Chapter Thirteen 》Once Upon A Disney Princess

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Take Me Home, Country Roads ~Olivia Newton-John

Beverly's POV:

Argwöhnisch betrachtete ich den klobigen Gips an meinem linken Unterarm. Der Arm war an zwei Stellen angebrochen. Das bedeutete zwar, dass ich nicht operiert werden, aber ein paar Wochen lang, diesen ätzenden Gips tragen musste.

"Du solltest versuchen, zu vermeiden, dass er nass wird. ", riet mir Dr.Brown noch und begutachtete den fertigen Gips. Unwillkürlich fragte ich mich, ob der leicht ergraute Mann wusste, dass Phoebe und ich nicht mehr miteinander sprachen. Dies bezweifelte ich jedoch, immerhin war Dr.Brown schon immer eher an den schulischen Leistungen seiner Tocher interessiert gewesen und daran, ob sie in Stanford genommen wurde.

Mum strich mir seufzend mit ihrer Hand über meine zerzausten, braunen Haare. Als Greg und ich auf einmal in der Ambulanz aufgetaucht waren, hatte sie sich so sehr erschrocken, dass ihr Gesicht einen Augenblick lang, die Farbe ihrer weißen Krankenschwesternkluft angenommen hatte. Der Schmerz hatte zumindest ein wenig nachgelassen, seit man mir Tabletten dagegen gegeben hatte. Deshalb bekamen wir Mum auch dazu überredet, ihre Schicht zu beenden.

Greg und ich fuhren schweigend nach Hause. Ab und an fuhr mein älterer Bruder sich leise stöhnend durch sein blondes Haar. Er schien in Gedanken zu sein und ich fragte mich, was ihn beschäftigte. Doch ihn zu fragen hatte keinen Zweck. Wir waren nicht mehr die Kinder, die im Vorgarten Football spielten. Schon vor langer Zeit hatten wir aufgehört zu reden. Also verkniff ich mir die Frage und schaute einfach zum Fenster hinaus. Dass Bliss Hills' idyllische Fassade gelegentlich zu bröckeln schien, sah man unserem Bilderbuch-Städtchen nicht an, dachte ich mir, als die perfekt gehegten Blumenbeete und noch perfekter gestrichenen Zaune an uns vorbeizogen, wie ein trügerisches Daumenkino.

Zuhause zog ich mich zuallererst etwas umständlich um. Schließlich trug ich noch immer meine knappen Sportsachen. Es würde bestimmt noch eine Weile dauern, bis ich mich an das Ding an meinem Arm gewöhnte. In Jogginghose und Top schnappte ich mir mein Handy und klopfte an Jolenes Zimmertür. Sie hatte nichts von dem ganzen Drama mitbekommen. Generell hatten wir in den letzten Tagen wenig miteinander gesprochen. Sie neigte dazu, sich gerne zurückzuziehen und für sich zu sein. Dann zeichnete sie oder lernte.

Als sie mit einem lauten 'komm rein' reagierte, schob ich mich in das Zimmer meiner kleinen Schwester hinein und erblickte sie, wie sie konzentriert an ihrem Schreibtisch saß und offenbar etwas für die Schule erledigte.

Ihr Zimmer war genauso groß wie Gregs und das meine, aber wesentlich ordentlicher. Eine Wand war in einem hellen Blauton gestrichen und die Möbel aus weißem Holz. Über ihrem Bett hatte Dad bunte, dreidimensionale Schmetterlinge angebracht und über ihrem Schreibtisch hingen zahlreiche Zeichnungen, die Jolene über die Zeit angefertigt hatte. Manche waren bloße Skizzen und andere detailreichere Werke. Eine Zeichnung bildete sogar mein Gesicht ab.

Ich räusperte mich. Meine kleine Schwester trug ihr braunes Haar geschlossen und immer noch die Kleidung aus der Schule. Sie schien mich zunächst gar nicht wahrzunehmen. Als sie sich endlich zu mir umdrehte, fiel ihr sofort der Gips an meinem Arm auf. Mit großen Augen fragte sie besorgt: "Was ist passiert?"

Ich winkte beschwichtigend ab: "Ein Unfall während des Cheerleadertrainings. Ist nur angebrochen."

Geschockt schüttelte sie den Kopf so sehr, dass sich fast ihr Haarknoten löste: "Das klingt ganz schön übel."

Danach erzählte ich ihr davon, wie es passiert war und von unserem Besuch im Krankenhaus. Dabei ließ ich jedoch aus, wie die Leute in der Schule mit mir umgingen. Sie würde sich bloß zu sehr um mich sorgen. So kannte ich Jolene.

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