Kapitel 21

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Seine weichen Hände zeichneten immer größer werdende Kreise auf meine Haut. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab, was ihn offenbar dazu einlud, mir einen Knutschfleck zu verpassen. Empört pikste ich ihn zwischen die Rippen, was ihn jedoch nicht zu stören schien. Remus' federleichte Küsse in meinem Nacken brachten mich etwas aus dem Konzept und veranlassten die Schmetterlinge in meinem Bauch zu einem Freudentanz. Ich unterbrach ihn kurz und setzte mich dann so auf seine Oberschenkel, dass ich ihn ansehen konnte. Lächelnd strich ich ihm seine Haare aus der Stirn und küsste ihn dann zärtlich. Meine Hände vergrub ich in seinen Haaren. Als ich mich kurz von ihm löste, blitzte in seinen Augen etwas auf, das ich nicht deuten konnte. "Du weißt, dass ich für nichts garantiere, wenn du so weitermachst..." Remus' Atem stockte leicht. Doch ich scherte mich nicht darum und küsste ihn wieder. Meine Hände suchten nach seinen Hemdknöpfen. Wie sehr hatte ich mich nach Momenten wie diesem gesehnt. Wochenlang hatte ich mich bis tief in die Nacht in meinem Bett umhergewälzt und in meinen Gedanken Mary verflucht, weil sie das bekam, was ich am meisten begehrte. So viele Abende hatte ich weinend in der Küche verbracht, Schokolade und Feuerwhiskey konsumierend, weil mich die rasende, beißende Eifersucht sonst zerfressen hätte. Ich hatte versucht, mich mit einem Ravenclaw abzulenken, aber seine hellblonden Locken waren nicht Remus' sandfarbene, seine Augen waren nicht so warm und goldglänzend wie der Schwarze See im Sonnenuntergang, sondern eisblau und durchdringend. Und außerdem konnte Sirius ihn nicht leiden, deshalb hing er nach zwei Wochen - was ein Rekord war, so lange war keiner meiner bisherigen Freunde unverschont geblieben - im Wipfel des höchsten Baumes im Verbotenen Wald. Danach wollte er nichts mehr mit mir zu tun haben. Also stürzte ich mich in die Schularbeit und vergrub mich unter Aufsätzen, Büchern und Pergamentrollen. Mein tägliches Arbeitspensum machte irgendwann sogar Lily Angst. Doch alle meine Bemühungen waren umsonst, denn wenn ich nicht gerade über meinen Hausaufgaben einschlief, plagten mich die Gedanken daran, was Mary und Remus wohl gerade taten. Der Schlag, den sie Remus schließlich nach etwa fünf Monaten Beziehung verpasst hatte, war wie ein Paukenschlag für mich gewesen. Meine Eifersucht und die Wut auf meine einstige Freundin waren plötzlich wie weggeblasen. Doch dann holte mich die Realität wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch wenn Remus jetzt wieder zu haben war, musste das nicht heißen, dass er mich liebte. Dennoch zog mich die Trennung der beiden schlussendlich etwas aus meinem Tief. Schließlich konnte ich für meine Gefühle nichts. Und für seine erst recht nicht.

