Kapitel 48

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Leise fluchend rührte ich meinen Zaubertrank ein letztes Mal um und betrachtete skeptisch das Gebräu, dass in meinem Kessel vor sich hin brodelte. Es war nicht wie beschrieben durchsichtig, sondern etwas milchig, was mich fuchste. Sirius hatte mich vorhin abgelenkt, weil er sein Messer vergessen hatte und meines ausleihen wollte, was mich beim Zählen der Umdrehungen durcheinanderbrachte. Oder hatte ich ihn etwas zu heiß gekocht? „Rühr nochmal um.", flüsterte Lily mir zu. Stirnrunzelnd warf ich einen Blick auf ihren - natürlich perfekten - Trank, der leise vor sich hin blubberte. Schnell griff ich nach meinem Schöpfer und rührte einmal in der im Rezept angegebenen Richtung um und sorge da, der Trank war tatsächlich blasser geworden, zwar nicht ganz durchsichtig, aber fast. Slughorn trottete durch die Reihen und nahm von jedem Schüler eine Probe, während er dozierte, wie wichtig es sei, sich anzustrengen und ab sofort perfekte Tränke abzuliefern, weil er den Trank der nächsten Stunde benoten würde. Hin und wieder schüttelte er enttäuscht seinen Kopf, bei Lily blieb er entzückt stehen und klatschte leicht in die Hände. „Miss Evans, Sie überraschen mich jedes Mal aufs Neue." Begeistert füllte er eine Phiole ihres Trankes ab und trat dann zu mir herüber. Er musterte mein Gebräu kurz, dann füllte er ebenfalls ein kleines Fläschchen damit. Aufatmend lehnte ich mich an meinen Tisch und schickte ein leises „Danke" in Lily's Richtung. Der Gong hallte durch das Kellergewölbe und wir packten erschlagen unsere Sachen zusammen. „Denken sie an den Test nächste Stunde! Miss Evans, Mister Snape, hätten Sie möglicherweise eine Minute?" Fragend sah ich zu meiner besten Freundin hinüber, die sich aus James Umarmung löste und zu Slughorn ans Pult ging. James warf einen giftigen Blick auf den Slytherin, der die rothaarige Hexe neben ihm hoffnungsvoll anblinzelte. „Komm, wir warten draußen.", flüsterte ich dem Rumtreiber zu und zog ihn mit mir aus dem Klassenzimmer. Finster fixierte er die schwere Holztür, als würde er sie am liebsten einschlagen und seine Angebetete auf Händen heraustragen. Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf den Arm und verdrehte meine Augen, als mein Blick auf Sirius und Marlene fiel, die auf und warteten, aber ihre Zeit offensichtlich lieber mit anderen Dingen ausnutzten, als ihren besten Freund runterzubringen. „Warum immer Snape? Kann der alte Sack es nicht einfach lassen?" Schnaubend fuhr er sich durch die Haare und lehnte seinen Kopf dann an die Steinwand in seinem Rücken. „Die beiden sind eben seine besten Schüler. Flitwick gibt euch auch immer extra Hauspunkte, weil er euch mag.", zog ich ihn auf. Da öffnete sich die Türe mit einem Knarzen und Lily eilte mit einem strahlenden Lächeln heraus. Grinsend fiel sie James um den Hals und wedelte mit einem Bogen Pergament herum. „Slughorn hat mir ein Angebot für einen Job im Zaubereiministerium gegeben!" Der dunkelhaarige Zauberer wirbelte sie herum und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Das ist fantastisch. Gratuliere Schatz!" Aufgeregt zeigte sie ihm das Ausschreiben und schmiegte sich an ihn. Ein dumpfer Schlag ließ uns herumfahren. Snape hatte seine Bücher fallen lassen und sammelte diese mit wütender Miene wieder auf. „Wirst du dich bewerben, Severus?", fragte Lily lächelnd. Der Slytherin gab ein abwertendes Lachen von sich und starrte sie verletzt an. „Wieso sollte ich? Dann müsste ich doch jeden Tage sehen..." Er hob sein letztes Buch auf, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand mit wehendem Umhang um die nächste Ecke. Wütend zog James seinen Zauberstab, doch Lily hielt sanft seine Hand fest und schüttelte den Kopf. „Lass es. Er wird sich nicht ändern.", meinte sie niedergeschlagen.

