[Chapter 2]

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Nach meinem Zwischenstopp fuhr ich wieder auf den Highway. Ich fuhr und fuhr, bis mein Handy klingelte. Ich hasste es während der Fahrt zu telefonieren und deshalb fuhr ich an den Rand des Highways.

Es war Dad der mich anrief.

"Dad" sagte ich kurzangebunden.

"Heyy mein Engel! Na wie geht's?"

"Gut. Dad ich steh hier sozusagen mitten auf dem Highway, was gibts?"

"Deine Mum hatte mich eben angerufen sie meinte du würdest die nächsten Monate bei mir verbringen?"

"Ja stimmt Dad, geht das etwa nicht?"

"Doch, doch meinetwegen kannst du kommen und gehen wann du willst, aber deine Mum scheint nicht wirklich begeistert zu sein."

Ich seufzte und rieb mir entnervt über die Stirn, war ja klar das meine Mum wieder mal etwas dagegen hatte.

"Rede doch einfach nochmal mit ihr."

"Ja mach ich Dad bin in einer dreiviertel Stunde bei dir bye."

Mit diesen Worten legte ich auf, ich hatte keinen Bock mehr ihm zuzuhören. Ich fuhr wieder auf den Highway. Nach einer Weile im stillen Auto, hatte ich über meine Mum nachgedacht und wurde wütend. Sie mischte sich immer ein, sie bemutterte mich, sie ließ mich nie zu lange aus dem Haus. Ich mein ich war 18, war volljährig ich durfte machen was ich wollte und wann ich es wollte! Ich schlug sauer auf das Lenkrad. Man! wie mich meine Mum manchmal nervte!

Schließlich machte ich das Radio an, um mich abzulenken,

es lief:"Ghost" von Ella Henderson

ich liebte diesen Song und sang lauthals mit.

I keep going to the river to pray

'Cause I need something that can wash all the pain

And at mostI'm sleeping all these demons away

But your ghost, the ghost of youIt keeps me awake

My friends had you figured.....

Danach ging es mir besser und mir fiel auf das ich schon in der Küstenstadt war, in der mein Dad lebte und schon einige Minuten später hielt ich mein Baby vor dem großen Anwesen meines Vaters an und stieg aus. Heftig, war ich echt schon so lang nicht mehr hier? die Büsche und Sträucher waren inzwischen auf ihre doppelte Größe angewachsen.

Und wow das Anwesen faszinierte mich immer wieder aufs Neue. Es stand auf einer Klippe von der man auf das Meer schauen konnte. Wenn es stürmisch war hörte man im Haus wie die Wellen unten gegen die Felsen schlugen, einfach unglaublich. Das beste war allerdings die große Fensterfront im Wohnzimmer von der man aufs Meer blickte, man sah nicht den Felsvorsprung vor dem Haus sondern nur das Wasser.

Ich riss mich von meinen Gedanken los und konzentrierte mich auf das hier und jetzt. Ich schnappte mir meinen Koffer und ging auf die Eingangstür zu, doch bevor ich sie aufmachen konnte wurde sie schon von Elisabeth aufgerissen. Sie war die Haushälterin meines Dads und eine fröhliche Person was mich manchmal echt ankotzte, so wie jetzt. Musste sie nicht irgendwas putzen? Sorry das war vielleicht etwas gemein, aber ich war einfach nur gereizt.

"Tess! Bist du es wirklich?!"

Nein weißt du ich bin ihre Zwillingsschwester -.-

"Scheint so Elisabeth."

"Ja du bist es eindeutig, mürrisch wie eh und je. Man bist du gewachsen!"

"Äh ja. Kann sein, wo ist denn mein Dad?"

"Er macht noch ein paar Besorgungen in der Stadt, allerdings ist er zum Abendessen wieder da."

Ich nickte.

"Ok dann bis zum Abendessen. Bye."

Ich drehte mich ohne auf eine Antwort zu warten um und ging die Treppe hinauf in mein Zimmer, dort packte ich meinen Koffer aus und machte es mir auf meinem Bett gemütlich.

Nach einer gefühlten Stunde wurde mir langweilig und so zog ich mir meine Trainingsklamotten an, schnappte mir meine Boxhandschuhe und ging in den Fitnessraum meines Dads.

Dort schlug ich so lang auf den Boxsack ein bis meine Arme schlaff hinunter hingen und ich total ausgepowert war. Ich lehnte meine Stirn an den Boxsack und stand eine Weile so da, bis ich merkte das ich beobachtet wurde. Ich drehte mich zu der Tür und entdeckte einen jungen Typen, der im Tür Rahmen lehnte, ich denke er war 19 oder 20.

"Was glotzt du so doof?!"

Ok das Boxen hat anscheinend nichts gegen meine gereizte Stimmung gebracht, naja musste er mit leben.

Er sah mich überrascht an.

"Wow chill! Musst ja nicht gleich so bissig werden. Ich sollte dir nur sagen das es jetzt Abendessen gibt."

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Aha. Ich zog mir meine Handschuhe aus und warf sie achtlos in die Ecke, dann ging ich schnell duschen und zog mir eine weite Jogginghose und ein schwarzes Top an, als ich fertig war ging ich hinunter ins Esszimmer, mein Dad und der Typ saßen bereits am Tisch und unterhielten sich nett miteinander. Ich setzte mich dazu und sah meinen Dad an bis er von seinem Brot aufschaute und mich entdeckte.

"Ahh Tess mein Engel schön das ich dich jetzt auch mal zu Gesicht bekomme! Gut siehst du aus."

Ich nickte und sah dann misstrauisch zu dem Fremden, der neben meinem Dad saß.

"Achso, ja darf ich euch bekannt machen, Tess, das ist Jay, Jay das ist meine Tochter Tess."

Ich blickte Jay, der mich lächelnd anschaute, noch einen Moment lang an, dann widmete ich mich meinem Essen. Ich hasste Fremde und Dad wusste das.

"Und was macht er hier ?"

Fragte ich meinen Dad, als wäre Jay gar nicht da. Doch statt Dad, den ich ja eigentlich gefragt hatte, antwortete Jay.

"Er guckt sich das Haus deines Dads an, weil er Architektur studiert und sich das Haus gerne mal anschauen wollte."

Ich blickte von meinem Essen auf und ignorierte Jays Antwort völlig. Ich starrte meinen Dad an.

"Dad? Was macht er hier?"

"Tess. Sei nicht so kindisch."

Er seufzte und aß weiter, ich nickte und aß auch. Jay schaute immer mal wieder zu mir, was mich ziemlich nervte.

"Ich dachte du wärst zum Haus anglotzen gekommen! Und nicht zum Tess anglotzen! Oder hab ich da was falsch verstanden?"

Another love and another lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt