Chapter Eleven 》Pretty Girls Don't Fight

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Don't Stop Me Now ~Queen

Beverly's POV:

Mit sechzehn war das Leben laut, rasch und irgendwie unendlich. Niemand dachte daran, wie unser Leben nach der High School, oder außerhalb von Bliss Hills aussehen würde. Jeder Moment drehte sich um sich selbst. Und ehrlich gesagt, war genau diese Naivität das Beste am Jung sein.

Das dachte ich mir zumindest als Phoebe und ich uns gemeinsam durch die tanzende Menschenmenge kämpften. Die Musik dröhnte, das Haus bebte. Unsere Basketballer hatten heute Abend eine bemerkenswerte Leistung hingelegt und so war die Stimmung besonders geladen.

Mir war heiß, meine Finger hatte ich mit Phoebes verschlungen, um sie nicht irgendwo zwischen dem Oberkörperfreien Chad Mommsen und der pausenlos reihernden Katie Smith zu verlieren. Sanft ließ ich mich von Phoebe nach draußen, in den Garten ziehen. Hier war die Luft kühler und die Musik leiser. Auf meinen Armen bildete sich eine kleine Gänsehaut und ich atmete tief ein.

Mal wieder hatte ich keine Ahnung wessen Party das war. Das Haus war größer als das unsere und der Garten hatte einen niedergesetzten Pool. Noch (!!!) schwamm niemand darin. Dazu waren die Gäste bis jetzt nicht betrunken genug. Auf der Hollywoodschaukel saß lediglich ein Paar und war wirklich, wirklich vertieft in ...einander.

Um uns herum standen vereinzelt kleine Grüppchen und unterhielten sich. Wir gesellten uns schließlich zu Stacey und Gretchen, die am Poolrand standen und schohnungslos über Lucy Millers Nippelblitzer lachten. Ich hielt mich lieber im Hintergrund und gab hin und wieder vor, über ihre mehr als gemeinen Scherze zu kichern. Lucy tat mir leid, aber ich hatte diesbezüglich nichts zu melden.

Verlegen blickte ich auf meine rosa lackierten Fingernägel. Als ich gerade darüber nachdachte, wie ungerecht es war, dass nur Jolene die makellosen Nagelbetten unserer Mutter geerbt hatte, geschah es.

Eine mehr als aufgekrazte Fiona kam angerauscht, hinter ihr Dean, Pippa und der Rest der Feierwütigen. Verwirrt blickte ich mich um, ehe ich bemerkte, dass sie mich ansteuerten. Oh oh. Wie während eines sonderbaren Opferrituals, versammelten sie sich um mich herum. Hoffentlich begannen sie jetzt nicht zu singen oder seltsam im Kreis zu tanzen.

"Beverly Louanne Forster!" , wild gestikulierend tippte Fiona mit ihrem Zeigefinger auf mein Schlüsselbein und ich hätte wetten können, dass ihre Stimmlage um mindestens eine Oktave stieg, als sie regelrecht zu schreien begann, "Du bist nicht nur ein verdammtes Flittchen, weil du mit meinem Bruder in die Kiste springst, sondern auch noch ein erbärmliches Miststück."

Upsi. Ein empörtes Raunen ging durch die Menge. Und obgleich dies der sicherlich peinlichste Moment meines bisherigen Teenagerlebens war, war ich viel zu perplex, um nur in irgendeiner Weise auf Fionas Hasstirade von Vorwürfen zu reagieren. Ich starrte bloß mit großen Augen in ihr vor Zorn errötetes Gesicht und schämte mich bis auf die Knochen. Niemand rührte sich. Dafür waren alle Anwesenden definitiv zu versteinert. Fiona war wohl sowas wie die rothaarige Medusa. Himmel, ich war so dumm, in solch einem Augenblick, in meinem Kopf derartigen Unsinn zu fabrizieren.

Mit ihrer herrscherischen Stimme übertönte Fiona, deren Wangen ganz bestimmt genau so rot waren, wie ihr Haar, leicht das umliegende Getuschel. Sie hatte einen Arm in die Hüfte gestützt und wirkte in ihrem schwarzen Kleid ziemlich überlegen auf mich. Zudem überragte sie mich einige Zentimeter. Nach einem beinahe meditativen Atemzug fuhr sie fort, idem sie sich weiterhin in Rage schimpfte: "Du vögelst mit meinem Bruder und sagst keinen Ton, nein, du gibst weiter vor, das brave Sheriffs-Töchterlein zu sein. Bitch, spätestens vom heutigen Tage an, nimmt dir niemand mehr die Rolle des Mauerblümchens ab."

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