Save you (Band 2)

Das Böse in Person

Kim beobachtete die Frau genauestens. Elisabeth strahlte eine unangenehme Kälte aus und Kim fragte sich, wie Samuel was mit dieser Frau hatte anfangen können. Sie hätte ihm einen besseren Geschmack zugetraut.

"Guten Abend, Mia. Schön dich mal wieder zu sehen."

Kim rümpfte die Nase. Die Frau hatte noch nicht mal genug Anstand auch sie zu begrüßen. Schauspielern konnte sie gar nicht. Die Falschheit war leicht herauszuhören. Diese Frau war das Böse in Person!

"Aha, interessant Sie hier zu sehen. Ich habe nicht damit gerechnet, Sie hier anzutreffen."

Kim applaudierte Mia für ihre Kontenance. Sie wäre ganz anders vorgegangen. Wahrscheinlich wäre sie der Frau direkt an die Gurgel gesprungen.

"Ach, nicht so förmlich, meine Liebe. Immerhin teilen wir uns meinen Mann."

Mia zuckte zusammen und sah Elisabeth hart an. Kim ballte die Fäuste. Die Frau hatte tatsächlich die Frechheit, Samuel als ihren Mann zu bezeichnen.

"Ich weiß nur zu gut, dass wir uns Samuel nicht teilen. Soweit ich informiert bin, ist die Scheidung durch und es finden gerade nur noch Verhandlungen statt, um die Vermögensangelegenheiten zu klären. Er ist fertig mit Ihnen!"

"So gutgläubig,... ja wir lassen uns scheiden, aber alte Liebe rostet nicht? Sagt man das nicht so? Ich war Samuel erste große Liebe, so schnell entliebt es sich nicht. Mal davon ab, wie lange meinst du, bleibt er bei dir, kranken Irren?"

Kim machte einen warnenden Schritt auf Elisabeth zu. Hielt jedoch inne, als sie Mias Stimme vernahm.

"Ich weiß nicht woher Sie diesen Glauben besitzen, Samuel könnte nur ansatzweise etwas für sie empfinden. Sicher ist aber, dass Sie auf dem Holzweg sind. Er liebt Sie nicht mehr, diese Tage sind vorbei! Sie haben es richtig formuliert... Sie WAREN seine erste Liebe! Wie lange wir zusammenbleiben, haben Gott sei dank nicht Sie zu bestimmen!"

Mia wollte sich an Elisabeth vorbei schieben. Kim sah erstaunt zu Mia. Wie konnte die so ruhig bleiben? Noch nie hatte sie Mia so schlagfertig erlebt. Innerlich verfluchte Kim sich selbst, dass sie so wenig Zeit mit Mia verbracht hatte. Sie war ja lieber auf Drogen gewesen...

Elisabeth versperrte Mia den Weg und rückte noch ein Stück näher. Kim sah bei Elisabeth etwas gefährliches aufblitzen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass mit dieser Frau nicht zu spaßen war, diese Frau war gefährlich!

Ohne von den beiden bemerkt zu werden, rannte sie in den Saal zurück. Sie musste gucken, das Mia Hilfe bekam. Sie hatte das Gefühl, dass das gleich eskalieren könnte.

„Samuel, du solltest sofort mitkommen."

Aufgeregt lief sie auf Samuel zu. Dieser sah sie verwirrt an.

„Was ist denn los?"

„Keine Zeit für Fragen! Es geht um Mia,... Elisabeth ist hier!"

Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Samuel verstand und sprang fluchend gleichzeitig mit Joshua auf. Beide liefen mit Kim zurück zur Tür. Hoffentlich war in der Zwischenzeit nichts schlimmeres passiert.

Sie traten leise durch die Tür und Kim sah die beiden immer noch an der selben Stelle stehen.
Kim hörte nur noch die letzten Sätze. Interessiert hörten die Männer zu und Joshua hielt Kim fest, damit diese nicht dazwischen ging.