Familienfrühstück

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Am nächsten Morgen wachte Kim auf. Mal wieder wachte sie allein auf. Joshua hatte zwar bei ihr geschlafen, aber in den frühen Morgenstunden, musste er rüber gegangen sein. Ihr Herz schlug schnell, als sie an die vergangene Nacht dachte.

Joshua war so zärtlich und doch so animalisch, irgendwie so anders gewesen. Ihr Zentrum pochte angenehm und erinnerte sie an das Gefühl der Vollkommenheit, das sie gestern Nacht gehabt hatte.

Sie schüttelte die Gedanken schnell ab. Heute war Weihnachten!!!! Es würde das erste Weihnachten sein, an dem sie nicht alleine war oder nur mit Mia feierte.

Sie war ein wenig nervös. Sie wusste nicht so recht, wie so der Tag ablaufen würde und wie sie sich verhalten sollte. Nach wie vor, auch wenn Mia das nicht wahrhaben wollte, war sie das Anhängsel der drei. Auch hatte sie keine Geschenke...

Der Gedanke daran behagte ihr gar nicht. Sie war eingeladen bei den Wicks und hatte noch nicht einmal ein Geschenk. Aber wann hätte sie das auch besorgen sollen? Aber sicher hatte auch niemand etwas für sie.

Schnell blickte sie auf die Uhr und sprang gehetzt auf. Sie waren zum Frühstück verabredet und wie immer kam sie zu spät. Hastig wusch sie sich schnell das Gesicht und zog sich ein Sweatshirt und eine Jeans über. Sie hoffte, das nicht erwartet wurde, dass sie geschniegelt und gestriegelt erschien.

Morgens war so gar nicht ihre Zeit. Aber sie wollte nicht negativ auffallen. Wobei sie das sicherlich tat, indem sie nun zu spät kam.

Unten angekommen lief sie dem
Geruch von Kaffee nach. Als sie in die große Wohnküche trat blieb sie wie angewurzelt stehen. Der Tisch war vollgestopft mit Essen und das Lachen und Gerede hüllte sie ein. Alle wirkten ausgelassen. Sophia sah auf und zwinkerte Kim zu. Kim meinte eine leichte Röte auf dem Gesicht von Joshua zu erkennen, als er sie erblickte.

„Guten morgen, Kim. Setz dich zu uns, ich hoffe deine erste Nacht hier, war schön?"

Beeindruckt nickte Kim und setzte sich zwischen Mia und Joshua.

„Guten Morgen, ja danke Sophia, ich habe hervorragend geschlafen."

Gott sei Dank wurden die Unterhaltungen schnell wieder aufgenommen. Sie spürte Joshuas prüfenden Blick von der Seite und legte ihm beruhigend eine Hand aufs Bein.

Sie spürte wie er unter ihrer Hand zuckte und grinste leise vor sich hin. Da war wieder der steife Joshua. Sanft ließ sie ihre Hand über seinen Oberschenkel kreisen, darauf bedacht, das niemand das mitbekam.

Währenddessen beobachtete sie das bunte Treiben am Tisch, ihre Kaffeetasse wie einen Anker in der Hand.

„Kim, ist wohl nicht so der Morgenmensch."

Belustigt sah Richard sie an. Kim schüttelte lächelnd den Kopf.

„Nein, das war ich noch nie. Aber lasst euch von mir nicht stören. Ich genieß einfach meinen Kaffee und hör euch zu."

Alle Köpfe fuhren herum, als sie etwas im
Flur scheppern hörten. Kim runzelte die Stirn. Was war hier los? Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und eine rothaarige Frau, stand grinsend in der Tür.

„Tadaaaaaaa, ich hab's geschafft. Da bin ich!"

Verwirrt sah Kim zu den anderen. Sophia und Richard standen auf und gingen auf die zierliche Frau zu.

„Na endlich, wir haben schon Wetten abgeschlossen, wann du hier erscheinst."

Richard nahm die Frau liebevoll in den Arm. Sophia strich ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht.

„Wie geht es dir, mein Kind?

„Wie soll es mir schon gehen, Mutter! Wir haben Weiiiiihnachten und wie ich sehe ist der ganze Haufen jetzt endlich zusammen."

Grinsend sah die Frau mit den roten Haaren in die Runde. Samuel stand auf und umarmte sie. Auch Mia und Joshua standen auf um diese zu umarmen. Verloren sass Kim am Tisch und sah dem Treiben zu.

Joshua räusperte sich und sah Kim an.

„Sarah, das ist Kim, Mias Freundin. Kim, das ist Sarah, Samuels Schwester."

„Ach herrje, ihr kanntet euch ja noch gar nicht."

Sophia schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf. Kim lächelte diese beruhigend an und stand ebenfalls auf.

„Schön dich kennen zu lernen, Sarah."

Diese übersah die Hand von Kim und warf sich ihr an den Hals.

„Endlich lerne ich dich mal kennen. Herzlich willkommen in diesem Irrenhaus."

Kim grinste, sie mochte Sarah jetzt schon. Endlich setzten sich alle wieder und das Gebrabbel ging von vorne los. Kim legte wieder heimlich ihre Hand auf Joshuas Oberschenkel und grinste, als dieser wieder zusammen zuckte. Den kleine Finger ließ sie wie zufällig über seinen Schritt dabei gleiten.

Schweigend presste er die Lippen zusammen und hörte konzentriert Sarah zu, die im Nu die Unterhaltung an sich riss.

„Entspann dich!"

Sie flüsterte nur, aber Joshua schien sie zu verstehen. Die anderen waren viel zu beschäftigt, den Worten von Sarah zu lauschen. Wieder strich sie grinsend über die mi größer werdende Beule und vernahm ein leises Knurren von Joshua.

Sarah war eine erfolgreiche Fotografin und erzählte von einer kommenden Ausstellung in London. Die Kritiker überschlugen sich vor Lobeshymnen und Kim konnte sehen, wie stolz Sophia und Richard auf ihre Tochter waren.

Sie schluckte die Bitterkeit herunter, die drohte in ihr aufzusteigen. Wie gerne hätte sie das auch gehabt. Eltern die sich kümmerten, Eltern die einen unterstützen und liebten. Die einem halfen, den eigenen Weg zu finden. Die Liebe an diesen Tisch war greifbar und Kim schluckte. All das hatte sie nie erfahren...

Sie zuckte zusammen, als sie Joshuas Hand auf ihrer Hand spürte, die sich mittlerweile unbeabsichtigt in sein Bein krallte. Sanft massierte er ihre Hand und besorgt blickte er sie an.

Kim versuchte die dunklen Gedanken abzuschütteln. Heute war Weihnachten, da sollte man nicht so traurige Gedanken haben...

Sie sollte dankbar sein, für das, was sie jetzt hatte. Sie hatte Mia und irgendwie hatte sie Joshua, auch wenn sie immer noch nicht wusste, was das zwischen ihnen war...

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Hey, wegen des guten Wetters noch ein Kapitel 😘😍😍😍 ich hoffe ihr freut euch 😘😘😘 ich hoffe ihr habt alle auch mal Zeit, das Wetter zu genießen???????

Save you (Band 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt