Familientreffen

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Noch einmal sah Joshua Kim warnend an und drehte sich dann mit seinem Todesblick um.

„Das kann ich nicht behaupten. Du befindest dich in meinem Revier,... unangemeldet."

Joshua richtete sich zu seiner vollen Größe auf und verschränkte die Arme vor der Brust. An seiner Seite bauten sich seine Sicherheitsleute auf, bereit jederzeit einzugreifen. Niemand sollte denken, dass er Angst haben könnte.

„Ja, ich war mir nicht sicher ob wir dich angetroffen hätten, wenn wir uns vorher angemeldet hätten. Ich weiß ja, dass du mir gerne aus dem Weg gehst."

„Zu Recht! Was willst du hier?"

James schüttelte schnalzend den Kopf.

„Behandelt man so seine Gäste? Ich habe dich anderes gelehrt, mein Sohn. Seine Familie behandelt man so erst recht nicht."

Joshua ballte die Fäuste.

„Ich weiß durchaus, wie man mit Gästen umgeht, aber du vergisst, du bist kein Gast. Somit brauche ich dich auch nicht willkommen zu heißen. Biologisch gesehen bist du mein Vater, ja,... aber Familie? Weißt du überhaupt was das heißt?"

Er spürte hinter sich Kim. Unruhig trat sie von einem Bein aufs andere.

„Zügel deine Zunge, Joshua. Du vergisst dich. All das hier, hast du mir zu verdanken."

James machte eine ausladenden Geste und grinste ihn fies an.

„Das ist ganz allein mein Werk. Dieser Club ist entstanden, während du im Gefängnis saßt, wenn du dich erinnerst."

Er sah wie die Augen seinen Vaters sich zu Schlitzen verengten. Joshua grinste ihn überlegen an.

„Wobei, ein bisschen gebührt dir die Ehre. Nur dadurch, dass du dich hast festnehmen lassen, du in diesem Bezirk jegliche Rechte verloren hast, konnte ich hier alles aufbauen, ohne deinen Dreck."

James machte einen drohenden Schritt auf Joshua zu. Joshua spürte neben sich eine Bewegung und schneller als er reagieren konnte, baute sich Kim, mit den Händen in den Hüften, neben ihn auf.

Überfordert schloss Joshua die Augen. Es war ja klar gewesen, dass sie nicht ruhig halten konnte.

„Was ist dein Problem? Dein Sohn hat kein Bock auf dich und du bist hier nicht willkommen. Geh dahin wo du hergekommen bist und lass ihn in Ruhe."

Überrascht sah James Fox auf Kim. Am liebsten hätte er ihm die Augen ausgekratzt, damit dieser Kim nicht mehr identifizieren konnte.

„Du musst diese Kim sein, von der die Presse berichtet hat. Mein Sohn hat bei seinem letzten Besuch nicht viel von dir erzählt."

Aufmerksam studierte James Fox das Gesicht von Kim. Joshua zog sie ein Stück von seinem Vater weg und versuchte sich so vor sie zu stellen, dass der Blick nicht mehr frei war. Auch wenn er wusste, dass es zu spät war.

„Du hast Geschmack Joshua. Ich habe lange darauf gewartet, dass du endlich mal wieder jemanden findest. Besonders nach der Tragödie damals mit Maria,..."

„Nimm ihren Namen nicht in den Mund. Du hast ihr den Stoff verkauft. Du hast einen großen Teil dazu beigetragen!"

Joshua spürte wie er am ganzen Körper zitterte. Kim sah ihn mit großen Augen an. Leicht schüttelte er mit den Kopf, als er spürte, dass sie etwas sagen wollte. In seinem Blick legte er die stumme Bitte, dass sie sich zurück hielt.

Kim verdrehte die Augen aber schloss die Lippen.

„Ich möchte dich jetzt bitten zu gehen. Wenn du etwas mit mir besprechen willst, mach wie jeder andere einen Termin aus. Das vermeidet unangenehme Komplikationen."

Joshua setzte eine Maske auf, von der er hoffte, dass sie nicht durchblicken ließ, wie verunsichert er wirklich war. Sein Vater war es nicht, was ihn verunsicherte, sondern die Tatsache, dass Kim mit ihm in Verbindung gebracht wurde.

James Fox war ein schlauer Mann. Er konnte sicherlich eins und eins zusammen zählen.

„Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich Ansprüche erhebe, auf mein Revier, mein Sohn. Vielleicht werden wir uns einig, ohne das jemand Schaden davon tragen muss."

„Hier wird keiner Schaden davon tragen und dieses Revier gehört dir nicht mehr. Es ist meins und ich verteidige es seit zwölf Jahren. Bedenke, egal was du vorhast, ich habe dich schon mal ausgeschaltet und ich werde nicht zögern, es wieder zu tun."

Er sah wie sein Vater lächelnd den Kopf schüttelte.

„Glaube mir, ich vergesse nie! Aber du hast bedeutend mehr zu verlieren diesmal, als zum damaligen Zeitpunkt, wie ich sehe."

Sein Blick glitt über Kim und Joshua biss die Zähne zusammen.

„Ich habe genauso viel zu verlieren wie damals. Das ist eine Tänzerin meines Clubs. Du weißt ich führe keine Beziehungen."

Er spürte wie Kim leicht zusammenzuckte bei seinen Worten. Er unterließ es zu ihr rüber zu schauen. Es musste so wirken, als ob sie ihm wirklich nichts bedeutete. Kim drehte sich um und lief zur Bar.

„Ich glaube du hast da etwas zu klären, mein Sohn, denn diese Kim scheint es etwas anders zu sehen, als du es tust. Wir sehen uns. Das Familientreffen werden wir wiederholen"

James Fox nickte ihm zu und deutete seinen Leuten mit dem Finger an, sich zurück zu ziehen. Joshuas Sicherheitsleute liefen hinterher. Joshua blieb dort stehen wo er war und versuchte sich nicht zu Kim zu drehen. Erst als er sicher war drehte er sich um.

Fluchend suchte er mit den Augen den Club nach dem Blondschopf ab. Wo war Kim?

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Hey meine Suchtis❤️❤️❤️ wieder eins geschafft... ich hoffe es gefällt euch. Diesen Mafiosistil zu schreiben, ist gar nicht so leicht 😅🙈 ich hoffe die Spannung war greifbar!
Lasst eure Meinungen da

Save you (Band 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt