Kapitel 2

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Hey Potterheads,
willkommen zu unserem zweiten Kapitel! Wir werden jetzt wohl jede Woche updaten (hoffentlich), wenn wir nicht allzu viel Schulzeug zu erledigen haben. Viel Spaß!
LG Zissy und Bella

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Vollbepackt streifte ich durch den Zug, auf der Suche nach einem unbesetzten Abteil. Die Gänge waren menschenleer und so seufzte ich einmal leise. Da rempelte mich jemand an und mein Katzenkäfig fiel mir beinahe aus dem Arm. Moon fauchte einmal protestierend. "Pass doch auf!", zischte ich gereizt, noch immer erhitzt von dem vorigen Streit mit meinen Freundinnen. "Hey, meine Lieblingscousine! So freundlich?" Als ich Sirius' fröhliche Stimme hörte, verrauchte meine Wut etwas. "Sorry, ich bin gerade nicht so gut drauf...", entschuldigte ich mich. "Warum läufst du hier so alleine rum? Komm doch zu uns ins Abteil. Krone und Wurmschwanz haben uns total im Stich gelassen." Mit diesen Worten nahm er mir meinen Rucksack ab und zog mich mit sich. Nur der Gedanke, dass ich möglicherweise gleich neben Remus sitzen könnte, lies mein Herz einige Takte schneller schlagen. "Ich tippe auf Druella oder Bella.", sagte Sirius plötzlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen. "Wie?", fragte ich scheinbar ahnungslos. "Cassy, ich bitte dich! Warum solltest du sonst dein Gesicht mit Creme zukleistern?" Er schnaubte verächtlich. "Bellatrix...", murmelte ich schließlich leise, da ich wusste, dass mein Cousin es verstand. "Was gast du gesagt? Dass du mich magst, obwohl ich von zuhause abgehauen bin?" Etwas Überheblichkeit schwang in seiner Stimme mit. "Falsch. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie im Gegensatz zu anderen Leuten jederzeit ans Ministerium verraten würde. Und als sie dann angefangen hat, mir irgendwas darüber zu erzählen, dass Blut dicker als Wasser ist und wir doch eine Familie sind und zusammenhalten müssen, ist es mir dann zu blöd geworden. Ich hab ihr gesagt, dass sie das sonst auch nicht interessiert und mir meine sogenannte Familie gestohlen bleiben kann, weil meine Freunde wie eine Familie für mich sind. Einschließlich Blütsverrätern und Schlammblütern, weil es mir egal sind, welchen Blutsstatus sie haben." Sirius war inzwischen stehen geblieben und sah mich ernst an. "Cassy, bitte. Du kannst nicht immer sagen was du denkst. Vor allem nicht zuhause! Da draußen herrscht Krieg, falls dir das noch nicht aifgefallen ist. Und ich will dich nicht verlieren nur weil du zu ehrlich bist, okay?", sagte er eindringlich. Ich seufzte kurz und nickte schließlich. Er hatte ja Recht. Schweigend ging er noch ein paar Schritte und öffnete dann die Tür zu seiner Rechten. Mit gesenktem Blick setzte ich mich ans Fenster. "Hey Moony, ich hab Cassy aufgegabelt.", informierte er Remus, der erstaunt den Blick von seinem Buch hob und mich dann musterte. "Lust auf ne' Runde Schach?", fragte Sirius. Stumm schüttelte ich den Kopf und holte 'Quidditch im Wandel der Zeit' aus meinem Rucksack. Ich wurde nicht müde es zu lesen und es kam mir so vor, als würde ich bei jedem Mal etwas Neues herausfinden. Schon nach kurzer Zeit war ich völlig in der Welt der Besen, Klatscher und Quaffel versunken.

Die Tür des Abteils öffnete sich und James schob seinen Wuschelkopf herein. Remus und Sirius spielten inzwischen ihre vierte Partie Schach, während ich immernoch in meinem Buch vertieft war. "Cassy! Was machst du denn hier?", fragte James überrascht. "Die Mädels suchen dich.", fügte er noch hinzu. "Wir hatten... kleine Differenzen.", versuchte ich auszuweichen. "Ich hab dich vermisst." Grinsend wuschelte ich ihm durch die Haare und nahm ihn dann in den Arm. "Hach, ich dich auch!" James griff sich theatralisch an sein Herz und wischte sich eine nicht vorhandene Träne aus dem Augenwinkel. Lachend schlug ich ihm leicht auf den Hinterkopf, was ihn laut aufjaulen lies. Remus warf ihm einen bösen Blick zu, weil er vor lauter Schreck seinen Bauern umgeworfen hatte. Aufgeregt rutschte James hin und her, bis er plötzlich sagte:" Ich bin Schulsprecher!" Seine Augen funkelten und er lächelte breit. "Merlin steh mir bei! Dann kann ich mir das ganze Schuljahr Lily's Gejammer anhören...", seufzte ich. "Keine Sorge, ich werd' mich benehmen.", versprach er mir eilig. "Das sagst du jedes Jahr, und letztes Jahr hast du zwei Tage später die Kerker unter Wasser gesetzt! Also komm mir nicht mit Benehmen!", rügte ich ihn spielerisch. Kleinlaut zog der dunkelhaarige Zauberer den Kopf ein. Schnell versuchte er ein anderes Thema zu finden. "Weißt du eigentlich, wer dieses Jahr Kapitän ist?" Ich lachte kurz. "Lenk nicht ab! Und ja, ich weiß, wer Kapitän ist..." Breit grinsend griff ich in die vordere Tasche meines Rucksacks und zog das funkelnde Abzeichen hervor. "Darf ich vorstellen: ich bin die erste weibliche Kapitänin von Gryffindor seit beinahe fünfzig Jahren!" Sirius schaute erstaunte vom Schachbrett auf. "DU bist Quidditchkapitän?", fragte er überrascht. "Krass...", fügte James hinzu. Ich schüttelte kurz den Kopf. "Danke, dass ihr so viel Vertrauen in mich habt. Gonni meinte, dass es James zu viel wird mit dem Schulsprecheramt." Da meldete sich auch Remus zu Wort. "Da hat sie vermutlich Recht. Ich meine, James muss wöchentlich patrouillieren, rund um die Uhr Ansprechpartner sein und einen Ball planen. Dazu kommen die UTZ's und wenn er auch noch Quidditch stemmen müsste, wäre er vermutlich nach höchstens zwei Wochen mit einem Nervenzusammenbruch im Krankenflügel." James war bei jedem von Remus' Worten blasser geworden. "Das muss ich alles machen?", krächzte er. "Ach komm schon Moony, mach Prongs doch nicht Angst! Er packt das schon, oder?", widersprach Sirius bestimmt. Der Angesprochene nickte nur schwächlich und blickte dann nachdenklich aus dem Fenster. Remus und Sirius wandten sich wieder dem Schachbrett zu. Aufmerksam beobachtete ich alle drei. Jeder von ihnen schien in seiner eigenen kleinen Welt versunken. Ich seufzte leise und las mir dann weiter die bekanntesten Quidditchtaktiken durch.

Langsam war es dunkel geworden und James war verschwunden, um Lily und den Vertrauensschülern zu helfen, alle Abteile abzugehen und mitzuteilen, dass wir bald da waren. Ich hatte wie immer bereits zuhause eine weiße Bluse und den schwarzen Faltenrock angezogen. So holte ich nur noch weiße Kniestrümpfe, den schwarzen Blazer und die Gryffindorkrawatte aus meinem Rucksack. Ab der siebten Klasse war es uns freigestellt, ob wir die schwarzen bodenlangen Umhänge tragen wollten, was mich enorm erleichterte, da ich mir immer wie eine übergroße Fledermaus vorgekommen war. Sirius und Remus hingegen schien es nicht zu stören, sich vor mir umzuziehen, und mit hochrotem Kopf starrte ich in mein Buch, krampfhaft bemüht, nicht auf Remus' durchtrainierten Bauch zu starren. "Cassy, warum bist du denn so rot?", feixte Sirius. Als Antwort warf ich ihm nur einen tödlichen Blick zu. Nach einer Ewigkeit waren die beiden fertig und ich wagte einen Blick über meinen Buchrand. Beide trugen einen schlichten schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und die rot-goldene Krawatte, was ihnen hervorragend stand. Ein Rütteln ging durch den Zug und er kam langsam zum Stehen. "Na dann, auf geht's!", rief Sirius munter und hielt galant die Tür auf. Auf dem Gang war großes Gedränge, da jeder einfach nur raus wollte. Als ich schließlich endlich bei den Kutschen stand, hatte ich sowohl Remus, als auch Sirius verloren. Stattdessen erblickte einen blonden Lockenkopf, der sich durch die Menge zu mir drängte. Wie verzaubert teilten sich alle Schüler und Marlene schritt hindurch. Es mag sich seltsam anhören, aber da sie von den Jungen allen Alters begehrt wurde und die kleineren Mädchen zu ihr aufsahen, schritten alle automatisch zurück. Sie nahm mich vorsichtig in den Arm, als wäre ich ein zerbrechliches Ei. "Tut uns leid, Cassy, das vorhin war doof von uns." Ich winkte nur ab. "Schon vergessen!", grinste ich und umarmte sie ebenfalls. "Ich bin schon soo gespannt wie die Jungs in Anzügen aussehen.", fing Marlene an, als wir uns zu zweit in eine Kutsche gesetzt hatten. "Soooo gut!", antwortete ich übertrieben. Die Kutschenkarawane zog sich langsam zum Schloss hinauf, wo sie in goldfarbenes Licht getaucht wurde. Wehmütig blickte ich Hogwarts an. Das letzte Jahr.

The Other BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt