Chapter Twenty 》Time To Say Goodbye

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Take Good Care If My Baby ~Bobby Vee

Beverly's POV:

Es war bereits Mittag, als Aegeus' viel zu teurer Wagen einige Häuser von dem meinen entfernt hielt und das Geräusch des Motors verstummte. Dichte Wolken standen über uns und es wehte eine leichte Brise, die die feinen Härchen auf meinen Armen dazu brachte, sich aufzustellen. Ein wenig gerädert stieg ich aus und sah Aegeus eindringlich an. Ich bemühte mich, mir jedes Detail einzuprägen. Seine Sommersprossen, die kleine Narbe über seiner Augenbraue, die geschwungene Form seiner Lippen. Es kam mir vor wie ein Abschied für immer. Dabei verabschiedete ich mich nicht von Aegeus, sondern von einem Kapitel meines Lebens.

„Tu mir bitte den Gefallen und werd' glücklich." ,meinte er schmunzelnd und drückte kurz meine Hand. Seine Stimmlage verriet mir, dass ihm das hier näher ging, als es ihm lieb war, doch das schelmische Grinsen, welches seine Lippen umspielte, hielt seine Fassade aufrecht.

Ich nickte verstehend und flüsterte tonlos ein kleines ‚Danke'. Er schüttelte bloß den Kopf und ich machte mich von ihm los. Tapfer lief ich die letzten Meter zu meinem Haus, in der linken Hand meine Tasche, in der Rechte ein Stück von Aegeus Dunhills gebrochenem Herzen. Kurz darauf vernahm ich Motorengeräusche und sah Aegeus an mir vorbeiziehen wir einen Tagtraum.

Schon seltsam, wie das Leben so spielte, dachte ich mir. Noch bevor ich meine Haustür erreichte, platzte Dean aus der seinen heraus und kam mir aufgeregt entgegen. In seiner ausgeleierten Jogginghose und dem zerknitterten Shirt sah er etwas zerzaust aus, aber seine grauen Augen leuchteten neugierig.

„Okay, du musst mir alles erzählen!" ,forderte mein bester Freund hastig, ohne mich zu begrüßen und zog mich einfach direkt in eine holprige Umarmung.

Ich lachte und er rief empört aus: „Um Himmels Willen, du riechst nach ihm! Und er riecht gut."

Kopfschüttelnd ein Lachen unterdrückend folgte ich Dean in sein Haus und als wir schließlich mit Schokolade bewaffnet auf seinem Bett lagen, begann ich zu erzählen. Von meinem Besuch bei der Direktorin, Aegeus' Liebesgeständnis, unserem Kuss und der äußerst unbequemen Nacht im Auto.

„Krass. Du hast also mit ihm abgeschlossen? Und was ist mit Brian?" ,fragte Dean verwirrt im Anschluss an meinen Monolog.

„Aegeus wird immer einen Platz in meinem Herzen haben, aber eben nicht auf romantische Weise. Ich habe ihn einfach so lange Zeit idealisiert, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass er nicht der ist, den ich will. Außerdem ist mir klargeworden, wie stark meine Gefühle für Brian wirklich sind. Ich habe mit allen Mitteln gegen sie angekämpft und mich trotzdem in ihn verliebt. Er ist nicht nur, was ich will, sondern auch, was ich brauche." ,erklärte ich daraufhin und hoffte, Dean würde verstehen, was ich meinte.

Ich war einfach über meine idealistischen Gefühle für Aegeus hinausgewachsen.

„Bis auf die Tatsache, dass du die Schule geschwänzt hast, um mit dem Kerl, dem du jahrelang hinterhergerannt bist, durchzubrennen, bin ich ich sehr, sehr stolz auf dich, BL." ,verkündete Dean abschließend und legte einen Arm um meine Schultern. Grinsend drückte ich mich näher an ihn und atmete seinen typischen Geruch ein.

In diesem Moment schien alles so leicht. Dann dachte ich daran, dass ich Brian noch für mich gewinnen musste und mein Magen drehte sich um.

Den restlichen Samstag verbrachte ich schließlich damit, meine Hausaufgaben für die kommende Woche zu erledigen und Gilmore Girls zu schauen.
Inzwischen war über Bliss Hills ein Gewitter herbeigezogen. Drohend bäumten sich schwere Regenwolken auf und das scheppernde Geräusch des Donners schien immer näher zu kommen. Es hatte seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr geregnet.

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