Chapter Two 》Insatiable Insecurity

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Bette Davis Eyes ~Kim Carnes

Beverlys POV:

"Jesus? Bist du es? ", murmelte ich voller Hoffnung gen Himmel, als ich am nächsten Morgen aus dem süßen Land der Träume erwachte.

Mit zusammengekniffenen Augen blinzelte ich dem gleißenden Sonnenlicht entgegen, welches schemenhaft durch Jolenes helle Vorhänge schien und richtete mich leicht theatralisch ächzend auf.

"Nein, ich bin es bloß, deine wundervolle Schwester. ", grinste Jolene gefährlich schadenfroh und hielt mir ein Glas mit einer etwas trüben, sprudelnden Flüssigkeit, sowie eine große Tasse Kaffee entgegen.

Stöhnend sah ich über ihre offensichtliche Belustigung bezüglich meines Zustandes hinweg und langte nach dem Glas, dessen wohltuenden Inhalt ich in einem Zug hinunterkippte. Der stechende Schmerz in meinem Kopf erinnerte mich an die Tatsache, dass ich wohl oder übel Aegeus begegnen würde, sobald ich das Zimmer meiner Schwester verließ.

Fest entschlossen den Rest der Menschheit, für den heutigen Tag zu meiden, ließ ich mich wortlos in Jolenes Kopfkissen fallen. Indessen flocht meine bereits fertig hergerichtete Schwester sich ihr braunes Haar sorgfältig zu einem Zopf zusammen und betrachtete das Ergebnis im Spiegel.

"Du kannst dich nicht den ganzen Tag hier verstecken, Bee. ", sie sah mich wissend an und ohne seinen Namen zu erwähnen, wussten wir, dass es nicht der Kater war, der mich daran hinderte, mich wie eine Erwachsene zu verhalten.

Definitiv zu erschlagen, um dieses Thema auszudiskutieren, nahm ich einen überdimensional großen Schluck Kaffee und schlurfte hinunter in die Küche. Zuvor jedoch machte ich einen winzigen Abstecher in mein Zimmer, nahm mein Handy und warf einen flüchtigen Blick in den Spiegel meines Schminktisches. Bloß um sicher zu gehen, dass ich Aegeus, in diesem Zustand, gegebenenfalls unter seine traumhaft braunen Augen treten konnte.

Die unvorteilhafte Passform meiner Pünktchenshorts gekonnt ignorierend schritt ich so selbstbewusst wie möglich zum Kühlschrank und nahm die Erdbeermilch heraus. Dabei spürte ich deutlich seinen Blick auf meinem gepunkteten Hintern.

Ich nahm am Tresen neben meinem Bruder Platz und begann schweigend meine Cerealien in Erdbeermilch zu löffeln. Aegeus saß mir genau gegenüber und ab und an wenn wir aufsahen, begegneten sich unsere Blicke flüchtig.

"Das ist ekelhaft. ", merkte er an und musterte angewidert mein Frühstück, wobei ein belustigtes Schmunzeln auf seinen mehr als perfekten Lippen lag.

Ich rollte bloß mit meinen Augen und gab mein Bestes ihm möglichst wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Ich wusste selbst, dass ich die Essgewohnheiten einer Sechsjährigen hatte. Und ich wusste, dass ich vielleicht nicht immer so erwachsen handelte wie ich es gerne wollte.

Beides hielt Aegeus mir ständig vor. Er suchte nach einer Ausrede, nicht mit mir zusammen sein zu können.

Es war ziemlich verletzend wenn die Person, die man seit Ewigkeiten über alles liebte, sich weigerte, sich die eigenen Gefühle einzugestehen. Aber noch viel demütigender als das, war es, von der Bettkante gestoßen zu werden. Und darin hatte ich Erfahrung.

"Ich geh' duschen. ", meinte Greg noch etwas verschlafen und unterbrach somit meinen Gedankenschwall.

Wir nickten bloß und ich fühlte mich bereits bei dem Gedanken daran unwohl, mit Aegeus Dunhill alleine in einem Raum zu sein.

Mein Bruder stand auf und trottete davon. Er wusste ja nicht, was er da anrichtete. Nun war es mucksmäuschenstill. Kurz darauf hörte man das Prasseln der Dusche.

Mum war heute bereits relativ früh hinausgefahren, um in der nächst größeren Stadt einige Besorgungen zu machen. Dad war Bliss Hills' Sheriff und hatte auf dem Revier zu tun.

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