Hand in Hand schlenderten wir zurück zum Gryffindorturm. Ich hatte die Stunden ganz alleine mit meinem Freund genossen. Remus hatte mich irgendwann gebeten, die Geschichte jeder meiner Narben zu erzählen. Ich hatte mich auf den Bauch gelegt und der blonde Zauberer hatte sanft jede einzelne der hellen Linien auf meinem zerfurchten Rücken nachgefahren. Wie sehr hatte ich die zurückhaltenden Berührungen genossen. Die Zeit schien stillzustehen. Doch nach einer kleinen Unendlichkeit beschlossen wir, dass wir in den Gemeinschaftsraum zurückkehren wollten. Als wir um eine Ecke bogen, wären wir beinahe mit Mulciber, Travers und Snape zusammengestoßen. Ich schloss meine Finger etwas fester um Remus' Hand und zog ihn an den drei Slytherins vorbei. „Na Black, du wärst heute ja fast draufgegangen! Deine Mutter hätte sich sicher über die Nachricht gefreut." Travers lachte gehässig und rempelte Remus gegen die Schulter. Dieser zog blitzschnell seinen Zauberstab aus dem Ärmel und drückte ihn dem Slytherin an die Kehle. „Sag nochmal!", zischte er bedrohlich und funkelte ihn wütend an. Der dunkelhaarige Zauberer lachte nur noch lauter. „Willst du mir drohen, Lupin? Ich an deiner Stelle wäre still, sonst muss Snape vielleicht auch dein Geheimnis auspacken." Der blonde Zauberer sog zischend die Luft ein und deutete mit seinem Stab auf Snape, der sich mit unruhigem Blick umsah. „Remus, komm schon, das sind sie nicht wert.", flüsterte ich ihm in sein Ohr. „Ja genau, hör auf deine Freundin!", stichelte Mulciber. Beschwichtigend legte ich ich meine Hand auf die Schulter meines Freundes. Dieser bebte vor Wut und ich wusste, dass ich ihn so schnell wie möglich außer Reichweite der Slytherins bringen sollte, da er bei der nächsten Bemerkung in die Luft gehen würde. Mulciber zog nun auch seinen Zauberstab und trippelte etwas auf der Stelle wie einer dieser Muggelboxer, die Lily uns einmal gezeigt hatte. „Na komm schon Lupin, oder traust du dich nicht?" Travers und Snape hatten sich ebenfalls kampfbereit aufgestellt. Remus warf mir einen kurzen Blick zu. Flehentlich sah ich ihn an. Die drei waren in der Überzahl und überdies noch in schwarzer Magie bewandert. So sehr ich sie hasste, ich hatte in den knapp sieben Jahren, die ich bereits an Hogwarts verbrachte, gelernt, die Slytherins nicht zu unterschätzen. Da schoss Mulciber einen schlecht platzierten Schockzauber in meine Richtung. Erschrocken zuckte ich zusammen und zog ebenfalls meinen Zauberstab aus meinem Hosenbund. Gerade als Travers zu einem Fluch ansetzte, flog ihm sein Stab aus der Hand. McGonagall stürmte wutentbrannt auf uns zu. „Oh oh...", murmelte Remus und ließ seinen Zauberstab unauffällig in seiner Jacke verschwinden. Ich tat es ihm gleich und nahm wieder seine Hand. Der leichte Druck, den er ausübte, beruhigte mich wieder etwas. „Alle fünf in mein Büro... auf der Stelle!"

„Aber Professor, die drei haben uns angegriffen! Wir haben nichts getan!", protestierte Remus lautstark. „Schön wenn sie das denken, Mr. Lupin." Professor McGonagall sah nicht einmal von ihrer Pergamentrolle auf und setzte schwungvoll ihre Unterschrift. „Professor, ich fahre morgen nach Hause.", wandte ich zögerlich ein. Die Lehrerin hob ihren Blick und sah mich scharf an. „Bitte?", fragte sie ungläubig nach. „Ich fahre über die Ferien zu meinen Eltern." Sie hob eine Augenbraue. „Nun gut, für sie finden wir sicherlich eine Tätigkeit, die sie auch nach den Ferien ausüben können. Bis dahin werden sich ihr Cousin oder sein Freund sicherlich ebenfalls wieder einmal Nachsitzen eingehandelt haben." Sie drückte Remus die Rolle Pergament in die Hand und stand auf. „Ich hatte wirklich gehofft, dass ihre vernünftige Einstellung auf Black und Potter abfärbt. Aber anscheinend habe ich mich geirrt, und der ausgeprägte Sinn für Ärger und Streitlustigkeit ist auf sie übergesprungen." Professor McGonagall deutete auf die Tür. „Wiedersehen, Professor.", murmelte Remus und zog mich an der Hand aus dem Büro unserer Lehrerin. Vor der Tür ließ er meine Hand los und fuhr sich damit durch die Haare. „Warum fährst du zu deinen Eltern? Und warum erfahre ich das eben mal so nebenbei, dass meine Freundin an morgen nicht mehr da ist?", stieß er plötzlich hervor. Fragend sah ich ihn an. „Tut mir leid, ich habe vergessen, es euch zu erzählen. Aber sie erwarten mich zu Hause." Verständnislos blickte er mich an. „Ja und?!" Ich schnaubte kurz. „Ja und? Wenn meine Eltern mir schreiben, dass ich in den Ferien nach Hause kommen soll, dann tu ich das auch." Er wanderte unruhig hin und her. „Aber warum? Warum tust du nichts gegen sie? Mach es doch einfach wie Sirius! Seine Eltern hat es nicht interessiert, ob er jetzt nach Hause kommt oder nicht." Ich verzog ungläubig mein Gesicht. „Ich bin aber nicht Sirius, genausowenig wie meine Eltern seine sind!" Er kniff kurz die Augen zusammen. „Schön!" Ich lachte kurz trocken auf. „Schön!" Und dann drehte ich mich um und ging in Richtung des Gryffindorturms, versuchend, mein aufgeregt schlagendes Herz mit dem Mantra, dass es richtig war, zu beruhigen.

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Hey Potterheads,
welcome back zu unserem neuen Kapitel! Puuuh, der erste „Streit" zwischen den beiden... Ob sie das wohl wieder hinbekommen?
Anmerkung von Bella: Nein, die beiden haben es nicht getan!
Anmerkung von Zissy: Woher willst du das wissen? Wir haben einen Cut gemacht, wir wissen nicht, was sie danach noch so getrieben haben ;-)
LG Zissy und Bella

The Other BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt