Chapter Six 》Confessions Of A Cheerleader

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Stand By Me ~Ben E. King

Beverly's POV:

"Danke für's nach Hause bringen."

"Ist doch selbstverständlich. ", meinte Brian und sah lächelnd zu mir. Die Schule war inzwischen zu Ende gegangen und so fuhr Brian mich nach Hause. Nicht, dass meine Eltern noch darauf kamen, dass ich geschwänzt hatte.

"Was war eigentlich mit deinem Bruder? ", fragte ich vorsichtig nach und schaute aus dem Autofenster. Über Bliss Hills brach die Sonne inzwischen die zuvor dichte Wolkendecke auf und die Luft erwärmte sich langsam.

"Henry hatte scheinbar ein Problem mit einem Klassenkameraden und der hat ihm dann so in den Bauch geschlagen, dass er sich übergeben musste. ", berichtete Brian und schürzte bitter die Lippen.

Ich verzog geschockt mein Gesicht und schüttelte den Kopf: "Kinder können so unglaublich gemein sein."

Brian brummte zustimmend und hielt vor meinem Haus. Seufzend wandte ich mich ihm zu und hinterließ einen Kuss auf seiner Wange: "Rufst du mich an?"

Ich blinzelte ihm hoffnungsvoll entgegen, als er schließlich wortlos nickte und seine Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln verzog. Mit meiner Schultasche auf dem Rücken, stieg ich aus und stapfte möglichst elegant auf dem vorgesehenen Weg durch den Vorgarten. Ich stieg die Veranda hinauf und schloss die Haustür auf. Ehe ich eintrat, lächelte ich meinem Freund noch ein letztes Mal entgegen. Daraufhin startete Brian den Motor seines Trucks und fuhr davon. Etwas zu lange blickte ich ihm hinterher, beobachtete, wie der Wagen immer kleiner wurde, bis er letztendlich vollkommen im Asphalt verschwomm.

Die Tür ließ ich hinter mir zufallen und brüllte: "Bin wieder da!"

So taten wir es die meiste Zeit.

Meine Tasche warf ich achtlos neben den Gaderobenständer im Flur und streifte meine Schuhe ab. Unser Haus war um einiges größer und geräumiger als Brians. Mum und Dad hatten es gekauft, als Mum mit Greg schwanger gewesen war und ich liebte dieses Haus über alles.

Während ich meine Nachrichten checkte, schlurfte ich in die Küche. Dort saßen meine Geschwister am Tisch und aßen. Wobei, eigentlich glotzten sie auf ihre Handys und schoben sich gleichgültig einen Löffel nach dem anderen in den Mund. Es überraschte mich, dass sie nicht vor dem Fernseher oder direkt aus der Auflaufform aßen.

Jolene legte fragend ihren Kopf schief, als sie mich bemerkte und legte ihre Gabel nieder. Nach der Schule nahm Dean mich immer mit nach Hause und auf dem Weg sammelten Jolene auf. Heute hatte ich Dean eine Nachricht geschrieben, dass er bitte nur Jolene mitholen sollte. Mit den Lippen formte ich stumm das Wort 'später'. Meine kleine Schwester nickte und ich setzte mich mit einem Gedeck an den Küchentisch. Mum hatte einen Auflauf im Ofen bereitgestellt. Ich beförderte eine Portion auf meinen Teller und begann zu essen. Es war ein Wunder, dass ich noch etwas abbekam, so wie Greg schlang.

"Niemand hat vor, dir dein Essen wegzunehmen. ", merkte ich an und piekste mit meiner Gabel eine Kartoffel von Gregs Teller, die ich mir dann genüsslich in den Mund steckte.

Der Kopf meines älteren Bruders schoss in die Höhe und er funkelte mich bösartig an: "Finger weg! Du solltest es nicht mal wagen anschauen, was auf meinem Teller liegt."

Ich grinste Greg bloß schadenfroh an und machte mich daran, meine Portion zu vernichten. Als eines von drei Kindern, musste man eben das eigene Essen zu verteidigen wissen.

-

Wirklich verteidigen musste ich mich jedoch erst am nächsten Tag, in der Mädchenumkleide, vor dem Cheerleadertraining.

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