Auf dem Weg zu Kräuterkunde schimpfte James lauthals vor sich hin und plante mit Sirius grausame Rachezüge, weil Snape sich getraut hatte, seine Freundin zu verletzen. Ich verdrehte nur die Augen, als mein Cousin die Worte „aufhängen" und „Peitschende Weide" fallen ließ. Na bravo, Lily würde einen Anfall bekommen. Seufzend ließ ich meine Tasche auf den hartgestampften Boden neben einem der eisernen Tische in Gewächshaus vier fallen. Professor Sprout zählte kurz durch und begann dann über unser heutiges Projekt zu erzählen. Da stellte sich plötzlich Blair wortlos neben mich und bedeutete mit dem Finger an seine Lippen, dass ich ihn nicht verraten sollte. „Hey...", murmelte er, als die Lehrerin ihre Erklärung beendet hatte und wir anfingen zu arbeiten. „Hey.", gab ich ebenso leise zurück und schaufelte dann wortlos Erde in unseren großen Pflanztopf. Er hielt derweil den Zögling mit ausgestreckten Armen von sich. Ich kicherte etwas, weil er sich benahm, als würde das zarte Pflänzchen ihn gleich attackieren oder bei lebendigem Leibe fressen. Fragend sah er zu mir herüber. Kopfschüttelnd seufzte ich und drückte ein faustgroßes Loch in die Erde. „Das ist nur Baldrian, nicht giftig und keinesfalls tödlich. Hättest du gewusst, wärst du pünktlich gekommen.", belehrte ich ihn und klopfte die Erde fest. Schweigend pflanzten wir einige der Pflänzchen ein. Seit seinem Geständnis bei der Neujahrsfeier hatten wir uns aus den Augen verloren. Vielleicht auch, weil ich nicht wusste, wie ich jetzt mit ihm umgehen sollte. Wollte er trotzdem mit mir befreundet sein oder war das ein Hinweis darauf gewesen, dass er Abstand zu mir wollte? „Wann ist eigentlich das nächste Quidditchtraining?", fragte er mittendrin. „Äh... nächsten Dienstag...", stammelte ich und stieß beinahe den fertig bepflanzten Topf zu meiner Linken um. Super, jetzt dachte er wahrscheinlich, dass ich komplett den Verstand verloren hatte. Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen und er setzte den nächsten Zögling in die kleine Kuhle. Da klatschte Professor Sprout auch schon in die Hände und bat uns, die fertigen Töpfe in die großen Kästen hinter uns zu bringen, wo sie die optimale Temperatur zum Wachsen erhalten würden. Während Blair also unsere Arbeit verräumte, säuberte ich unseren Arbeitsplatz und schnappte mir dann meine Tasche, um pünktlich zum Mittagessen zu kommen. Als ich das Gewächshaus verließ, eilte der blonde Gryffindor an meine Seite und passte seine Schritte meinen an. „Hey Cassy, ich weiß, dass kommt jetzt vielleicht etwas komisch, aber... ich würde gern mal wieder was mit dir machen. Nur als Freunde.", schob er schnell hinterher, als er meinen fragenden Blick bemerkte. Lächelnd stieß ich ihm einen Ellenbogen in die Seite. „Klar."

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Hey Potterheads!
Ein neues Quarantäne-Kapitel und gleichzeitig auch das letzte, denn wir dürfen ab Montag wieder in die Schule :-/ Vorher müssen wir allerdings noch irgendwoher Masken bekommen, verrückt oder? Bei uns geht damit die heiße Phase los, am 20. Mai gehts los mit Deutsch...
Hoffentlich geht es euch allen gut :-)
LG Zissy und Bella

The Other BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt