Chapter Sixteen 》Sit With Us

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A Teenager's Romance ~Ricky Nelson

Beverly's POV:

Als Dean und ich an diesem Montagmorgen durch die Gänge der South High schritten, war etwas anders. Das Gemurmel deutlicher, die Augen größer.

Durch meine Adern floss neugewonnener Mut. Die ständige, öffentliche Missbilligung meiner Mitschüler stachelte mich auf eine seltsame Art und Weise an. Auf einmal spazierte ich aufrechter durch die Welt, wissend, dass ich fähig war, all' diesen Menschen zu trotzen. Etwas anderes blieb mir gar nicht übrig.

In meinem, für meine Verhältnisse außergewöhnlich tiefen Ausschnitt, baumelte blitzend der Anhänger meiner Kreuzkette. Mein langes, braunes Haar fiel in leichten Wellen über meine Schultern und ich fühlte mich so lebendig, wie schon seit langem nicht mehr.

Selbst, als wir an Fiona, der Diktatorin dieses Provinzsinnbilds vorbeikamen und unsere Blicke aufeinander trafen, ließ ich meine gerafften Schultern nicht hängen. Sie bedachte mich mit diesem überlegenen Blick, der machte, dass die Knie ganz zittrig wurden, wenn man ihm zu lange standhielt, oder es zumindest versuchte. Nicht sonderlich unauffällig stieß Dean mir mit seinem Ellenbogen seitlich in die Rippen. Augenrollend signalisierte ich ihm, dass ich mir der neugierigen Blicke durchaus bewusst war.

"Warum haben sie dich noch nicht unter eine Glasglocke gesetzt? ", flüsterte Dean mir grinsend zu, als ich verzweifelt in meinem Schließfach nach den Französischunterlagen suchte.

Ich kicherte, doch dann fiel mein Blick auf die Innenseite der Schrankwand. Dean verfolgte meine Augen und sein Lachen erstarb. Seit Brian mich abserviert hatte, was ich ja irgendwie verdiente, hatte ich immer noch nicht die Kinokarten von unserem ersten Date, oder dieses furchtbar glücklich wirkende Bild, auf dem wir in die Kamera, um die Wette strahlten, abgenommen. Nein, das Bild hing immer noch dort und unsere Gesichter schienen sich hämisch über mein Unglück auszuschütten. Mit der Erkenntnis, dass Brian mich wahrscheinlich nie zurückholen würde, nahm ich die Karten und das Bild ab, betrachtete sie einen Augenblick lang und steckte sie dann tapfer in die hinterste Ecke des Spindes. Als ich die Metalltür nicht besonders behutsam, mit einem metallischen Rumsen, ins Schloss fallen ließ, gab ich mein Bestes, das Selbstmitleid von mir abzuschütteln. Erhobenen Hauptes schulterte ich meinen Rucksack und gab Dean zum Abschied, einen raschen Kuss auf die Wange. Er schenkte mir sein übliches, aufmunterndes Lächeln, so aufmunternd, dass ich beinahe zu zerfließen drohte.

Nun schleppte ich mich etwas geknickt zu meinem Französischkurs. Die folgenden zwei Stunden durfte ich mit Fionas brennenden Blick im Nacken verbringen.

Ich schaffte es nicht mal bis zu meinem Kursraum, da traf ich auf Brian. Sein sonst so gebräunter Teint wirkte fahl, sein Haar wirr und seine Augen matt. Die Kappe tief in die Stirn gezogen, trottete er zu seinem Klassenraum. Die Art wie er die Schultern hängen ließ, machte, dass mir ganz flau im Magen wurde. Dann, für eine winzige Sekunde, trafen seine Augen auf die meinen. Seine Pupillen flogen umher, es war als versuchte er, sich zu behalten, wie ich aussah. Er blieb stehen, starrte mich an. Ich blieb stehen, starrte ihn ebenfalls an. So standen wir dort, mitten im Gang und starrten einander unverhohlen an. Um uns herum nahm die Zeit ihren Lauf, doch es fühlte sich an, als hätte jemand seinen Zeigefinger auf den Stundenzeiger gelegt. Dieses Kribbeln, welches sich in meinem Bauch ausbreitete, jagte mir regelrecht Angst ein. Es vergingen sicherlich mehrere Minuten, bis wir uns aus diesem überaus unangenehmen, tranceartigen Zustand lösten. Einen Moment lang keimte in mir die Hoffnung auf, dass er vielleicht zu mir kommen und mit mir reden würde. Doch das tat er nicht. Ohne ein Wort zu sagen, ging Brian weiter, ließ mich wieder einmal vollkommen verdattert stehen und ihm hinterherschauen, wissend, dass etwas nicht stimmte.

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