er war auch schuld daran, dass ich diese scheiß Zeit in meinem Leben durchleben musste.

„Was?“, traute Justin sich etwas zu sagen und zog seine Augenbrauen zusammen, jedoch wusste er genau, wieso ich ihn so beleidigt hatte, wobei er andere Wörter als Arschloch verdient hätte.

Ich würde ja sagen, er solle in der Hölle schmoren, aber ich hatte keine Lust darauf ihn dort anzutreffen.

„Oh, Justin, frag nicht so beschissen. Du weißt genauso gut wie ich, wieso ich dich so genannt habe.“, zischte ich ihn an und ballte meine Hände zu Fäusten, bereit dazu ihm damit die Zähne auszuschlagen, sollte er nur ein falsches Wort sagen.

„Aber wir wissen es nicht und wir würden den Grund auch gerne erfahren.“, sprach nun Elias und sah verwirrt von Justin zu mir. Die Anderen nickten zustimmend, wollten auch wissen, was los war aber ich hatte kein Bedürfnis, es ihnen zu sagen. Schließlich ging es eigentlich nur Justin, Jane, Colin und mich etwas an, was diese Schlange gemacht hatte.

Und ich hatte schon gedacht, dass Jane die einzige Person war, die ich kannte, mich einem hässlichen Charakter.

„Wenn ihr es wissen wollt, fragt euren lieben Freund da vorne.“, ich zeigte auf Justin, während ich mein Blick von ihm abwandte und jeden einzeln ansah, auch Colin, der wohl am meisten verwirrt war. Colin kannte mich aggressiv, er wusste, wie ich war, selbst wenn mich diese Tatsache mehr als nur abfuckte, aber so war es und deswegen wunderte er sich wahrscheinlich, wie es sein konnte, dass Justin mich von einem Moment auf den anderen so aus der Fassung brachte.

„Ich habe nichts gemacht!“, versuchte sich Justin zu verteidigen, jedoch sprach er höher als sonst, was auch die anderen bemerkten und er sich deswegen entlarvte.

„Lügner.“, knurrte ich und trat einen Schritt auf ihn zu. „Du bist so ein scheiß Lügner! Auch wenn die anderen es nicht wissen, weiß ich es und ich dachte wirklich mal, du wärst ein guter Mensch, dabei bist du auch schuld!“

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