Zwei

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Do Kyungsoo ist nun seit ein paar Wochen in ein paar meiner Kurse

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Do Kyungsoo ist nun seit ein paar Wochen in ein paar meiner Kurse.
Kyungsoo nimmt mich nicht wahr, aber ich ihn.

Es ist so, dass wir nie wirklich mit einander geredet haben. Sonst ist er an sich ziemlich still und sagt kein Wort. Wenn er etwas sagt, kriege ich Gänsehaut von seiner Stimme, weil sie so tief klingt— ich kriege sie selten zu hören.

Eines Tages— es ist mittlerweile Herbst, laufe ich durch die Stadt.

Es ist ein langweiliger Samstag.

Die Blätter haben sich braun verfärbt und immer wieder geht ein kühler Wind durch meine Haare.

Ich laufe in ein Café um mir einen Latte zu holen. Eine Glocke klingelt, was mich etwas überrascht.
Aus Reflex bleibe ich in der Türschwelle stehen und schaue nach oben, hoch zur kleinen Glocke.

,,Entschuldigung?", eine ältere Frau, an der Kasse schaut zu mir.

Verwirrt blicke ich zu ihr.

,,Kannst du bitte die Türe schließen, es zieht", sagt sie dann und lächelt.
Sofort schließe ich die Türe hinter mir und entschuldige mich.

,,Kyungsoo!", ruft die Frau laut und ich halte sofort inne.

Als ich eine Jungen in meinem Alter sehe, erkenne ich ihn.

Do Kyungsoo, der merkwürdige Mitschüler, der vor Wochen neu in meine Klasse gekommen ist, steht in einer schwarzen Schürze und in einem weißen Hemd vor mir.
Die Ärmel hat er hochgekrempelt und er trägt eine Cap, auf die der Namen des Ladens steht.

Er scheint mich ebenfalls zu erkennen, aber er scheint nicht so überrascht zu sein, wie ich.
,,Was darf's sein?", fragt er ruhig.
Mich überfährt wieder Gänsehaut und ich schlucke etwas.

,,Ein Latte Macchiato", sage ich knapp und folge seinen Bewegungen.

Ich lege ihm das passende Geld in die Hand, dabei streift sein Daumen meine Handfläche. Mich durchfährt ein Blitz und ich verliere kurz meine Fassade.
Dann beobachte ich ungewollt, wie er mein Getränk zu bereitet.


,,Ich wünsche dir noch einen schönen Tag", sagt er dann und reicht mir mein warmes Getränk.
Ich bedanke mich knapp und setze ich mich an einen Tisch.

Eigentlich möchte ich gehen, zu Hause sein, aber aus einem unbekannten Grund, bleibe ich hier sitzen bis es dunkel ist.

Seine Mitarbeiterin kommt irgendwann aus mich zu, während ich mit meinem Handy beschäftigt bin.
,,Miss? Wir wir werden jetzt schließen", sagt sie freundlich.

,,Oh..", überrascht schaue ich nach draußen und erkenne, wie dunkel es ist. Ich stehe sofort auf und schiebe den Stuhl ran.
,,Entschuldige.", sage ich leise und möchte gehen, doch die Frau hält mich auf.

,,Du bist doch eine Klassenkameradin von Kyungsoo oder?", fragt sie dann zögernd.
Ich verharre in meiner Bewegung und schaue sie etwas perplex an.
Da meine Vorgehensweise, auf mein Verhalten bezogen, komplett daneben ist, fange ich mich sofort und stelle mich vor.

,,Ja. Ich bin Hwang Yu.", sage ich mit freundlichem Unterton und reiche ihr die Hand.
Sie schüttelt sie eifrig und lächelt noch breiter.

,,Ich bin seine Mutter. Er hilft mir meistens am Wochenende hier im Laden. Es freut mich dich kennenzulernen.", es formen sich leichte Grübchen um ihre Augen und ich kann nicht anders, als sie sympathisch zu finden.

,,Ich bin dann mal weg, Mutter.", Kyungsoo zieht sich eine dunkle Jacke an und eine andere dunkle Cap über seinen Kopf.

Seine Mutter lässt meine Hand los und greift schnell nach dem Zipfel seiner Jacke, um ihn zum Stehenbleiben zu zwingen.
,,Wo sind deine Manieren? Du könntest Hwang You nachhause bringen", sagt sie zu ihm.

Seine Augen wandern zu mir und er seufzt resigniert.

,,Komm", sagt er dann kühl zu mir und hält mir somit die Türe auf.
Ich erwidere nichts, ihm gegenüber, verabschiede mich aber dennoch davor von seiner Mutter und trete mit ihm aus dem Laden.

Wir laufen schweigend nebeneinander her— bis zu mir nach Hause ist es nicht weit.
,,Du kannst mich ab hier alleine gehen lassen. Danke.", sage ich knapp und versuche krampfhaft ruhig zu klingen.

Kyungsoo schaut mich ausdruckslos an und erwidert erstmal nichts.
Seine Hände ruhen in seiner dunklen Jacke.
Ich schaue ihn kurz schweigend an und habe dann vor weiter zu gehen, als mich jedoch seine Stimme zum stehen bleiben bringt.

Als er zum ersten Mal meinen Namen sagt. ,,Warte, Yu."

Wie findet ihr diese Geschichte bis jetzt so?

Und bis bald!!

COMPLICATED | d.ks ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt