COMPLICATED | d.ks ✔︎

Elf

Seitdem er dieses Mädchen gesehen hat, ist Kyungsoo anders. Es tut weh mit eigenem Auge zuzusehen, wie sich eine Person, welche man liebt, verändert.

Es ist etwas später am Abend, als ich beschließe ihm wieder im Café zu besuchen, in der er mit seiner Mutter arbeitet. Als ich mich dem Café immer mehr nähere, werde ich immer nervöser. Zum Glück ist hier fast keiner mehr, außer ein paar Mitarbeiter, die die Tische fertig wischen.

Ich versuche meine komplizierten Gedanken mit gezielter Atmung zu verdrängen und betrete den Laden.

Der Duft von Kaffeebohnen steigt mir in die Nase und ich fühle mich sofort wohl.

Ich habe es vermisst hier zu sein.

Mit einem leichten Lächeln gehe ich zur Kasse und erblicke Kyungsoo's Mutter, welche ich mit einem noch breitem Lächeln begrüße.

,,Ist Kyungsoo hier?", frage ich sie und greife nach ein paar Bonbons, welche auf dem Tresen liegen und stecke sie in meine Jackentasche.

,,Ja, er ist oben.", antwortet sie leicht lächelnd. Als ich mich umdrehen möchte, hält sie mich jedoch auf, indem sie nach meiner Hand greift.

,,Ist alles okay zwischen euch?", fragt sie dann vorsichtig.

,,Ja, ich glaube schon.", lüge ich und löse mich langsam von ihr. Sie nickt leicht und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln.

Mit klopfendem Herzen steige ich sie Treppen hinauf und sehe zuerst, dass alle Tische leer sind bis auf eines.
Ich atme erleichtert auf, als ich Kyungsoo entdecke und gehe mit schnellen Schritten auf ihn zu.

Er scheint mit seinem Handy beschäftigt zu sein, ein Grund, weshalb er mich noch nicht bemerkt, als ich mich gegenüber von ihm setze.
Als er irgendwann aufschaut, zuckt er leicht zusammen und lässt dabei sein Handy fast auf den Tisch fallen.

Obwohl mir nicht nach lachen zu Mute ist, fange ich an zu schmunzeln, da Kyungsoo's Gesichtsausdruck unbeschreiblich ist.

,,Yu..was machst du hier?", fragt er mich überrascht und schaut dabei kurz an mir vorbei.

Ich seufze dann leise. ,,Wir sind in letzter Zeit etwas distanziert miteinander umgegangen..ich wollte dich mal wieder im Café besuchen.", antworte ich gewiss.

,,Hör zu, Yu..ich—", Kyungsoo wird durch laute Schritte unterbrochen.
Ich folge mit fragenden Gesichtsausdruck seinen Blick, der scharf an mir vorbeigeht und erblicke das Mädchen von der Eisdiele.

Sie erklimmt mit einem Lächeln auf den Lippen die Treppen und hält zwei Tassen, aus denen Dampf steigt, in ihren Händen. Ihr Lächeln erlischt jedoch komplett, als sie mich und Kyungsoo an einem Tisch sitzen sieht.

Sofort und unkontrolliert wird meine Sicht verschwommen. Nur mit Mühe kann ich die Tränen in meinen Augen weg blinzeln.

Nicht jetzt. Bitte.

Frustriert und wütend drehe ich mich zu Kyungsoo, der mich verbissen anschaut.

,,Ist sie wirklich der Grund, weshalb du seit mehreren Tagen so komisch drauf bist?", frage ich und bin überrascht darüber, wie ruhig meine Stimme klingt.

Dabei tobt mein Inneres.

,,Nein, Yu.", sagt Kyungsoo ruhig, aber dennoch mit verzweifeltem Gesichtsausdruck. Er will weiterreden, jedoch hindere ich ihn daran, indem ich meine Hände leicht hochhebe und dabei ein paar Schritte nach hinten gehe.

,,Kyungsoo ist sie deine Freundin?", die Stimme des Mädchens ist so leise, dass ich im meinem Kopf wiederholen muss, was sie gerade gefragt hat.

,,Yu, bitte. Geh jetzt nicht.", Kyungsoo wagt es noch einen Schritt auf mich zuzugehen und nach meiner Hand zu greifen. Er ignoriert die Frage des Mädchen komplett.

Ich entziehe ihm meine Hand.

,,Lass mich bitte in Ruhe.", sage ich leise und drehe ihm den Rücken zu.
Ich blicke zu dem Mädchen, welches mich mit zusammengepressten Lippen anschaut.

Sie möchte etwas sagen, jedoch schafft sie es nicht, da ich an ihr vorbeigehe, die Treppen hinunterlaufe und somit den Laden verlasse.

Und als ich die kalte grässliche Luft einatme, spüre ich schon, wie die ersten Tränen die Wangen hinunter rollen.

Neues Kapitel!
Würde mich über votes und Feedback freuen, bis bald!^^